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Die zerbrochene Krone

Die zerbrochene Krone

Titel: Die zerbrochene Krone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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sich eifrig ein wenig vor. »Jedermann. Nicht wahr?«
    Durch Egwenes Schweigen ermutigt, grinste Areina.
    Ein bei Nacht unangenehmes Grinsen. »Ich hörte, Elayne und Nynaeve wurden aus der Burg geschickt, um irgendeine Aufgabe für Siuan Sanche zu erledigen, als sie noch Amyrlin war. Außerdem hörte ich, daß Ihr gleichzeitig von ihr fortgeschickt wurdet. Und in alle möglichen Schwierigkeiten gerietet, als Ihr zurückkamt.« Sie war eine Meisterin der Andeutungen. »Erinnert Ihr Euch, daß sie Aes Sedai zu sein vorgaben?«
    Sie standen da und sahen sie an, Areina unverschämt auf ihrem Bogen lehnend und Nicola so erwartungsvoll, daß die Luft hätte knistern sollen.
    »Siuan Sanche ist eine Aes Sedai«, sagte Egwene kalt. »Und Nynaeve al'Meara und Elayne Trakand ebenfalls. Ihr werdet ihnen den angemessenen Respekt erweisen. Für Euch sind sie Siuan Sedai, Nynaeve Sedai und Elayne Sedai.« Die beiden blinzelten überrascht. Egwenes Magen rebellierte vor Zorn. Nach allem, was sie heute nacht durchgemacht hatte, wurde sie noch von diesen beiden erpreßt...? Ihr fiel kein Wort ein, das hart genug gewesen wäre, dies zu beschreiben. Elayne wäre sicherlich eines eingefallen. Elayne hörte den Stallburschen und Wagenführern und anderen zu und merkte sich Worte, die sie gar nicht hören sollte. Egwene entfaltete ihre Stola und legte sie sich sorgfältig um die Schultern.
    »Ich glaube, Ihr versteht nicht, Mutter«, sagte Nicola hastig, aber nicht ängstlich, sondern nur in dem Bemühen, ihre Ansicht zu verdeutlichen. »Ich war nur besorgt, daß jemand herausfinden könnte, daß Ihr...« Egwene ließ sie nicht weitersprechen.
    »Oh, ich verstehe durchaus, Kind.« Die törichte Frau war ein Kind, wie alt sie auch sein mochte. Alle älteren Novizinnen machten Schwierigkeiten, üblicherweise dadurch, daß sie Aufgenommenen gegenüber, die sie lehren sollten, unverschämt auftraten, aber selbst die Dümmsten besaßen genug Verstand, Unverschämtheit den Schwestern gegenüber zu vermeiden. Es verwandelte ihre Wut in glühenden Zorn, daß diese Frau die Frechheit besaß, es bei ihr weiterhin zu versuchen. Beide waren größer als Egwene, wenn auch nicht wesentlich, aber sie stemmte die Fäuste in die Hüften und machte sich gerade, und sie wichen zurück, als rage sie tatsächlich über ihnen auf. »Habt Ihr überhaupt eine Vorstellung davon, wie ernst es ist, eine Schwester zu beschuldigen, besonders wenn eine Novizin dies tut? Beschuldigungen, die Ihr angeblich von zwei Männern gehört habt, die jetzt tausend Meilen weit entfernt sind. Tiana würde Euch bei lebendigem Leibe die Haut abziehen und Euch Euer restliches Leben lang Töpfe schrubben lassen, wenn sie es erführe.« Nicola versuchte weiterhin, etwas einzuwenden - es klang jetzt nach Entschuldigungen und weiteren Einwänden, die Egwene nicht verstand, hastige Versuche, alles zu ändern -, aber Egwene ignorierte sie und wandte sich an Areina. Die Jägerin trat einen weiteren Schritt zurück, benetzte ihre Lippen und wirkte bemerkenswert unsicher. »Ihr müßt nicht glauben, daß Ihr ungeschoren davonkommt. Selbst eine Jägerin könnte für ein solches Vergehen vor Tiana gezerrt werden - wenn Ihr das Glück habt, nicht an einem Wagenrad ausgepeitscht zu werden, wie sie es mit Soldaten machen, die beim Stehlen erwischt werden. Wie auch immer - ihr würdet mit Striemen bedeckt ausgestoßen werden.«
    Egwene atmete tief durch und faltete ihre Hände über der Taille. Wenn sie sie zusammenpreßte, würden sie nicht zittern. Die beiden wirkten zwar nicht eingeschüchtert, aber doch angemessen gerügt. Sie hoffte, daß ihre niedergeschlagenen Augen, eingesunkenen Schultern und unruhigen Füße nicht vorgetäuscht waren. Rein rechtlich sollte sie die beiden sofort zu Tiana schicken. Sie hatte keine Ahnung, welche Strafe auf den Versuch stand, den Amyrlin-Sitz zu erpressen, aber es schien wahrscheinlich, daß der Ausschluß aus dem Lager die geringste Strafe wäre. Obwohl in Nicolas Fall damit gewartet werden müßte, bis ihre Lehrer der Meinung waren, sie könne die Macht ausreichend gut lenken, um sich selbst oder andere nicht versehentlich zu verletzen. Nicola Baumhügel würde jedoch niemals eine Aes Sedai werden, wenn diese Beschuldigung gegen sie erhoben wurde. All dieses Potential wäre vergeudet.
    Es sei denn... Jede Frau, die bei der Lüge ertappt wurde, eine Aes Sedai zu sein, wurde so hart bestraft, daß sie noch Jahre später wimmerte, und eine Aufgenommene, die

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