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Die Zeitfalle

Die Zeitfalle

Titel: Die Zeitfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Carr
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einander. Thalvin sah Schuldbewußtsein und gequälte Hilflosigkeit.
    »Ich habe es nicht tun wollen, verstehst du?« sagte Jorgan, fast bittend. »Sie hat mich gezwungen.«
    »Du hast es getan«, sagte Thalvin.
    »Er ist tot«, sagte Gai. »Sei still jetzt. Du machst mich richtig krank. Geh und sag deine Gebete. Stell dich ein paar Stunden auf den Kopf.« Sie hielt die Trophäe in ihrem Schoß, konnte sich nicht von ihr trennen.
    »Was war das für ein Geräusch?« sagte Jorgan plötzlich. Er blickte unruhig umher. »Ich höre etwas.«
    »Es war der Wind«, sagte Thalvin.
    »O nein. Nein, das war nicht der Wind. Das war das Knacken von dürren Zweigen. Es ist das Ding. Es kommt, um Rache an mir zu nehmen.«
    »Er«, sagte Gai kalt. »Nicht es – er. Er ist ein Mensch, nicht ein Ding.« Sie hob die Kopftrophäe ins Licht des Lagerfeuers. »Kann man deutlich sehen.«
    »Auf einmal, wie?« sagte Thalvin. »Gestern um die Zeit hast du ihm noch einreden wollen, sie seien Affen. Nur um seinen Finger an den Drücker zu kriegen. Du hast die ganze Zeit gewußt, was du willst: den präparierten Kopf des Zukunftsmenschen an der Wohnzimmerwand.«
    »Na und?« sagte sie lachend. »Wenigstens einer von uns muß wissen, was er will, nicht?« Sie sah seinen Blick, und ihre Heiterkeit verflog. »Oh, laß mich in Frieden«, sagte sie verdrießlich. »Du gehst mir auf die Nerven. Ihr geht mir beide auf die Nerven.«
    »Still, es kommt!« zischte Jorgan. »Horcht!«
    Thalvin lauschte. Zuerst hörte er nichts als das leise Rauschen des Windes in den Baumkronen. Aber nach einer Weile hörte auch er es. O ja. Sie kamen. Und so bald.
    »Ich höre nichts«, sagte Gai.
    »Ich auch nicht«, sagte Thalvin. »Warum legst du dich nicht schlafen, Jorgan? Wir sollten uns alle hinlegen. Es war ein anstrengender Tag heute.«
    »Aber ich höre es wirklich«, sagte Jorgan. Dann stand er auf. »Ihr werdet es auch noch hören. Glaubt mir. Wartet nur ab.« Er ging ins Zelt.
    »Es ist die Religion«, sagte Gai, als er gegangen war. »Kannst du es dir vorstellen? Er glaubt daran.« Sie wandte den Kopf und sah ihn lächelnd an. »Ich habe einen Fehler gemacht.«
    »Ja. Ginler ist tot.«
    »Das habe ich jetzt begriffen«, sagte sie, immer noch lächelnd. »Und er wird tot bleiben, und ich kann nicht einen anderen Mann nach seinem Bild formen. Nein, das geht nicht. Aber Jorgan ist in seiner Art brauchbar. Wenn es ihm gelingt, seinen religiösen Tick zu überwinden, wird er seinen Weg machen.«
    »Vielleicht«, murmelte Thalvin.
    Er konnte sie jetzt überall im Wald hören, wie sie herumschlichen und die Abschirmung prüften. Sie warteten auf den Morgen.
     
    Thalvin hatte nicht zu schlafen versucht. Er hatte wach in seinem Schlafsack gelegen und gelauscht, nachgedacht, sich erinnert. Er hatte das Aufdämmern des Morgens mehr gefühlt als beobachtet und erwartet.
    Nun kroch er aus seinem Schlafsack, zog seine Stiefel und seine Jacke an und verwünschte die Geräusche, die er dabei machte. Dann stieg er leise über die zwei anderen und trat hinaus.
    Der Morgen war grau und trüb. Sie warteten jenseits des Abschirmungsschilds. Er zählte sie. Siebenundzwanzig standen in gleichmäßigen Abständen um das Lager, alle paar Meter einer, in einem sauberen Kreis. Der Schild funktionierte. Die Luft war warm. Er beobachtete die Männer, und sie beobachteten ihn.
    Später kamen Gai und Jorgan zusammen aus dem Zelt. Sie sahen, und sie blieben stehen.
    Jorgan stöhnte leise und vergrub sein Gesicht in den Händen. »Sie sind gekommen, um abzurechnen«, sagte er und ließ die Hände sinken. »Sie wollen mich töten. Ich hab's gewußt!« Sein bleiches, entsetztes Gesicht blickte hilfesuchend zu Thalvin.
    »Halt den Mund, Jorgan«, sagte Gai mit leiser, angestrengter Stimme. Ihre Hände zitterten. »Was wollen sie, Thalvin? Können wir sie nicht verjagen?«
    »Sie wollen deine verdammte Trophäe«, sagte Thalvin. »Gib sie ihnen.«
    »Warum? Warum sollte ich? Laß sie kommen und sie holen. Sie können nicht durch den Schild. Sie können mir nichts tun.«
    »Bist du sicher?« fragte Thalvin.
    Gai hatte sich gefaßt. »Diese Affen!« sagte sie. »Ich hole meine Waffe.« Sie wandte sich um und ging zum Zelt. Thalvin sah ihr einen Moment nach, dann richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf die Männer.
    Er hatte das Gefühl, daß sie ihn alle anstarrten, alle siebenundzwanzig, und es war ein unbehagliches Gefühl. Aber er schlug seinen Blick nicht nieder; statt dessen starrte

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