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Die zerbrochene Krone

Die zerbrochene Krone

Titel: Die zerbrochene Krone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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eine Hand auf seinem Schwertheft. »Faile.«
    Perrin wollte seinen Arm ergreifen, aber er war schon aus dem Raum und die Tür wurde hinter ihm geschlossen, bevor Perrin sich auch nur regen konnte. Rand war anscheinend wirklich nicht mehr Rand. Ein oder zwei Tage? Wohin, im Licht, wollte Rand ihn schicken, wenn nicht zu dem Heer, das sich unten in den Ebenen von Maredo sammelte?
    »Mein Ehemann«, hauchte Faile, »du hast den Mut von drei Männern. Und den Verstand eines Kindes an Marionettenfäden. Was ist nur der Grund dafür, daß der Verstand eines Mannes abnimmt, wenn sein Mut zunimmt?«
    Perrin brummte entrüstet. Er versagte es sich, über Frauen zu sprechen, die sich der Aufgabe widmeten, Mörder auszuspionieren, die sicherlich wußten, daß sie ausspioniert wurden. Frauen redeten stets darüber, wie logisch sie im Vergleich zu Männern handelten, aber er selbst hatte bisher herzlich wenig davon bemerkt.
    »Nun, vielleicht will ich die Antwort gar nicht wirklich hören, selbst wenn du sie weißt.« Sie streckte ihre Arme über den Kopf und lachte kehlig. »Außerdem habe ich nicht die Absicht, ihn die Stimmung verderben zu lassen. Ich fühle mich noch immer wie ein Bauernmädchen bei... Warum lachst du? Hör auf, mich auszulachen, Perrin t'Bashere Aybara! Hör auf, sage ich, du ungehobelter Dummkopf! Wenn du nicht...«
    Die einzige Möglichkeit, diese Tirade zu beenden, bestand darin, sie zu küssen. In ihren Armen vergaß er Rand und die Aes Sedai und die Kämpfe. Wo Faile war, war sein Zuhause.

KAPITEL 7
    Fallgruben und Stolperdrähte
    Rand fühlte das Drachenszepter in seiner Hand, spürte jede Linie der eingravierten Drachen an seinem mit einem Reiher versehenen Griff so deutlich, als ließe er die Finger darübergleiten, und doch schien es die Hand eines anderen zu sein. Wenn eine Klinge sie abschnitte, würde er Schmerz verspüren - und weitermachen. Es wäre der Schmerz eines anderen.
    Er schwebte im Nichts, umgeben von unsäglicher Leere, und Saidin erfüllte ihn, versuchte ihn unter Stahl vernichtender Kälte und Hitze, die Gestein entbrennen würde, zu Staub zu zermahlen, trug den Makel des Dunklen Königs mit sich, zwang Fäulnis in seine Knochen. Und in seine Seele, wie er manchmal fürchtete. Aber er fühlte sich nicht mehr so elend, wie es einst gewesen war. Das fürchtete er noch mehr. Rand mästete sich an diesem reißenden Strom aus Feuer, Eis und Schmutz - am Leben. Das war das beste Wort. Saidin versuchte, ihn zu vernichten. Saidin erfüllte ihn bis zum Überfließen mit Lebenskraft. Es drohte ihn zu verbrennen und lockte ihn zugleich. Der Kampf ums Überleben, der Kampf darum, nicht vereinnahmt zu werden, verstärkte die Freude am reinen Leben. Selbst mit der so süßen Fäulnis. Wie wäre es in reinem Zustand? Das war unvorstellbar. Er wollte mehr heranziehen, alles heranziehen, was vorhanden war.
    Darin lag die tödliche Verführung. Ein Fehler - und die Fähigkeit, die Macht zu lenken, würde für immer in ihm verdorren. Ein Fehler - und sein Verstand wäre verloren, wenn er, und vielleicht auch alles andere um ihn herum, nicht einfach auf der Stelle vernichtet würde. Es war kein Wahnsinn, sich auf den Kampf ums Dasein zu konzentrieren. Es war, als würde man mit verbundenen Augen über eine Grube voller zugespitzter Pfähle springen, sich in einem solch reinen Gefühl fürs Leben sonnend, daß der Gedanke daran, es aufzugeben, die Vorstellung einer für immer in Grauschattierungen versinkenden Welt war. Es war kein Wahnsinn.
    Seine Gedanken drehten sich durch den Tanz mit Saidin, glitten durch das Nichts. Da war Annoura, die ihn mit diesem Aes-Sedai-Blick beobachtete. Und worauf wollte Berelain hinaus? Sie hatte niemals einen Aes-Sedai-Berater erwähnt. Und auch nicht jene andere Aes Sedai in Cairhien. Wo waren sie hergekommen und warum? Da waren die Aufrührer außerhalb der Stadt. Was hatte sie ermutigt, sich zu regen? Was hatten sie jetzt vor? Wie konnte er sie aufhalten oder benutzen? Er wurde gut darin, Menschen zu benutzen. Manchmal machte er sich selbst krank. Da waren Sevanna und die Shaido. Rhuarc hatte bereits Kundschafter auf den Weg nach Brudermörders Dolch geschickt, aber sie würden bestenfalls herausfinden, wo und wann. Die Weisen Frauen, die herausfinden konnten warum, würden es nicht tun. Es gab in Verbindung mit Sevanna eine Menge offene Fragen. Elayne und Aviendha. Nein, an sie wollte er nicht denken. Keine Gedanken an sie. Keine. Perrin und Faile. Eine

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