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Die Zeit der Hundert Königreiche - 4

Die Zeit der Hundert Königreiche - 4

Titel: Die Zeit der Hundert Königreiche - 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Marion Zimmer Bradley
    Die Zeit der hundert Königreiche
    Scanned by: Balthasar Corrected by: Therro
    1
Vorbemerkung der Autorin
Wie alle Darkover-Romane ist auch dieser eine abgeschlossene Geschichte und nicht ein unvollständiger Teil einer Serie. Doch für jene, die Wert auf die Darkover-Chronologie legen, sei gesagt: Die Zeit der Hundert Königreiche spielt gegen Ende des Zeitalters des Chaos, in der Periode, die später - wie der Titel schon sagt - als Zeit der Hundert Königreiche bekannt wurde, rund zweihundert Jahre später, als Allart Elhalyn, wie in Herrin der Stürme berichtet, zu Hali und Thendara regierte. Kriege, in denen die Matrix-Wissenschaft zu zerstörerischen Zwecken eingesetzt wurde, hatten die alten Reiche in viele kleine unabhängige Königtümer, Stadtstaaten, Baronien, Grafschaften und Republiken aufgeteilt, die alle nicht sehr groß waren. Von einigen der Königreiche hieß es, der König könne sich auf einen Hügel stellen und von da aus über sein ganzes Land in das der Nachbarkönige hineinsehen.
Viele Männer jener Zeit träumten davon, die Hundert Königreiche zu vereinigen und die Anarchie zu Gesetz und Ordnung zurückzuführen. Einer dieser Männer war Varzil, dem die Geschichte den Beinamen Der Gute verlieh, Laranzu von Neskaya, ein zweiter Bard di Asturien, den man den Wolf der Kilghardberge nannte. Und dies ist ihre Geschichte.
    Marion Zimmer Bradley Prolog: Der Fremde
Paul Harrell erwachte, verwirrt, nur halb bei Bewußtsein und mit dem Gefühl, langdauernde Alpträume hinter sich zu haben. Die Muskeln seines Körpers schmerzten, als sei jeder für sich ein hohler Zahn, und sein Kopf fühlte sich an, als habe er einen wahrhaft monumentalen Kater. Verwischte Erinnerungen, ein Mann mit seinem Gesicht, seine eigene Stimme, die fragte: Verdammt noch mal, wer bist du? Doch nicht etwa zufällig der Teufel? Nicht etwa, daß er an den Teufel oder die Hölle oder eines jener Dinge glaubte, die erfunden waren, um die Menschen zu zwingen, das zu tun, was andere Leute für richtig hielten, statt das, was sie selbst wollten.
Er bewegte seinen Kopf, und der Schmerz darin ließ ihn zusammenzucken. Donnerwetter! Muß ich gestern abend einen draufgemacht haben!
Er streckte sich, versuchte sich umzudrehen und stellte fest, daß er bequem lag und genügend Platz für seine Beine hatte. Der Schock machte ihn hellwach.
Er konnte sich bewegen, sich strecken er war nicht in der StasisZelle!
War also alles nur ein Alptraum gewesen? Die Flucht vor der Alpha-Polizei, die Rebellion, die er in der Kolonie angeführt hatte, der letzte Kampf, bei dem seine Männer rings um ihn niedergeschossen worden waren, die Gefangennahme und der Prozeß - und schließlich das Grauen, als sich die Stasis-Zelle für immer um ihn schloß. Für immer. Das war sein letzter Gedanke gewesen. Für immer. Schmerzlos natürlich. Sogar angenehm, wie das Einschlafen, wenn man vollständig erschöpft ist. Aber er hatte um diesen letzten bewußten Augenblick mit aller Kraft gekämpft, weil er wußte, daß es wirklich der letzte war. Er würde nie mehr aufwachen.
Humane Regierungen hatten die Todesstrafe vor langer Zeit abgeschafft. Zu oft hatte sich ein paar Jahre nach der Hinrichtung des Gefangenen durch neues Beweismaterial seine Unschuld erwiesen. Der Tod machte den Fehler unwiderruflich und setzte das ganze Justizsystem in Verlegenheit. Die Stasis-Zelle hielt den Gefangenen sicher von der Gesellschaft fern … aber er konnte immer noch rehabilitiert und ins Leben zurückgerufen werden. Und es gab keine Gefängnisse, keine traumatischen Erinnerungen an die Gemeinschaft mit abgebrühten Kriminellen,’ keine Gefangenenaufstände. Überflüssig geworden waren Beratung, Erholung, Neuanpassung. Steckt sie einfach in eine Stasis-Zelle und laßt sie dort auf natürliche Weise altern und schließlich sterben, bewußtlos, leblos … falls sie sich nicht doch noch als unschuldig erweisen. Darm konnte man sie herausholen.
Nur hatte Paul Harrell gewußt, daß das in seinem Fall unmöglich war. Er war schuldig, und dessen hatte er sich auch noch gerühmt, und er hatte es darauf angelegt, vor der Gefangennahme niedergeschossen zu werden. Was noch schwerer wog, er hatte sich Mühe gegeben, so etwa zehn der verdammten Bullen mitzunehmen. Deshalb hatte er das gesetzliche Recht auf die Wahl zwischen Stasis-Zelle und Rehab verwirkt.
Der Rest seiner Männer, die nicht niedergeschossen worden waren, ließ sich demütig wie Schafe zur Rehabilitation

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