Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die zehnte Kammer

Die zehnte Kammer

Titel: Die zehnte Kammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Cooper
Vom Netzwerk:
Der Mann und die Frau waren alt und weißhaarig und erledigten ihre Hausarbeit mit langsamen, bewussten Bewegungen.
    »Müde?«, fragte seine Frau.
    »Nein, überhaupt nicht. Ich fühle mich gut.« Nach ihrem ausgiebigen Nachmittagsschlaf hatten sie sich ein leichtes Abendessen gekocht, so, wie sie es immer vor einer Scheunennacht machten.
    Rochelle war ein kleiner, ländlich geprägter Ort im Hügelland in der Mitte von Pennsylvania. Französische Hugenotten, die vor der Verfolgung durch die Katholiken aus ihrem Heimatland geflohen waren, hatten ihn 1698 gegründet. Das kleine Städtchen lag abseits großer Straßen, genau so, wie seine Gründer es gewollt hatten, und hatte niemals mehr als ein paar hundert Bewohner gehabt. Pierre Durand, der Gründervater der Stadt, hatte sein Heimatdorf im Périgord in den 1680er Jahren verlassen und war nach La Rochelle gegangen, das damals eine Hochburg der Hugenotten gewesen war. Durand hatte sein Dorf nur ungern verlassen, aber ein erbitterter Streit ums Geld zwischen den führenden Familien des Ortes hatte ihm keine andere Wahl gelassen. In La Rochelle heiratete Durand eine Frau aus einer hugenottischen Familie, und obwohl er zuvor nie besonders religiös gewesen war, gelang es ihr, ihn zu einem glühenden Verfechter ihres Glaubens zu machen. Als es für die Hugenotten in Frankreich immer schwieriger wurde, wanderten die beiden 1697 nach Amerika aus.
    Das Paar stellte die abgewaschenen Teller in den Schrank und legte das Besteck in die Schublade. Dann setzten sie sich wieder an den Küchentisch und betrachteten eine Weile die Zeiger der Wanduhr. Auf dem Tisch lag eine aufgeschlagene Ausgabe der Zeitung USA Today. Nicholas griff danach und setzte seine Lesebrille auf.
    »Ich kann es immer noch nicht so recht fassen«, sagte er zu seiner Frau.
    Auf dem Titelblatt der Zeitung war ein Foto von einem Explosionskrater zu sehen, in dem ein komplettes Dorf in Frankreich verschwunden war. »Bist du sicher, dass das der Heimatort deines Vaters war?«, fragte sie.
    »So habe ich es zumindest verstanden«, sagte der alte Mann. »Er wollte nie darüber sprechen, aber einmal hat er mir doch erzählt, dass er in einem Dorf namens Ruac eine Blutfehde mit einem gewissen Bonnet gehabt hat. Bonnet blieb der Stärkere, und mein Vater musste verschwinden.«
    »Meinst du, sie waren so wie wir?«, fragte sie.
    Der Mann zuckte mit seinen schmalen Schultern. »Laut Zeitung gibt es niemanden mehr, den man fragen könnte.«
    Durch das Küchenfenster sahen sie die Scheinwerfer der Autos, die sich ihrer Farm näherten.
    »Sie kommen«, sagte Nicholas und schob seinen Stuhl zurück.
    »Wie ist der Tee heute Abend?«, fragte seine Frau.
    »Gut und stark«, erwiderte er. »Lass uns hinüber zur Scheune gehen.«

DANKSAGUNG
    Zuallererst gilt mein Dank Simon Lipskar, der für mich nicht nur einfach mein Agent, sondern mein Verbündeter in der Kunst und dem Handwerk des Schreibens ist. Dieses Buch hat durch seine Mitwirkung gewonnen – sehr gewonnen. Vielen Dank auch an Angharad Kowal, die meine Interessen in Großbritannien vertritt. Außerdem gilt mein Dank wie stets meiner ersten Leserin, Gunilla Lacoche, die mich mit ihrem Zuspruch immer wieder ermuntert hat. Ferner dem faszinierenden Multitalent Polly North, das mir mein allererstes Buch über die beiden großen Liebenden des Mittelalters, Abélard und Héloïse, gab und mich damit dazu inspiriert hat, die beiden in meine Geschichte einzubauen. Ich danke Miranda Denenberg, die so freundlich war, mich ihre exzellente Dissertation über die Interpretation prähistorischer Höhlenmalereien lesen zu lassen; es war für mich eine hervorragende Einführung in die umfangreiche Literatur zu diesem Thema. Ich danke Laura Vogel, einer erstaunlichen Psychiaterin und Literaturliebhaberin, die mir dabei geholfen hat, meinen Figuren mehr Charakter zu verleihen. Außerdem danke ich meinen phantastischen Lektorinnen bei Random House, Kate Elton und Georgina Hawtrey-Woore, die viel mehr tun, als meine Bücher nur zu betreuen: Sie haben mir geholfen, meine Karriere aufzubauen, und dessen bin ich mir wohl bewusst.
    Ein Hoch auch meinem Pantheon von Mentoren in Fragen der Archäologie, besonders dem unvergleichlichen John Wymer, meinem verstorbenen Schwiegervater. Und schließlich danke ich Tessa, meinem Fels in der Brandung.

Weitere Kostenlose Bücher