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Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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Diskussionen!“, befahl das Stammesoberhaupt.
    Eben zu einer solchen Diskussion wollte sich Uchnoth gerade hinreißen lassen, wie sein sofort aufklappender Mund verriet, doch schließlich schluckte er den Protest herunter und gehorchte.
    Mit gezückten Waffen und einem Höchstmaß an Vorsicht betraten die Orks das Gehöft und sahen sich kurzzeitig um. Danach raunte Bullwai seinen Stammesgenossen zu, dass sie sich trennen sollten. Er und Panca würden sich eine große, längliche Scheune ansehen, die im Gegensatz zu den meisten anderen Bauten noch weitgehend unversehrt war, während sich die beiden anderen Befehlsgeber dem nördlichen Bereich des Anwesens zuwenden sollten. Dort befanden sich die Stallungen und eine weite Koppel mit einigen Kühen und Schafen, deren Laute hin und wieder die Stille zerrissen. Dem Geruch nach war nicht auszuschließen, dass sie dort auch noch einen Schweinepferch vorfinden würden.
    Wie vom Häuptling der Ashtrogs befohlen, teilte sich der Trupp in zwei Paare, die in unterschiedliche Richtungen davongingen. Bullwai und Panca näherten sich auf diese Weise der Scheune, deren Tor versperrt war und von mehreren verrosteten Hufeisen geziert wurde. Ein Pflug – ein Ackergerät, vor das die Menschen für gewöhnlich Pferde spannten und das dem Heumachen und dem Einholen der Ernte diente – lag vergessen bald vor dem Eingang.
    Bullwai hielt sein Schwert mit der rechten Hand umklammert, während er mit der Linken den Griff eines der Torflügel packte. Gerade war er im Begriff, den Flügel mit einem kräftigen Ruck nach außen aufzuziehen, als das Tor mit einer plötzlichen Wucht nach außen gestemmt wurde und geradezu aufflog. Geistesgegenwärtig sprang der Ork nach hinten, was gerade noch rechtzeitig geschah, um dem nach ihm tastenden Dolch des Menschen aus dem Weg zu gehen.
    „Mörder! Ihr werdet mir nicht auch noch den letzten Sohn nehmen!“, schrie der alte Mann, mit sich vor Zorn und Furcht gleichermaßen überschlagender Stimme.
    Der Sohn Loktais hatte jedoch längst das rechte Handgelenk des Farmers gegriffen, sodass er vor weiteren Angriffen vorerst sicher war, und stieß ihn mit roher Gewalt rücklings gegen den Torpfosten. Dann schüttelte er die Hand mit dem Dolch, bis die Waffe schließlich zu Boden fiel, während er das geschärfte Blatt seines eigenen Schwertes leicht, aber bestimmt gegen die Kehle seines unterlegenen Gegners drückte. „Das solltest du nicht noch einmal versuchen!“, sagte er mit Nachdruck und sah den Mann aus seinen kleinen, in tiefen Höhlen funkelnden Augen heraus an. Es dauerte nicht lange, da fühlte er, dass der Widerstand seines Gegenübers erlahmte.
    Sogleich nachdem der ältere Mensch seinen verzweifelten Angriff versucht hatte, war ihm ein Junge nachgefolgt, der nicht älter als dreizehn oder vierzehn sein mochte. Der Junge huschte ebenfalls aus dem dunklen Scheuneneingang hervor und stieß mit einer langen Mistgabel geradewegs nach Panca. Die Orkin, durch das Vorpreschen des ersten Menschen bereits gewarnt, wich daraufhin geschickt zur Seite, ergriff das ins Leere zielende Werkzeug am Schaft dicht unterhalb dessen mit Gabelzinken versehenen Aufsatz und drehte sich heftig im Halbkreis. Der schmutzig aussehende Mensch wurde nach hinten zu Boden geschleudert und prallte mit dem Kopf gegen eine der seitlichen Streben des Pfluges. Danach rieb er sich an seiner wunden Stelle, was ihn nicht daran hinderte, seine Gegnerin, die ihn nun mit seiner eigenen Waffe bedrohte, mit vor Hass funkelnden Augen anzustarren.
    Bullwai packte den alten Mann am Kragen und drängte ihn zu dem Jungen hin, sodass sie die beiden gemeinsam im Blick hatten. Kurz darauf waren auch schon Ugluk und Uchnoth zur Stelle und schüchterten die Menschen mit ihren erhobenen Waffen und ihrer Entschlossenheit zusätzlich ein, was vermutlich gar nicht mehr nötig gewesen wäre. Der Bauer und sein Sohn glichen einem Häuflein Elend und schienen mit ihrem Leben nahezu abgeschlossen zu haben.
    „Wir kamen zufällig hier vorbei und sahen das Feuer brennen“, sagte Bullwai. „Also redet! Was ist hier vorgefallen?“
    „Als ob Ihr das nicht wüsstet!“, sagte der Junge und spuckte auf die Erde. „Eine ganze Kompanie Eurer Artgenossen hat uns überfallen, meine Mutter und meine Brüder getötet und unser Haus angezündet! Und dabei haben wir Euch nicht das geringste getan, wir sind einfache Farmer und besitzen nicht einmal richtige Waffen!“
    Der ältere Mann umklammerte bei der Erinnerung

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