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Die Zan-Spieler

Die Zan-Spieler

Titel: Die Zan-Spieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. A. Foster
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bilden schienen. Kaum jemand ging hinein oder kam heraus; der Materialtransport wurde auf unterirdischen Durchgangswegen abgewickelt, und die Belegschaft lebte in klimatisierten Zellen im Kellergeschoß. Die Bosse wie auch die, die von ihren Bossen herumkommandiert wurden; es war weniger kostspielig, ihren gesamten Lebensraum zusammenzufassen, als sie anderswohin zu transportieren und anderswo unterzubringen.
    Weiter zur Rechten umfaßte das, was sonst noch durch das Fenster des Instituts zu sehen war, landwirtschaftlich genutzte Felder, einige kleinere Gebäude und etliche Schuppen, ein feines Netz von Zufahrtsstraßen und Schwebebahnen. Alles, was sie da sah, schmeckte nach nichts als Ordnung und Sauberkeit, roch nach einem alles bis ins kleinste planenden Geist; sie konnte nicht umhin, dies bis zu einem gewissen Grade zu bewundern: Indessen bestand ein Teil ihrer selbst auf einer anderen, chaotischeren Deutung, daß sich nämlich unter diesem tadellosen Ordnungssinn etwas Gefährliches verbarg. Je höher der Grad der scheinbaren Ordnung, um so feiner die Linie, die die willkürlich aufgezwungene Ordnung von der gnadenlosen Entropie trennte. Die Natur erscheint nur dem Unaufmerksamen als zufällig, dachte sie. Das war einer der Grundsätze der Ler. In Wirklichkeit war eine verborgene und feine Ordnung in den Wandlungen der Natur, ihren wellenförmigen Abläufen, ihren Zyklen der Zeit.
    Aber immerhin ist es doch so, dachte sie weiter, daß plötzliche Ausbrüche selten und in weiten Abständen vorkommen. Das mußt du ihnen zugute halten. Die Vorläufer akzeptierten das reglementierte, verwaltete Leben, das die Überbevölkerung ihnen aufgezwungen hatte, und hatten es sogar geschafft, ihre Zuwachsrate auf einen winzigen Wert zu reduzieren. Aber sie alle waren die bewußten, historisch gesehen nicht allzu entfernten Nachkommen eines Zeitalters, an das sich die Milliarden Erdbewohner immer noch lebhaft als an die „Schwarze Hand von Malthus“ erinnerten. Die Tage der Hand. Sie hatten dafür gesorgt, daß sie nicht mehr so deutlich sichtbar war, aber sie war noch da: Die Schwarze Hand wartete hinter den Kulissen immer noch auf den Unvorsichtigen.
    Da sie das Gesicht nach rechts gewandt hatte, wie sie so am Fenster saß, mußte sie nach hinten über ihre linke Schulter sehen, wenn sie das wenige sehen wollte, das von ihrem eigenen Land sichtbar war, dem einzigen Heim der Neuen Menschen, des Meta-homo Novalis, auf der Erde oder, was das betraf, im ganzen Universum, rund um das Reservat war ein Zaun, eine etwa acht Fuß hohe, gewöhnliche Absperrung. Er diente keinem anderen Zweck außer dem, eine Grenze zu markieren, denn es gab auf beiden Seiten wenige, die auf die andere Seite zu gelangen wünschten. In der Nähe des Zauns schien das innen liegende Land leer, verlassen, absichtlich barbarisch, halb wild, ja armselig zu sein; aber weiter hinten begann der Wald aus hohen, dunklen Kiefern, der die inneren Gebiete verbarg. Er sah uralt aus, ein Überbleibsel der großen Wälder, die einst den größten Teil des Kontinents bedeckt hatten; aber in Wirklichkeit war der Großteil des Baumbestandes in dem Reservat, in natürlichen Begriffen ausgedrückt, jung. Zweitwuchs. Vor allem die östlichen Gebiete des Reservats, wo sich neuerer Wuchs allmählich über die älteren, weiter westlich gelegenen Gebiete hinaus ausdehnte. Es war ein Waldgehege gewesen, von dem wenige wußten, bis zu dem Zeitpunkt, als sie danach gefragt hatten. Fellirian seufzte tief. Sie verspürte ein plötzliches Verlangen danach, wieder dort drinnen zu sein, in ihrer eigentlichen Identität, in ihrer natürlichen Umgebung. Dieser Raum in diesem völlig verbauten Institut war zu heiß, zu trocken, und es roch nach Plastik, einem Geruch, den sie nie als besonders unangenehm empfand, aber an den sie sich nichtsdestoweniger nie hatte gewöhnen können …
    Chronologisch gesehen war Fellirian fünfundvierzig. In der Elternphase. Von ihrem Äußeren her machte sie jedoch auf die meisten der menschlichen Besucher, die mit ihr zusammenkamen, den Eindruck, als ob sie irgendwo vage das Alter einer Erwachsenen habe, in den späten Zwanzigern sei, vielleicht in den frühen Dreißigern. Eine ziemlich kleine, aber nicht zu kleine, zierliche Frau mit der üblichen zarten Figur der Ler. Irgendwann hatte sich ein fast unsichtbares, feines Liniennetz in ihrem Gesicht angesammelt; es waren Linien, die die zarte Schönheit des schlichten, beinahe elfenhaften Gesichts

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