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Die zehn Fragen: Roman

Die zehn Fragen: Roman

Titel: Die zehn Fragen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sidney Sheldon
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Geben Sie ihn mir wieder. Er fehlt mir zu sehr." Sie holte die tausend Dollar hervor. „Hier ist Ihr Geld zurück."
    „Das tut mir sehr leid", sagte der Tierhändler, „aber das wird
nicht möglich sein."
„Wieso?"
„Weil ich ihn gerade vor einer Stunde verkauft habe."
„Was haben Sie? Sie Unglücksmensch, das können Sie doch
nicht machen!"
„Ich habe es schon getan."
    „An wen haben Sie ihn verkauft?" fragte der Neffe. „An Mrs. Smith."
    „Ich muß mein armes Hundchen wiederhaben!" jammerte die Witwe verlogen. „Wo wohnt diese Mrs. Smith?"
    Der Tierhändler gab ihr die Adresse. Und schon in der nächsten Minute waren sie alle wieder davongehastet und auf dem Weg zu Mrs. Smith.

    Sie rannten zur Haustür von Mrs. Smith. Mrs. Smith öffnete selbst.
    „Wo ist Tiger ?" rief die Witwe ohne ein weiteres Wort. „Was für ein Tiger ?"
    „Mein Hund, den Sie gerade gekauft haben!" „Den habe ich nicht mehr."
    „Was soll das heißen, Sie haben ihn nicht mehr?"
    „Ich habe ihn meiner Enkelin geschenkt! Zum Geburtstag."
    „Ich muß den Hund zurückhaben", sagte die Witwe. „Unbedingt. Es war mir nicht klar, wissen Sie, wie sehr er mir ans Herz gewachsen war. Ich kann es ohne ihn nicht aushalten."
    „Das tut mir sehr leid", Sagte Mrs. Smith, „aber es ist zu spät. Er ist nicht mehr da." „Könnte ich mal mit Ihrer Enkelin reden?"
    „Wenn Sie unbedingt möchten." Sie gab der Witwe die
Adresse ihrer Enkelin.
Und schon waren alle auf dem Weg.
    Als sie ankamen, erblickten sie ein zehn Jahre altes Mädchen, das vergnügt mit Tiger spielte. Allen fiel ein Stein vom Herzen, als sie den Hund so lebendig sahen. Er war der Schlüssel zu ihrem Schatz!
    „Hallo, Tiger !" sagte die Witwe und tat dem Hund schön. Aber der bellte sie nur an.
    „Lieber Tiger , brav", versuchte es der Neffe. Doch die große Dänische Dogge knurrte böse.
    „Gutes Hundchen!" sagte nun der Anwalt. Tiger fletschte die Zähne und hätte ihn fast gebissen.
    Der einzige, von dem er sich streicheln ließ, war David. Die Mutter des kleinen Mädchens kam hinzu. „Wer sind Sie?" fragte sie.
    „Das da ist mein Hund!" erklärte die Witwe. „Ich will ihn zurückhaben."
    „Er ist nicht Ihr Hund. Er ist ein Geburtstagsgeschenk für meine Tochter."
    „Wir kaufen ihn ja zurück", sagte die Witwe. „Ich will Ihr Geld nicht."
    „Sie verstehen nicht. Tiger und ich stehen sehr eng miteinander. Es würde ihm das Herz brechen, wenn er nicht mehr bei mir wäre." Sie streckte die Hand nach dem Hund aus, um ihn zu tätscheln, doch er biß sie ihr fast ab. Da zog sie sie lieber hastig zurück.
    „Na, so besonders scheint er sie nicht zu mögen", sagte die Frau.
    „Ach, das ist nur so ein kleines Spiel zwischen uns", sagte die Witwe. „Da tut er dann immer so, als würde er mich gleich beißen."
    „Tut mir leid", sagte die Frau, „aber ich gebe ihn nicht wieder her."
    Alle waren verzweifelt. Solange Tiger ihnen nicht die Stelle zeigte, wo er den Dinosaurierknochen vergraben hatte, gab es kaum eine Chance, diesen zu finden.
    „Na gut", sagte der Anwalt, „wir verstehen. Wir hoffen, er hat
es gut bei Ihnen."
„Das wird er", sagte die Frau.
    Sie gingen. Aber noch in der folgenden Nacht kamen sie alle außer David wieder, als die Frau und ihre kleine Tochter schliefen: die Witwe, der Neffe und der Rechtsanwalt. Sie schlichen sich hinter das Haus zu der Hundehütte, in der Tiger untergebracht war. Sie entfernten die Kette, an der er lag, und zerrten ihn mit sich zum Auto.
    Nach einer halben Stunde hatten sie ihn sicher wie- der zu Hause.
    Gleich am nächsten Morgen schleppten sie den Hund nach hinten in den Garten, wo sie gegraben hatten, und wollten ihn suchen lassen.
    „Hier, Junge, hier, brav; such!" sagte der Neffe. „Hol's Fressi,
hol den Knochen, los, du Mistvieh!"
Tiger sah ihn nur träge an.
    Die Witwe ermunterte ihn ebenfalls. „Such's Knochi, Tigerle ! Schön ausbuddeln das Knochi!"
    Der Hund spitzte die Ohren und schien tatsächlich zu verstehen, was man von ihm erwartete. Er setzte mit großen
    Sprüngen ans Ende des Gartens. Alle sahen ihm mit
fieberhafter Spannung zu, wie er den Boden aufzuscharren
begann.
„Er macht es!" rief der Anwalt freudig.
    Und tatsächlich, schon nach einer Minute hatte der Hund einen Knochen ausgebuddelt.
    Aber es war nur ein ganz gewöhnlicher Rinderknochen. „Nein, du dummer Hund!" fuhr ihn die Witwe an. „Das ist er nicht." Sie war sehr enttäuscht. „Du blödes Vieh, du! Wo ist der große Knochen, den

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