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Die Zauberer 01 - Die Zauberer

Die Zauberer 01 - Die Zauberer

Titel: Die Zauberer 01 - Die Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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Zauberer.«
    »Nicht mehr als ohnehin schon«, entgegnete Palgyr. »Mit dem Unterschied, dass mein Plan zumindest die Möglichkeit einer friedlichen Lösung bietet.« »Dein Vorhaben beruht allein auf Mutmaßungen und Spekulationen«, hielt Ardghal dagegen. »Was ist, wenn Erwein ganz anders reagiert, als du vorherzusagen glaubst? Was ist, wenn ihn die anderen Menschenfürsten auch ohne Beweise unterstützen, weil sie unsere List durchschauen?« »Ich kenne die Menschen genau«, behauptete der Zauberer. »Ihr Handeln ist leicht vorauszusagen. Auch für sie steht zu viel auf dem Spiel. Wenn sie ihre eigenen Rechte nicht gefährdet sehen, gehen sie ein solches Risiko nicht ein.« »Die Menschen sind wankelmütig! Heute entscheiden sie so, morgen ganz anders. Man kann ihr Handeln nicht voraussehen!«
    »Ich behaupte es zu können!«, sagte Palgyr überzeugt.
    »Und wenn du dich irrst, bedeutet es unseren Untergang!«
    »Schweigt!«, gebot Elidor, worauf der Berater zwar verstummte, jedoch laut nach Luft schnappte. Es war das erste Mal, dass der König ihm das Wort verbot. Und es war das erste Mal, dass der Elfenherrscher auf jemand anderen hörte.
    »Meister Palgyr hat recht«, ergriff Elidor für den Zauberer Partei. »Ihr habt mich vor eine Wahl gestellt, die ich unmöglich treffen kann. Palgyrs Vorschlag jedoch birgt die Hoffnung auf Frieden. Wollt Ihr das bestreiten?« »Nun ... äh ... nein«, kam Ardghal nicht umhin zuzugeben. »Aber bedenkt, Hoheit: Der Orden von Shakara versucht vielleicht, auf diese Weise seinen Einfluss am Hofe auszuweiten.«
    »Keineswegs«, beteuerte Palgyr. »Wie ich schon sagte: Ich spreche nicht in meiner Eigenschaft: als Gesandter des Hohen Rates, sondern um Blutvergießen zu vermeiden. Wenn Ihr es wünscht, wird der Rat niemals erfahren, dass diese Unterredung stattgefunden hat.«
    »Ihr würdet den Eid brechen, den Ihr als Mitglied des Rates geleistet habt?« »Meinen Eid«, stellte Palgyr klar, »habe ich auf Tirgas Lan geschworen. Ich habe gelobt, meine Kräfte zum Wohle des Reiches einzusetzen, und nichts anderes habe ich im Sinn. Wie werdet Ihr Euch also entscheiden, mein König?«
    Elidor hielt dem fragenden Blick des Zauberers nicht stand. »Fürst Ardghal?«, wandte er sich an seinen Berater.
    »Mir ist nicht wohl dabei, Hoheit«, bekundete dieser.
    »Aber haben wir eine Wahl?«, hielt ein anderer dagegen. »Wir wollen keinen Krieg mit den Menschen, aber wir können ihnen auch keine Tochter Sigwyns ausliefern. Der Vorschlag des Zauberers ist der einzig gangbare Weg.« »Also gut«, sagte Elidor und seufzte laut. »Wir nehmen den Vorschlag des Zauberers an.«
    »Eine kluge Entscheidung, mein König«, sagte Palgyr. »Schon in wenigen Stunden wird dieses Problem gelöst sein.«
    »Wie wollt Ihr das bewerkstelligen?«
    »Das lasst meine Sorge sein, Hoheit. Nur brauche ich freie Hand.« »Die habt Ihr.«
    »Auch gegenüber dem Lordrichter?«
    »Gewährt«, sagte Elidor, noch ehe Ardghal etwas einwenden konnte. »Gut«, sagte Palgyr nur, und ein rätselhaftes Lächeln spielte um seine Lippen.

7. TROBWYN
    Die Kerkerzelle war eng und dunkel, und Alannah hatte das Gefühl, dass die Wände immer noch mehr zusammenrückten.
    Sie vermochte nicht zu sagen, wie viel Zeit vergangen war, seit der Lordrichter ihre Zelle verlassen hatte. Mangon hatte deutlich gemacht, dass er sie für schuldig hielt, und mit ihrer Aussage hatte sie seine Meinung nicht ändern können. Im Gegenteil, sie hatte die Tat im Grunde gestanden, nur hatte sie ihren Hergang völlig unglaubwürdig geschildert. Obwohl sie mit einem einzigen Wort gelogen hatte; alles war genau so geschehen, wie sie es berichtet hatte.
    Wieder sah sie den durchbohrten Leichnam vor sich liegen. Die Kleidung des Jünglings war blutbesudelt, seine leblosen Augen weit aufgerissen. Hilflos hatte Alannah vor ihm gestanden und ihn angestarrt, und erst allmählich war die Erkenntnis in ihr Bewusstsein gesickert, dass keine andere als sie selbst diese furchtbare Tat begangen hatte. Die Waffe, mit der sie unwillentlich das Unvorstellbare getan hatte, war unter der wärmenden Sonne geschmolzen und mit dem Blut im Gras versickert. Dann endlich hatte Alannah voller Verzweiflung um Hilfe gerufen.
    Von allen Seiten waren sie herbeigeeilt, die anderen Kinder der Ehrwürdigen Gärten, und Bestürzung hatte um sich gegriffen, denn gleich zwei Tabus waren an jenem Tag gebrochen worden: Zum einen hatte zum ersten Mal ein Mensch den geheiligten Ort im Herzen

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