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Die Zeitwanderer

Die Zeitwanderer

Titel: Die Zeitwanderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Lawhead
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vor, dass wir zwischen uns eine Lösung dafür finden. Das Einfachste wäre für uns, wenn wir uns verbünden würden, um für das gemeinsame Wohl zusammenzuarbeiten - eine Hand wäscht die andere. Helft mir, die Meisterkarte zu finden. Verpflichtet Euch, in meinen Dienst zu treten, und ich werde Euch freilassen.«
    »Das kann nicht Euer Ernst sein.«
    »Ihr werdet hier drin verrotten - so, wie es Eurem Urgroßvater ergangen ist und bald auch Sir Henry widerfahren wird. Es ist der Gifthauch des Grabmals oder der Fluch der Mumie oder irgendetwas in der Art, versteht Ihr? Mir nichts, dir nichts rafft es einen dahin!«
    »Wir wären verrückt, wenn wir uns mit Euch zusammenschließen würden«, spie Kit. »Mörder!«
    »So sei es«, erwiderte Burleigh mit einem Achselzucken. Er zog die Laterne zurück und wandte sich ab, um die Kammer zu verlassen. Dann drehte er sich noch einmal um und richtete das Wort an Lady Fayth, die inzwischen an der Seite ihres Onkels kniete. »Was ist mit Euch, Haven? Spricht dieser unbedachte junge Mann ebenso für Euch?«
    Stille - so tief wie das Grabmal, in dem sie sich aufhielten - senkte sich auf sie herab. Niemand bewegte sich; kaum einer wagte es, auch nur einen anderen anzusehen. Dann erhob sich Lady Fayth langsam auf die Füße.
    Kit brach das Schweigen. »Haven?«
    Sie ging zu ihm herüber und streckte die Hand aus. »Onkels Tagebuch. Gib es her.«
    »Du kannst nicht -«
    »Gib mir das Buch!«, forderte sie. Als er keine Anstalten machte, ihr zu gehorchen, griff sie mit ihrer schmalen Hand in seine Tasche und zog das in ein Tuch gewickelte Buch heraus.
    Kit packte ihr Handgelenk. »Er ist dein Onkel - dein eigen Fleisch und Blut! Wie kannst du ihn verraten?«
    »Lass mich los«, herrschte sie ihn an und befreite sich aus seinem Griff. Sie ging auf die Gittertür zu.
    »Überleg, was du tust!«, rief Kit.
    »Ich weiß ganz genau, was ich tue«, entgegnete sie kühl.
    Ein Schlüssel klirrte im Schloss, und Burleigh zog die Tür auf.
    Lady Fayth blickte zu Giles. »Ihr könnt mit mir kommen, wenn Ihr möchtet.«
    Der Diener betrachtete Sir Henry, der ausgestreckt auf dem Boden lag, und schüttelte dann seinen Kopf. »Nein, Mylady. Ich kenne meinen Platz.«
    »Das habe ich auch immer geglaubt.« Sie trat durch die offene Tür.
    »Gut gemacht, meine Liebe«, sagte Burleigh und befreite sie von dem grünen Buch. »Wirklich gut gemacht.«
    »Haven, nein!« Kit lief ihr nach. »Was ist mit Sir Henry - du kannst ihn nicht einfach sterben lassen!«
    »Das Leben meines Onkels ist vorüber«, erwiderte sie, als die Gittertür sich wieder zu schließen begann. »Mein Leben dagegen hat gerade erst begonnen.«
    »Nein!«, schrie Kit. »Das kannst du nicht machen!« Er eilte zur Tür und warf sich dagegen. Doch der Burley-Mann auf der anderen Seite drückte mit Gewalt das Gitter zu und verschloss es wieder. »Hört mir zu, Burleigh - wartet!«, rief Kit. »Lasst uns nicht hier verrotten. Ihr habt, was Ihr wollt; lasst uns gehen.«
    »Ihr hattet Eure Chance«, erwiderte die sich entfernende Stimme. »Auf Wiedersehen, Mr Livingstone. Ich nehme nicht an, dass wir uns noch einmal begegnen werden.«

SECHSUNDDREISSIGSTES KAPITEL

    D ie Fußschritte im Gang verklangen, und Stille senkte sich wieder über das Grab. Kit stand sprach- und regungslos in der Dunkelheit - vor seinen Augen war alles schwarz. Die Ungeheuerlichkeit des Verrats und die Schnelligkeit, mit der er stattgefunden hatte, raubten ihm den Atem. Er fühlte sich innerlich tot und hohl, als ob man seine Eingeweide mit einem stumpfen Löffel herausgekratzt hätte. Was auch immer Giles empfand - er behielt es für sich.
    Es dauerte eine lange Zeit, bis einer von ihnen wieder sprechen konnte, und es war Giles, der feststellte: »Das war eine schlimme Tat.«
    Kit, der vor Zorn und Demütigung ziemlich gebebt hatte, brachte schließlich genügend Selbstbeherrschung auf, um zu fragen: »Warum habt Ihr Euch nicht ihr angeschlossen, Giles? Ihr hättet in die Freiheit spazieren können.«
    »Meine Treue gehört Sir Henry.« Nach einem Moment fügte er hinzu: »Und denen, die loyal zu ihm sind.«
    »Habt Dank«, sagte Kit. »Aber es kann gut sein, dass es Euch das Leben kostet. Ihr wisst das, nicht wahr?«
    »Ja, Sir«, antwortete er leise. »Ich weiß.«
    »Nun denn«, meinte Kit und tastete in der Dunkelheit nach der nächsten Wand. Als er sie fand, setzte er sich mit dem Rücken gegen sie. Dann hörte er, wie Giles sich ebenfalls mithilfe seines

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