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Die Zauberschatten - Goryydon #2 (German Edition)

Die Zauberschatten - Goryydon #2 (German Edition)

Titel: Die Zauberschatten - Goryydon #2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Carver
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ab.
    Michaela war von einem sanften Leuchten umgeben. Das Licht verstärkte sich und sammelte sich vor ihr. Es ballte sich zu einer länglichen Figur, nahm Menschengestalt an und wurde zusehends dichter.
    »Ranon«, flüsterte sie und fühlte Arans Staunen. »Wie kann das sein? Meine Güte, Ranon!« Tränen stiegen in ihr hoch.
    Michaela sackte zusammen. Aran fing sie rechtzeitig auf, ehe sie zu Boden fiel.
    Ranon ging auf Kloob zu. Goards Körper verstrahlte ein dunkelgraues Licht. Ranon packte den sterblichen Körper Goards und verhinderte, dass Kloob seine menschliche Hülle verließ. Er nickte Shaara zu.
    Sie erfasste, dass Shaara davon gewusst haben musste, dass er sogar den Plan ersonnen hatte. Ohne Aran oder sie zu informieren.
    Goard oder Kloob wehrte sich verzweifelt, aber es gab kein Entrinnen für das Böse, Ranon hielt ihn eisern fest.
    Shaara näherte sich mit erhobenem Kristalldolch. Dann stach er zu. Es gab einen dumpfen Schlag, Kloob schrie auf und Ranon trat beiseite. Aus dem Körper drang schwarzes Licht, das zersplitterte wie ein zerberstender Spiegel.
    Der Körper kippte zu Boden, sank zusammen wie ein Luftballon, dem die Luft entwich. Der Turm bebte. Die Mauern begannen zu knirschen.
    »Raus hier! Schnell«, befahl Ranon.
    Die Freunde rannten, stolperten und sprangen die schmalen Stufen des Burgfrieds hinunter, während von den Steinwänden Mörtel und Steine rieselten. Das gesamte Gebäude zitterte und heulte drohend.
    Juliane taumelte gegen die Wand, glitt auf der vorletzten Stufe aus und fand stolpernd ihr Gleichgewicht wieder. Sie hörte Michaela keuchen und die Schritte der Männer.
    Mit langen Sätzen flohen die Freunde aus dem Inneren des Turms. Im Schatten der Burgmauern fiel Juliane schwer atmend auf die Erde und beobachtete, wie Michaela, gefolgt von Shaara, so weit wie möglich vom Bollwerk entfernt Schutz suchte. Hinter ihnen tauchte Aran auf. Juliane rappelte sich hoch, lief auf Aran zu und zögerte einen Moment, als sie vor ihm stand. Doch dann breitete er seine Arme aus und zog sie eng an seine Brust. Sie barg ihr Gesicht an seinem Hals und fühlte seinen heißen Atem in ihrem Haar.
    »Wenn du so etwas noch einmal wagst, bringe ich dich eigenhändig um«, drohte er mit erstickter Stimme.
    »Nie wieder«, versprach sie und meinte es auch so.
    Sie löste die Umarmung und fiel Shaara und Michaela nacheinander um den Hals. Jetzt konnte sie die Tränen nicht mehr zurückhalten. »Ich bin froh, dass ihr in Ordnung seid«, schniefte sie.
    »Du bist echt bescheuert«, warf ihr Michaela vor.
    Ein lautes Getöse übertönte ihre Worte. Das Beben des Turms war nicht unbemerkt geblieben und auf dem Hof hatten sich fast alle Burgbewohner versammelt.
    »Der Turm stürzt ein«, rief jemand.
    Aran legte seine Arme schützend um Juliane und Michaela und drehte sich mit dem Rücken zu dem einfallenden Gemäuer. Shaara tat es ihm nach, bildete ebenfalls einen lebenden Schutz vor dem Geröll.
    Als sich die Staubwolken endlich senkten, waren sie über und über mit grauem Staub bedeckt.
    Michaela hustete gequält. Juliane versuchte den Dreck aus dem Gesicht zu wischen, verschmierte das Ganze jedoch nur.
    Die Zuschauer beklatschten begeistert die Trümmer des Turmes. Zwar wusste keiner von ihnen, was genau geschehen war, doch sie schienen zu ahnen, dass Bedeutsames vorgefallen sein musste.
    Eine eigenartige Empfindung eroberte Julianes Innerstes, als ihr Blick von den Mauerbrocken gefesselt wurde. Es dauerte, bis sie begriff, was sie durchflutete, Erleichterung, Frieden. Es war endlich zu Ende!
    Aran erteilte einigen der umstehenden Personen Befehle, um die Steinbrocken vom Hof schaffen zu lassen.
    Shaara umarmte Michaela und flüsterte mit ihr.
    Juliane widerstand dem Drang, zu lauschen.
    Aran kam zu ihr. Er legte seinen Arm um ihre Hüfte und schob sie unerbittlich in den Wohntrakt. Er zerrte sie bis in ihre Privatgemächer. Dort schloss er die Tür, ohne sich die Mühe zu machen, die Klinke zu benutzen. Er blieb einen Moment mit dem Rücken zu Juliane gewandt stehen.
    Sie merkte, dass es ihn Anstrengung kostete, seine Gefühle zu kontrollieren. Unruhe stieg in ihr auf, als sie feststellte, dass er nicht zuließ, dass sie mit der Silberschnur sein Inneres las. Er musste wütend sein.
    »Warum?«, fragte er gefährlich leise. Er wandte sich ihr zu. »Warum hast du das getan, Juliane?«
    Ihr Magen rebellierte.
    »Wolltest du wirklich sterben?« Unter der ruhig erscheinenden Miene brodelten Wut und

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