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Die Zauberer 01 - Die Zauberer

Die Zauberer 01 - Die Zauberer

Titel: Die Zauberer 01 - Die Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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waren, die sich zum Äußersten getrieben sahen.
    Erneut war es Ardghal, der das Sprechen übernahm, und Elidor war ihm dankbar dafür, denn der König merkte, wie sein Selbstbewusstsein unter den glühenden Blicken des Menschen dahinschwand wie Eis in der Sonne. »Seit ungezählten Jahren, Fürst Erwein, ist innerhalb dieser Mauern niemand mehr eines gewaltsamen Todes gestorben. Ihr müsst uns glauben, dass wir über die Tatsache, dass dies nach all der langen Zeit geschah, nicht weniger schockiert sind als Ihr - und dass wir alles Nötige tun werden, den Hergang der Tat lückenlos aufzuklären. So hat der König bereits den obersten Lordrichter beauftragt und ...»
    »Ist er ein Mensch oder ein Elf?«, wollte Erwein wissen.
    »Er ist ein Sohn Sigwyns«, antwortete Ardghal.
    »Und Ihr erwartet, dass ich dem Ergebnis dieser Untersuchung traue, die von einem Elfen durchgeführt wird?«, fragte Erwein spitz. »Der Täter war ein Elf, das Opfer ein Mensch - folglich sollte auch die Untersuchung von Menschen durchgeführt werden.«
    »Ich bedaure«, entgegnete Ardghal in seltener Direktheit, »ein solches Vorgehen ist in den Gesetzbüchern des Reiches nicht vorgesehen. Die Söhne und Töchter Sigwyns haben als Hüter der Traditionen dafür zu sorgen, dass ...«
    »Ich will Gerechtigkeit!«, beharrte Erwein und erhob dabei seine Stimme, sodass die Elfenwächter, die den Thronsaal säumten, zusammenzuckten. Mit einem fragenden Blick erkundigte sich Gethen, der Hauptmann der Wache, ob seine Leute eingreifen sollten, aber Ardghals kaum merkliches Kopfschütteln hielt sie zurück. Die Situation war auch so schon unerfreulich genug. »Und Gerechtigkeit soll Euch widerfahren«, antwortete der königliche Berater dem Fürsten bestimmt. »Im Namen meines Herrschers König Elidor verspreche ich Euch, dass Ihr sowohl der Untersuchung als auch der anschließenden Verhandlung zu jeder Zeit beiwohnen dürft.«
    »Ich will nicht irgendwelche Untersuchungen oder sonst einen elfischen Firlefanz«, wehrte Erwein ab. »Ich will den Täter!«
    »Was?«, fragten sowohl der König als auch sein Berater wie aus einem Mund. »Eine Elfin, deren Namen ich noch nicht einmal erfahren habe, hat meinen jüngsten Sohn getötet. Ich verlange ihre Auslieferung. Ich selbst werde dafür sorgen, dass sie ihrer gerechten Bestrafung zugeführt wird!«
    »Noch ist sie nicht verurteilt«, gab Ardghal zu bedenken.
    »Urteil hin oder her - sie wird bestraft werden!«, sagte Erwein rundheraus. »Mein Herz dürstet nach ihrem Blut, und ich werde diesen Durst stillen!« »Das kommt nicht infrage!«, rief König Elidor, noch ehe sein Berater etwas erwidern konnte.
    Zum einen empörte sich seine empfindsame Seele gegen die Rohheit, mit welcher der Mensch auftrat, und gegen die Dreistigkeit, mit der er Forderungen an ihn stellte. Es stimmte, Erweins Sohn war von Elfenhand getötet worden, aber es war auch eine Tatsache, dass der junge Iwein in die Ehrwürdigen Gärten eingedrungen war und damit gegen ein Gesetz verstoßen hatte. Elidor war weit davon entfernt, ein Unrecht gegen das andere aufzurechnen, aber er würde auf gar keinen Fall einen Elfen der Gerichtsbarkeit der Menschen übergeben, die weder Anklage noch Verteidigung kannte, sondern nur das scharfe Beil des Henkers.
    Erneut ergriff er das Wort, wenn auch sehr viel ruhiger und besonnener als zuvor. »Als Herrscher von Tirgas Lan sehe ich mich außerstande, Eurer Bitte um Auslieferung der Täterin nachzukommen.«
    »Was ich geäußert habe, Hoheit, war keine Bitte«, stellte Fürst Erwein klar. »Es war eine Forderung, die zu erfüllen ich Euch dringend ersuche. Andernfalls ...«
    »Seht Euch vor, Fürst Erwein«, warnte ihn Ardghal. »Die Worte, die Ihr wählt, könnten Euch einen hohen Preis kosten.«
    »Oder Euch«, konterte der Mensch ungerührt.
    »Denkt an den Treueid, den Ihr geschworen habt.«
    »Das tue ich. Als Euer Vasall bin ich der Krone von Tirgas Lan zum Gehorsam verpflichtet - und die Krone hat umgekehrt dafür zu sorgen, dass ihren Untertanen Gerechtigkeit widerfährt, Hoheit, Elfen und Menschen gleichermaßen. Oder wollt Ihr das leugnen?«
    »Keineswegs, Fürst«, antwortete Elidor kühl.
    »Wie kommt es dann«, fuhr Erwein fort, »dass Menschen und Elfen nicht gleich sind für die Krone? Dürfte sich ein Mensch, der einen Elfen ermordet hat, vor einem Gericht der Menschen verantworten? Natürlich nicht. Man würde ihn vor den Lordrichter führen, und er wäre verurteilt, noch ehe die

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