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Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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zogen noch mehr der Angreifer an.
    Bald wurde es Abend, und die Sonne verschwand hinter den weit westlich von ihnen dunkel aufragenden Felsentürmen des Milmondo Mirnor. Das Licht des Tages nahm ab, als sich dämmrige Schatten hernieder senkten.
    Seit einiger Zeit schon hatten sich die Angehörigen der Gemeinschaft so weit vom Ered Fuíl entfernt, dass das Leben vollständig in die Natur zurückkehrte. Kleine Vögel zwitscherten aus Gruppen von hohen Riedgräser hervor, Mäuse kreuzten piepsend ihren Weg, und einige größere Tiere, wie Rebhühner oder Feldhasen, suchten scheu ihr Heil in der Flucht, als sie die Fremden herannahen hörten.
    Plötzlich schrie Perlor, der das Pferd führte, auf dem sein weiterhin versehrter Freund Borgas saß, schrill auf. Schlagartig richteten sich alle Blicke auf ihn. Er war nur ein klein wenig von dem Weg, den seine Vorderleute gebahnt hatten, abgewichen und mit dem rechten Fuß tief in einen Matschpfuhl geraten. Trotz aller Kraftanstrengung konnte er sich nicht mehr daraus befreien und versank stattdessen rasch nur noch tiefer, sodass er binnen weniger Sekunden bis zum Knie im Sumpf steckte.
    „Hör auf, dich zu bewegen!“, befahl Aidan schneidend. Der Lemurier war vor ihm hergelaufen, hatte sich, als er die Situation gewahrte, schleunigst umgewandt und umklammerte den Rhodrim nun mit beiden Armen kräftig von hinten.
    Gleichzeitig stürzte Kogan von hinten an Sanae, die sich zwischen ihm und dem Notleidenden befand, vorbei und ergriff den sich weiterhin panisch windenden Perlor mit beiden Fäusten am Wams vor dessen Brust. Obwohl der Unglückliche nach seinem hünenhaften Helfer der größte und schwerste in der Gemeinschaft war, gelang es Kogan mit seinen Bärenkräften dennoch, den Gefährten durch eine gewaltige Anstrengung in die Höhe zu stemmen und aus der Umklammerung des Schlammes zu befreien.
    „Ich danke Euch“, keuchte dieser daraufhin nur, während er erschöpft auf dem Hosenboden saß. Nur langsam gelang es ihm, sich von seiner Todesfurcht, die er gespürt hatte, zu befreien.
    „Alles in Ordnung, Perlor?“, fragte Borgas, der völlig unerwartet an der Seite des Geretteten erschien. In der Aufregung unbeachtet, hatte er sich vom Pferd gehievt, um seinem Freund auf irgendeine Weise beizustehen. Nun hielt er sich mit erstaunlicher Festigkeit auf den Beinen. Alle konnten sehen, dass sich sein Zustand schon erstaunlich gebessert hatte, wenn er auch hinkte und den linken Arm die ganze Zeit über unnatürlich angewinkelt hielt. Auf jeden Fall erfüllte es seine Begleiter mit großer Freude, dass seine Genesung solche Fortschritte machte.
    Es war nun zu dunkel geworden um weiterzugehen, und alle waren froh darüber, dass Braccas die nächtliche Rast verkündete. Nicht weit von der brüchigen Stelle entfernt, an der Perlor in das Morast eingesackt war, fanden sie eine größere Fläche, die vollständig mit Gräsern bestanden war und deren Boden vergleichsweise trocken und fest wirkte. Hier schlugen sie ein einfaches Lager auf und stellten sich auf einen unerfreulichen Aufenthalt ein. Die Nässe war ihnen mittlerweile durch die Kleidung und selbst die Stiefel in die Glieder gekrochen. Weiterhin stellten sie erst nun, da sie angehalten hatten, fest, wie viele der unvermeidlichen Mücken sie während des Tages tatsächlich gequält und den Weg zu ihrer Haut gefunden hatten. Einige von ihnen waren an unzähligen Stellen von Stichen übersät, die wie Feuer brannten und manchmal die Größe ausgewachsener Beulen angenommen hatten.
    Die Menschen und der Zwerg stießen Flüche darüber aus und wagten es trotz ihrer teilweise durchnässten Kleider nicht, ein Feuer zu entfachen, um nicht noch mehr der stechenden Kreaturen anzulocken. Stattdessen legten sie sich, nachdem sie einige wenige Bissen gegessen hatten, ohne jede Annehmlichkeit und Erheiterung auf die karge, feuchte Erde nieder. Das Jucken ließ nicht nach, sodass sie hofften, dass sie sogleich einschliefen und die Nacht schnell vorüberginge.
    Viel zu früh brach die Dämmerung eines neuen Tages an, denn keiner der Gefährten konnte behaupten, dass er gut geschlafen hatte. Vielen von ihnen fröstelte es aufgrund der Feuchtigkeit, die sich während der Nacht vom Boden aus auch durch ihre Decken gegraben hatte. Außerdem fühlten sie sich steif und gekrümmt, da sich offensichtlich jeder von ihnen während der Nacht zu einer unbequemen Haltung zusammengekauert hatte.
    Gemeinsam beobachteten sie, wie sich die

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