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Die zehn Fragen: Roman

Die zehn Fragen: Roman

Titel: Die zehn Fragen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sidney Sheldon
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tun. Was halten Sie von einer Spende für eine wohltätige Einrichtung Ihrer Wahl?"
    David lächelte. „Das wäre sehr nett. Dann schreiben Sie doch den Spendenbetrag auf die Stiftung Samuel Stone aus." „Aber gerne. Und haben Sie noch einmal vielen Dank!"

    Die Witwe kochte vor Wut. Nach ihrer Ansicht hatte man sie um ihr rechtmäßiges Geld betrogen. Warum mußte dieser David denn unbedingt so ein menschenfreundlicher Zeitgenosse sein?
    Sie rief die anderen zusammen. „Hört zu", sagte sie. „Nächsten Montag, wenn uns Samuel seine nächsten Schatzsuchehinweise gibt, machen wir folgendes. Wir arrangieren etwas, damit David nicht dabeisein kann. Dann können wir das Geld endlich nur unter uns aufteilen und vor allem auch behalten. Er gibt es ja ständig nur fort für diese dummen Armen! Was haltet ihr davon?"
    „Das ist eine großartige Idee", sagte der Rechtsanwalt. „Wir wollen uns einen Plan ausdenken, wie wir ihn fortkriegen." Als David wiederkam, sahen sie ihm alle ganz unschuldig und harmlos entgegen. Und er hatte keine Ahnung, daß sie etwas gegen ihn im Schilde führten.
    Am nächsten Morgen fuhr die Witwe wieder zu der Tierhandlung und verkaufte Tiger noch einmal. Für die tausend Dollar, die sie bekam, kaufte sie sich auf der Stelle ein neues Kleid.
    9. KAPITEL

    Erinnert Ihr Euch noch, wie im vorigen Kapitel alle sagten, sie wollten etwas unternehmen, um sich Davids zu entledigen, damit sie das nächste Videoband ohne ihn anschauen könnten? Glaubt Ihr wirklich, sie würden so etwas Gemeines tatsächlich tun? Ja, doch, leider, dazu sind sie imstande. Sie können es gar nicht erwarten, David loszuwerden. Und so kommt es, daß am nächsten Montagvormittag, als es fast schon Zeit ist, wieder in die Bibliothek zu gehen und das nächste Videoband mit Samuel Stones Hinweisen für die nächste Schatzsuche einzulegen, David, als er unten im Frühstücksraum erscheint, von dem ,Neffen zu hören bekommt: „Da war ein Anruf für dich, Dayid! Du sollst sofort in dein Büro kommen."

    „Und daß es sehr eilig wäre", ergänzte auch noch der Anwalt. David war verwundert. „Hat man denn nicht gesagt, worum es sich handelt?"
    „Nein. Nur, daß es sehr wichtig für Sie wäre, schnellstmöglich dort zu sein."
    David zögerte. Er wußte ja, daß es gleich Zeit für den nächsten Fernsehauftritt von Samuel Stone war. Aber er war nun einmal so ein gutmütiger und hilfsbereiter Mensch, daß er der Hilfe für andere, die in Not sein mochten immer den Vorrang vor allem anderen gegeben hätte.
    „Also gut", sagte er, „dann will ich gleich mal los."
    Die anderen atmeten erleichtert auf. Ihr Plan hatte gewirkt. Sie wurden David los. Jetzt konnten sie endlich einmal ohne ihn die Hinweise enträtseln und das Preisgeld der Schatzsuche nur unter sich aufteilen und vor allem einmal behalten. Sie warteten, bis David weggefahren war, und schickten dann sogleich nach dem Butler.
    „Wir sind bereit", sagte der Neffe. „Legen Sie das neue Band ein."
    Der Butler sah sich um. „Aber wo ist Mr. David?"
    „Ach, der mußte weg. Kümmern Sie sich nicht darum, legen Sie das Band ruhig ein."
    „Und beeilen Sie sich!" sagte die Witwe. Sie konnte es nicht mehr erwarten, endlich wieder etwas Geld in die Hand zu bekommen.
    Doch der Butler schüttelte den Kopf. „Es tut mir leid, aber das darf ich nicht. Meine strikten Anweisungen lauten, daß alle im Raum versammelt sein müssen, ehe ich ein Band abspielen darf."
    „Was?" empörte sich der Rechtsanwalt. „Das ist doch lächerlich. Von wem wollen Sie diese Anweisungen haben?" „Von Mr. Stone persönlich."
    „Na und? Er ist tot. Also, ich weise Sie hiermit an, das Band jetzt abzuspielen."
    Doch der Butler war nicht einzuschüchtern. „Tut mir leid, Sir, aber das kann ich nicht machen."
    Nichts konnte ihn dazu bringen, seine Meinung zu ändern. Sie hatten sich selbst ein Bein gestellt. Es blieb am Ende nichts übrig, als auf Davids Rückkehr zu warten.
    Als David schließlich wieder da war, sagte er: „Da muß ein Irrtum vorgelegen haben. Als ich zu meinem Büro kam, war überhaupt niemand da."
    „Dann hat sich wohl jemand einen schlechten Scherz erlaubt", meinte der Neffe.
    Die Witwe nickte dazu. „Manche Leute schrecken vor nichts zurück."
    Der Neffe sagte nun ungeduldig zum Butler: „Also los, spielen
wir endlich das Band ab."
„Jetzt ja, Sir."
Er ging zum Fernsehgerät und schaltete ein.
    Samuel Stones Gesicht erschien wieder auf dem Bildschirm. Er hatte die Stirn in

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