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Die Zeitdetektive 02 Der rote Racher

Die Zeitdetektive 02 Der rote Racher

Titel: Die Zeitdetektive 02 Der rote Racher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fabian Lenk
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früher Zecher.

    »Ave! Kannst du uns bitte sagen, wie wir zum Amphitheater kommen?«, fragte Kim eine junge Frau, die gera
de an einem der öffentlichen Brunnen Wasser holte. Die Frau stellte den Krug ab und sah Kim an, als hätte das Mädchen nicht alle Tassen im Schrank.
»Zum Amphitheater? Du bist wohl nicht von hier.« »Stimmt.« Kim musste grinsen.
»Soll ich dir ein Geheimnis verraten?«, fragte die
Frau mit Verschwörermiene und lachte. »Schau mal um
die Ecke. Dann stehst du direkt davor! Aber die Spiele
beginnen erst morgen. Ich bin schon ganz aufgeregt.
Unser Kaiser Titus hat uns ganz besondere Spiele versprochen.« Nun wurde die Frau plötzlich ernst. »Hoffentlich wettet mein Marcellus, dieser elende Nequissimus, nicht wieder auf die Gladiatoren. Bei den letzten
Spielen hat er viele Sesterzen beim Wetten verloren.
Dieses Mal soll es ja auch einen Wettbewerb mit Bogenschützen geben.« Dann wuchtete sie den Krug hoch auf
ihre Schulter und wandte sich zum Gehen.
Die Freunde bedankten sich. Wie schon bei ihrer ersten Zeitreise verstanden die Kinder die Landessprache
ohne Probleme und konnten auch Lateinisch sprechen.
Sie bogen um die Ecke und blieben mit offenen Mündern stehen. Vor ihnen erhob sich das gigantische Colosseum. Es hatte drei elegante Arkadenreihen, über die sich noch ein viertes Stockwerk schwang, das mit aufwändig gestalteten Schilden verziert war. Darüber ragten dicke Holzstützen in den Himmel, die das gewaltige Velum, das Sonnensegel, trugen. Von allen Seiten strömten hochbeladene Karren auf das Colosseum zu,
die verschiedene Waren anlieferten.
»Und jetzt?«, fragte Leon. »Zu dumm, dass die Spiele
erst morgen beginnen.«
»Vielleicht können wir uns irgendwie nützlich machen«, schlug Julian vor. Die Freunde mischten sich unters Volk und gelangten durch einen der nummerierten
Eingänge in das Colosseum. Dort beschrifteten Handwerker Wegweiser. Einige Händler bauten bereits ihre
Stände auf, wo sie später Süßigkeiten, Gebäck und Getränke anbieten wollten.
»Platz da! Platz da! Beim Jupiter !« , brüllte ein Mann
die Freunde an. »Ich bringe hungrige Löwen im Namen
des Kaisers. Platz da, Platz da!«
Die Kinder drängten sich in eine Ecke. Ein Käfig auf
Rädern wurde ganz nah an ihnen vorbeigeschoben. »Da ist ja wirklich ein Löwe drin!«, rief Julian. Ein
Schauer lief über seinen Rücken. Der Käfig war nur aus
Holzstangen zusammengezimmert und sah nicht besonders stabil aus. Der Löwe beobachtete ihn mit kalten
Augen.
»Was hast du denn gedacht?«, lachte Kim. »Meinst
du, im Colosseum treten Eichhörnchen auf?« Sie bemerkte, dass Kijas Ohrmuscheln weit nach vorn gedreht
und ihre smaragdgrünen Augen weit geöffnet waren –
ein deutliches Zeichen, dass die Katze aufgeregt war. »Nein, natürlich nicht«, entgegnete Julian. Er atmete
auf, als der Löwenkäfig in einem der Gänge verschwunden war.
Nun tauchte ein hagerer Mann auf, der eine Mistgabel geschultert hatte. Er lief an den Freunden vorbei,
blieb dann aber stehen und drehte sich langsam um. »Was habt ihr denn hier verloren?«, fragte er leise. Leon und Kim sahen sich ratlos an, doch Julian reagierte schnell. »Ave! Wir sind neu in der Stadt und suchen Arbeit«, sagte er.
»Ihr?« Der dunkle Mann mit den dichten, krausen
Haaren war argwöhnisch. »Könnt ihr denn ordentlich
zupacken?«
»Klar!«, rief Julian. »Wir sind kräftig, zuverlässig,
schnell, gehorsam, nicht auf den Kopf gefallen und sind
überhaupt …«
»Ja, ja, schon gut«, wehrte der Mann ab. »Du redest ja
wie ein Sklavenhändler, der seine Ware anpreist. Eure
Köpfe interessieren mich nicht. Ich brauche nur eure
Muskeln. Ich könnte Hilfe beim Ausmisten gebrauchen.« »Machen wir!«
Der Mann stützte sich auf seine Mistgabel. »Wo sind
eure Eltern?«, fragte er lauernd.
»Eltern? Oh, die sind … äh … weg«, stotterte Julian. »Weg?«
»Ja, eigentlich sind sie … tot. Ziemlich tot, genau gesagt.«
»Ich glaube euch kein Wort. Aber was soll’s. Hauptsache, ihr arbeitet gut. Als Lohn bekommt ihr von mir
etwas zu essen. Und vielleicht habe ich hin und wieder
ein paar Sesterzen für euch übrig. Außerdem dürft ihr
neben den Ställen schlafen.«
»Großartig.«
»Sehr richtig«, sagte der Mann. »Nicht jeder in Rom
hat ein Dach über dem Kopf. Ich heiße übrigens Androtion, stamme aus Griechenland und bin für die wilden
Tiere im Amphitheater verantwortlich. Die Löwen, Tiger, Krokodile und Bären. Und nun sagt mir eure Namen.«
Die Freunde

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