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Die Zeitdedektive 05 - Geheimnis um Tutanchamun

Die Zeitdedektive 05 - Geheimnis um Tutanchamun

Titel: Die Zeitdedektive 05 - Geheimnis um Tutanchamun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fabian Lenk
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Die Freunde warteten bereits seit mehreren Stunden auf Cheriuf, der ihnen von Kamose gut beschrieben worden war: ein kräftiger, junger Mann mit einer auffallend spitzen, langen Nase.
    Kamose selbst war nicht mitgekommen. Wenn sich der Arzt an den gefährlichen Nachforschungen direkt beteiligte, würde er Iti in noch größere Gefahr bringen, befürchteten die Freunde. Denn der Arzt Kamose war in Theben ein bekannter Mann, ganz im Gegenteil zu Kim, Leon, Julian und Kija, die kaum Verdacht erregen würden, wenn sie den Priester und Einbalsamierer Cheriuf aufsuchten.
    Nach langem Hin und Her hatte Kamose widerwillig zugestimmt. Jedoch nur unter der Bedingung, dass die Freunde ihn über jeden ihrer Schritte möglichst schnell informieren würden.
    Im Augenblick standen sich die drei nur die Beine in den Bauch, denn Cheriuf tauchte nicht auf. Julian nutzte die Zeit, um den einzigartigen Tempel zu bestaunen. Er bedauerte es sehr, dass sie nicht das Innere besichtigen durften. Dieser Bereich war allein den Priestern und dem Pharao vorbehalten. Aber auch von außen beeindruckte das gigantische Bauwerk den Jungen. Pharao Amenophis III. hatte den Tempel errichten lassen, wie Julian aus seinen Büchern wusste. Mit dem über und über mit religiösen Motiven verzierten Pylonen, den gleichförmigen, polierten Steinquadern und den exakten Figuren war der Tempel ein Meisterwerk der Architektur. Julian versuchte sich vorzustellen, wie tausende von Arbeitern die tonnenschweren Quader über schiefe Ebenen aus Sand und Geröll hinaufschoben und – zogen und auf den exakt vorgegebenen Plätzen einfügten. Dieser erhabene Tempel war für die Ewigkeit gedacht. Wie glücklich wären seine Erbauer gewesen, wenn sie gewusst hätten, dass ihr Tempel tatsächlich Jahrtausende überstehen würde.
    „Spielst du mit?“
    Julian schreckte aus seinen Gedanken hoch. „Wie bitte?“, fragte er.
    „Ob du mitspielst?“, wiederholte Kim ihre Frage. In ihrer grenzenlosen Langeweile hatten sich Kim und Leon wieder an das Spiel ihrer Kindergartenzeit Ich sehe was, was du nicht siehst erinnert.
    „Ja, okay“, sagte Julian.
    So vertrieben sie sich vielleicht eine Stunde lang die Zeit. Als Julian wieder mal an der Reihe war, sagte er fast beiläufig: „Ich sehe was, was ihr nicht seht … und es ist kräftig, jung und hat eine auffallend spitze Nase!“
    „Cheriuf? Wo?“, fragte Kim aufgeregt.
    „Na, da vorn am Tempeleingang“, sagte Julian und lief auch schon los.
    Die Freunde trauten sich nicht, Cheriuf direkt vor dem Tempel anzusprechen. Sie wollten kein unnötiges Aufsehen erregen. Also folgten sie dem Priester, der das für seinen Berufsstand typische Leopardenfell trug, in einigem Abstand und warteten auf eine günstige Gelegenheit.
    Die bot sich kurz darauf, als Cheriuf auf einen schmalen Weg am Nil abbog. Kim, Julian und Leon holten den Priester ein. Gerade als sie sich ihm vorstellen wollten, galoppierte ein Reiter an ihnen vorbei. Es war ein Soldat, der die drei Kinder und die Katze argwöhnisch musterte.
    Dann wagten die Kinder den Priester anzusprechen.
    „Ach, ihr seid Freunde von Iti?“, fragte Cheriuf und lächelte. „Habt ihr schon einmal mit ihm gespielt?“
    „Ja, das haben wir, aber nicht um Deben. Jetzt machen wir uns große Sorgen um ihn“, sagte Kim schnell.
    Zum zweiten Mal an diesem Tag erzählten die drei die Geschichte von Itis Verschwinden.
    Auf Cheriufs Stirn zeigte sich eine tiefe Falte. „Das klingt gar nicht gut“, murmelte er bestürzt. „Ich habe leider auch nichts von Iti gehört. Vielleicht hat Aja ihn ins Verlies geworfen.“
    „Iti machte Andeutungen, dass er etwas Verdächtiges im Bäderbereich gesehen habe, und zwar unmittelbar vor Tutanchamuns Tod“, berichtete Leon. „Das klang fast so, als sei der Tod des Pharaos kein Unfall gewesen …“
    „Tja, und wir wissen, dass du ein Balsamierer bist, der sich auf sein Handwerk besonders gut versteht“, ergänzte Kim. „Da dachten wir, dass du die Leiche gesehen haben könntest und vielleicht …“
    „Kein Wort weiter!“, unterbracht Cheriuf das Mädchen. „Kommt mit ans Ufer!“
    Der Priester zog die Freunde zu einem schmalen Schilfstreifen. Er sah sich um.
    „So, hier können wir ungestört reden“, sagte er dann. Auf seiner Stirn stand Schweiß. „Nein, das war kein Unfall! Wenn ihr mich fragt, war das Mord!“, platzte es aus Cheriuf heraus. „Meine Aufgabe war es, die inneren Organe und das Gehirn meines Herrn zu entfernen. Als ich den

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