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Die Zauberer 01 - Die Zauberer

Die Zauberer 01 - Die Zauberer

Titel: Die Zauberer 01 - Die Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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Zauberer tagte.
    Granock, Aldur und Alannah wussten es nicht, aber es hatte sich viel geändert seit jenem Tag, an dem der Rat dem Antrag Palgyrs gefolgt war und die Entsendung eines Erkundungstrupps nach Carryg-Fin beschlossen hatte. Denn anders als zu früheren Zeiten, da es häufig zu lautstarken
    Auseinandersetzungen zwischen den unterschiedlichen Flügeln gekommen war, herrschte diesmal traute Einigkeit. Alle anwesenden Ratsmitglieder hatten Farawyns Bericht gebannt gelauscht, unabhängig davon, welchem Lager sie angehörten. Und je weiter Granocks Meister in seinem Rapport fortgeschritten war, desto leiser war es in der Halle geworden, und als Farawyn dann endete, war es im Saal mucksmäuschenstill.
    Das Schweigen war Granock unerträglich. Sechs Tage waren seit ihrer Flucht aus Arun vergangen, aber es war ihm, als hätten sich all die grässlichen Ereignisse, in deren Mittelpunkt sie gestanden hatten, eben erst abgespielt. Er fühlte sich unwohl unter den Blicken der riesigen steinernen Königsstatuen, die die Hallendecke trugen, obwohl sie ihm das Gefühl gaben, dass er Teil von etwas Großem, Bedeutendem geworden war, das die Geschichte verändern würde. Das war es gewesen, wonach sich jener heimatlose Menschenjunge, der er einst gewesen war, immer gesehnt hatte, dennoch hätte sich Granock in diesen Augenblicken am liebsten weit fortgewünscht. Denn aus dem Privileg, mit besonderen Fähigkeiten ausgestattet und zu Höherem auserwählt zu sein, ergab sich tatsächlich auch große Verantwortung, das hatten die vergangenen Wochen Granock gelehrt...
    »Ich danke dir für deinen Bericht, Bruder Farawyn«, sagte der Vorsitzende Semias schließlich, der allein unter dem großen Kristall am Ende der Halle saß und während Farawyns Rede zunehmend blasser geworden war. Der Platz neben ihm war verwaist und erinnerte schmerzlich an den Verlust, den der Orden zu beklagen hatte, und besonders Semias schien noch immer schwer am Tode Cethegars zu tragen, den er selbst über die weite Entfernung hinweg gespürt hatte.
    Auch einige der Ratssitze, die sich zu beiden Seiten der langen Halle erstreckten, waren leer: Sgruthgan und Labhras fehlten, die Verrat geübt und dafür mit dem Leben bezahlt hatten, außerdem Riwanon, deren falsches Wesen bis zuletzt niemand durchschaut hatte, und natürlich Palgyr, der nicht länger den rechten Flügel anführte; stattdessen stand er, in Ketten gelegt und von zwei grimmig dreinblickenden Zauberern bewacht, inmitten der Halle und wartete darauf, dass man das Urteil über ihn fällte ...
    »Nachdem wir nun gehört haben, was geschehen ist, Schwestern und Brüder«, wandte sich Semias den Versammelten zu, »ist es an uns, darüber zu befinden, was mit diesem Abtrünnigen hier zu geschehen hat. Nicht genug, dass er uns über einen langen Zeitraum hinweg getäuscht, dass er uns etwas vorgespielt und unser aller Vertrauen schmählich missbraucht hat - er hat auch gegen das Gesetz verstoßen und gegen die grundlegendsten Werte dieses Ordens, die zu verteidigen er stets geheuchelt hat. Mit Lug und Trug hat er uns getäuscht, während er sich verbotenen Künsten zugewandt hat, dem Studium von Schriften, die längst nicht mehr existieren dürften. Mehr noch, er hat eine Revolte und das Ende dieses Ordens geplant, wollte Tausende ins Unglück stürzen nur um des eigenen Machthungers willen - und um all dies zu erreichen, schreckte er auch nicht davor zurück, den Dunkelelfen ins , Leben zurückrufen zu wollen, jene schreckliche Geißel, die bereits einmal über Erdwelt hergefallen ist.«
    Der Älteste, der in diesem Augenblick weder müde wirkte noch gebeugt dasaß, sondern den sein Zorn mit grimmiger Kraft zu erfüllen schien, blickte in die Runde. »Ich weiß, dass die Entscheidung nicht allein bei mir liegt, und ich will eurem Urteil nicht vorgreifen, Schwestern und Brüder. Aber ich plädiere dafür, gegen Palgyr die höchste Strafe zu verhängen, die dieses Gremium aussprechen kann. Wer von euch will meinem Antrag folgen?«
    Kein Herzschlag verging, da reckten sich die ersten Zauberstäbe in die Höhe, und die darin eingelassenen Kristalle leuchteten auf - das Zeichen der Zustimmung. Die Räte Codan und Syolan waren unter den Ersten, die dem Vorsitzenden beipflichteten, es folgten die weise Atgyva und noch viele mehr. Und schließlich hob sogar Palgyrs alter Parteifreund Cysguran den Stab. »Da siehst du es«, beschied Semias dem Gefangenen mit grimmiger Genugtuung. »Selbst deine ehemaligen

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