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Die zerbrochene Krone

Die zerbrochene Krone

Titel: Die zerbrochene Krone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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gute Miene zum bösen Spiel machen! Colavaere hat es genossen. Ich kann mir durchaus vorstellen, daß sie die Mayener Dirne nur als Bedienstete genommen hat um uns beide zusammenzupferchen. ›Faile, Berelain, kommt und schnürt mir mein Gewand. Faile, Berelain, kommt und haltet der Friseuse den Spiegel. Faile, Berelain, kommt und wascht mir den Rücken.‹ So hatte sie ihren Spaß daran, darauf zu warten, daß wir einander die Augen auskratzen würden! Das habe ich in Kauf genommen! Für dich, du...!«
    Er prallte mit dem Rücken gegen die Wand. Etwas in ihm zerbrach. Er hatte eine Heidenangst um sie gehabt, war zu Tode erschreckt und bereit gewesen, sich Rand oder dem Dunklen König selbst zu stellen. Und er hatte nichts getan, hatte Berelain niemals ermutigt, hatte alles in seiner Macht Stehende unternommen, um die Frau zu vertreiben. Und das war sein Dank.
    Er nahm sie sanft bei den Schultern und hob sie hoch, bis diese großen, schrägstehenden Augen auf gleicher Höhe mit seinen waren. »Hör mir zu«, sagte er ruhig. Er versuchte, seine Stimme ruhig zu halten, obwohl sie seiner Kehle eher als Grollen entwich.
    »Wie kannst du es wagen, so mit mir zu sprechen? Wie kannst du es wagen? Ich habe mich fast zu Tode geängstigt, aus Furcht, daß du verletzt worden sein könntest. Ich liebe dich, und niemand anderen als dich. Ich will keine andere Frau als dich. Hörst du mich? Hörst du?« Er drückte sie fest an seine Brust, hielt sie, wollte sie niemals wieder loslassen. Lieht, er hatte solche Angst gehabt. Er zitterte wegen dem, was hätte sein können, sogar jetzt noch. »Wenn dir etwas zugestoßen wäre, wäre ich gestorben, Faile. Ich hätte mich auf dein Grab gelegt und wäre gestorben! Glaubst du, ich wüßte nicht, wie Colavaere herausgefunden hat, wer du bist? Du hast sichergestellt, daß sie es herausfinden mußte.« Sie hatte ihm einmal gesagt das Spionieren sei die Aufgabe der Ehefrau. »Licht, Frau, du hättest das gleiche Ende finden können wie Maire. Colavaere weiß, daß du meine Frau bist. Meine Frau. Perrin Aybara, Rand al'Thors Freund. Ist es dir niemals in den Sinn gekommen, daß sie mißtrauisch werden könnte? Sie hätte... Licht, Faile, sie hätte...«
    Plötzlich erkannte er, was er tat. Sie stieß an seiner Brust Laute aus, aber keine Worte, die er hätte erkennen können. Er wunderte sich, daß er ihre Rippen nicht brechen hörte. Er schalt sich selbst einen Dummkopf und ließ sie sofort los, aber bevor er sich entschuldigen konnte, verschränkte sie ihre Finger in seinem Bart.
    »Also liebst du mich?« sagte sie sanft. Sehr sanft. Sehr liebevoll. Sie lächelte auch. »Eine Frau hört es gern, wenn dies auf die richtige Art gesagt wird.« Sie hatte den Fächer fallen lassen und zog die Fingernägel ihrer freien Hand über seine Wange, beinahe fest genug, daß es hätte bluten können, aber ihr kehliges Lachen verhieß Leidenschaft, und das Leuchten in ihren Augen zeugte so wenig von Verärgerung wie nur möglich. »Gut daß du nicht gesagt hast, du würdest niemals andere Frauen ansehen, sonst hätte ich geglaubt, daß du blind geworden wärst.«
    Ihm fehlten die Worte. Rand verstand die Frauen, Mat verstand die Frauen, aber Perrin war sich darüber im klaren, daß er sie niemals verstehen würde. Faile war stets genauso sehr Eisvogel wie Falke und veränderte sich schneller als ein Gedanke, aber dies... Der scharfe Geruch war vollkommen verschwunden, und an seine Stelle war ein anderer ihrer Gerüche getreten, den er gut kannte. Ein Geruch, der sie war, rein und kräftig und sauber. Wenn man dies und ihren Blick bedachte, sollte sie jeden Moment etwas über Bauernmädchen bei der Ernte sagen. Saldeanische Bauernmädchen waren offenbar allbekannt.
    »Wenn du dich auf mein Grab legst«, fuhr sie fort, »wenn du das tust, wird meine Seele deine heimsuchen, das verspreche ich dir. Du wirst eine angemessene Zeit um mich trauern, und dann wirst du dir eine andere Frau suchen. Hoffentlich eine Frau, die ich billige.« Sie streichelte mit sanftem Lachen seinen Bart. »Du kannst wirklich nicht für dich selbst sorgen, weißt du. Also versprich es mir.«
    Das sollte er besser nicht riskieren. Wenn er sagte, daß er es nicht versprechen wollte, würde diese würdevolle Stimmung vielleicht von einem Feuersturm vereinnahmt.
    Wenn er sagte, daß er es versprechen wollte... Ihrem Geruch nach zu urteilen, war jedes Wort die pure Wahrheit des Lichts, aber er würde es erst glauben, wenn Pferde auf Bäumen

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