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Die Zeitdetektive 02 Der rote Racher

Die Zeitdetektive 02 Der rote Racher

Titel: Die Zeitdetektive 02 Der rote Racher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fabian Lenk
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kletterte behände hinab auf die Straße.
»Kija!«, rief Kim besorgt, aber die Katze hörte nicht auf sie und war im Dunklen verschwunden. »So ein Mist!«, schimpfte Kim leise. Auf Zehenspitzen schlich sie aus ihrem Zimmer und glitt die Treppe hinunter. Dann huschte sie zum Haupteingang des Hauses. Vorsichtig hob Kim den schweren Holzriegel, der das Eingangstor sicherte. Das machte einen fürchterlichen Lärm. Kim fürchtete, das ganze Haus aufgeschreckt zu haben und Ärger zu bekommen. Angestrengt lauschte sie – doch die Villa schien in tiefem Schlaf zu liegen.
Nun zog Kim das massive Tor auf und spähte auf die Straße. Kija! Die Katze hockte genau vor der Tür und schaute Kim mit großen Augen an.
»Da bist du ja, du alte Streunerin!«, flüsterte Kim und wollte das Tier auf den Arm nehmen, doch Kija wich aus. Ein Stückchen entfernt hockte sich wieder hin und starrte auf eine Stelle an der Tür. Kim drehte sich um – und erschrak. Ein Pfeil steckte in der Tür! Das war also das dumpfe Geräusch gewesen! Kims Herz schlug schneller. Um den Pfeil war ein Stück Papyrus gerollt.
Entschlossen packte Kim den Pfeil und zog ihn aus dem Holz. Kija maunzte zufrieden und lief zurück ins Haus. Rasch schloss Kim das Tor und verriegelte es wieder. Dann schlich sie mit ihrem Fund zurück in ihr Zimmer. Mit klopfendem Herzen untersuchte sie den Pfeil im Schein der Öllampe. Er war blutrot eingefärbt. Kim ahnte, was sie in den Händen hielt … eine neue Botschaft des Roten Rächers!
»Gut gemacht, Kija«, sagte Kim zur Katze, während sie den Papyrus vom Pfeil löste. Ihre Finger zitterten leicht, als Kim das Schriftstück glättete und las:
Letzte Warnung, Marcus!
Eröffne diese Spiele nicht.
Sonst wirst du sterben – und nicht nur du!
Der Rote Rächer
    43

Gefahr für den Kaiser

    Androtion hatte seine Ankündigung wahr gemacht und Leon und Julian im Morgengrauen aufgescheucht. Stunde für Stunde hatte der Grieche die beiden Jungen und seine anderen Helfer durch die unterirdischen Gänge des Colosseums gehetzt. Zunächst hatten sie wieder die Löwen, Tiger und Bären mit Trinkwasser versorgen müssen. Die Tiere brüllten vor Hunger und gebärdeten sich aggressiv. Immer wieder warfen sie sich wütend gegen die Gitterstäbe. Die Freunde hatten das Gefühl, dass die Tiere vor Hunger fast durchdrehten. Dann war auch noch einer der handbetriebenen Aufzüge kaputtgegangen.
    »Das muss natürlich ausgerechnet am Tag der Eröffnung passieren! Beim Zeus!«, hatte der Grieche geflucht, der extrem nervös und gereizt war. »Marcus wird mich den Löwen als Appetithappen servieren, wenn nicht alles wie am Schnürchen läuft!«
    Mit vereinten Kräften gelang es ihnen, den Aufzug zu reparieren. Doch Androtions Laune besserte sich nicht. Nun war es gleich Mittag. Wenigstens gönnte der Grieche den Freunden eine kleine Pause.
    Leon und Julian verließen die stickigen Gänge unter dem Colosseum und mischten sich unter das Volk, das in das Amphitheater strömte und die Ränge zusehends füllte. Das gigantische Velum war schon aufgezogen worden und schützte vor den unbarmherzigen Sonnenstrahlen. Händler mit Bauchläden liefen die 50 Sitzreihen aus weißem Kalkstein auf und ab und boten Wasser, Wein, Brot sowie Früchte an.
    Das Volk war sehr aufgeregt und konnte es kaum erwarten, dass die Spiele endlich begannen. Ganz unten, ganz nah an der Arena, wo jetzt eine Kapelle spielte, waren die besten Plätze für Verwandte und Freunde des Kaisers. An der Nordseite hatte auch Titus selbst eine Loge. Nach oben aufsteigend folgten die Plätze für die Soldaten, die Zivilisten, für die Lehrer und ihre Schüler. Ganz oben hatten die Frauen ihre Sitzplätze, bevor die 5000 Stehplätze für Sklaven und arme Leute kamen.
    »Ob Kim wohl schon da ist?«, überlegte Leon.
    Julian schützte seine Augen mit der Hand vor dem grellen Licht. »Denke schon. Sie wird ja mit Regina kommen. Aber ich kann sie nicht entdecken. Es ist einfach zu viel los.«
Kim war tatsächlich schon da und hatte einen guten Platz. Sie durfte mit Kija und Regina direkt neben der Kaiser-Loge sitzen, die noch verwaist war. Marcus lief dort unruhig auf und ab und wartete, dass der Imperator auftauchen würde. Unterdessen begannen einige Akrobaten in der Arena ihre Kunststücke vorzuführen. Doch immer wieder drang aus den vergitterten Gängen, die zur Arena führten, das grässliche Gebrüll der wilden Tiere.
    »Gleich geht’s los!«, freute sich Regina und fuhr sich durch ihre von

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