Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
Vom Netzwerk:
verloren und einen verdammten Mist gebaut hat“, erwiderte der Anführer der Horde, und aus seiner Stimme sprach eine Mischung aus Entschiedenheit und Klarsicht, was von einer beachtlichen Souveränität zeugte.
    „Es sind sicher auch das Klima und die vielen ungewohnten Eindrücke dieser Umgebung“, sagte der Älteste der Befehlsgeber achselzuckend. „Allen von uns macht dies zu schaffen.“
    Ugluk und Uchnoth waren kaum aufgebrochen und in einem kleinen Hain untergetaucht, der mehr eine lose Ansammlung von Bäumen als ein richtiger Wald war, als wüste Schreie der unfreiwilligen Späher die anderen Ashtrogs plötzlich aufhorchen ließen. Einige der gemeinen Soldaten sahen sich fragend an, und manche frotzelten, dass die beiden Befehlsgeber wohl schon wieder aneinander geraten seien. Bullwai jedoch war sich dessen keineswegs gewiss und zögerte keinen Augenblick, um in Richtung seiner von ihm ausgesandten Gefolgsleute loszueilen. Ohne, dass es einer Aufforderung seinerseits bedurfte, schlossen sich ihm zunächst Panca und Ogrey und hernach alle übrigen Angehörigen der Horde an.
    Als der Häuptling der Ashtrogs die kleine Kuppe, die sich vor der lichten Schonung aufwölbte, im Eiltempo überwunden hatte, schlug ihm sogleich das Geklirr von stählernen Waffen entgegen. Ebenso entging ihm nicht, dass sich viele durcheinander wogende Rufe und stöhnende Laute erhoben, die keineswegs orkisch klangen.
    Als er endlich den Saum der Bäume erreicht hatte, erkannte er Ugluk und Uchnoth, die mit Inbrunst und Kraft ihre Schwerter schwangen, sich duckten und wie geschickte Tänzer umhersprangen, um sich auf diese Weise gegen eine Überzahl von menschlichen Streitern zu erwehren. Fünf oder sechs der Widersacher lagen bereits erschlagen am Boden und tränkten die Erde mit ihrem Blut, etwa zwei Dutzend weitere ihrer Art wurden hingegen nicht müde, die Orks mit ihren Schwertern und Speeren weiterhin zu bedrängen. Erst, als sie den heranstürmenden Bullwai und in dessen Schlepptau eine ganze Heerschar von weiteren der grünhäutigen Krieger gewahrten, ließen sie von ihren Gegner ab und eilten zu ihren Pferden, die sie ganz in der Nähe abgestellt hatten.
    Ugluk atmete erleichtert auf, als sich die Menschen, die sie zuvor umzingelt hatten und denen nicht eben einfach beizukommen war, zur Flucht aufmachten, doch Uchnoth war so sehr vom Rausch des lange ersehnten Kampfes gepackt, dass er ihren Kontrahenten nachzusetzensuchte. Dabei gelang es ihm tatsächlich, einem der Flüchtenden, der sich gerade in den Sattel geschwungen hatte, den Bauch aufzuschlitzen. Allerdings übersah er, dass ein anderer der Feinde – ein Hüne mit schwarzem Bart und wettergegerbter Haut – sein Reittier, auf dem er saß, in der Zwischenzeit angehalten hatte und mit seinem Speer zu einem Wurf auf den Ashtrog ansetzte. Gerade als der Mann seine Ausholbewegung abgeschlossen hatte und seinen Wurfarm nach vorne schleudern wollte, traf ihn jedoch die Spitze einer Schwertklinge geradewegs in die Kehle. Mit einem hustenden, gurgelnden Geräusch erschlaffte der Getroffene und kippte wie ein lebloser Sack Getreide in die Tiefe, während sich das nun reiterlose Pferd nicht darum kümmerte und sich rasch in Richtung Osten entfernte.
    „Alle Achtung, Boss, der Wurf kam keinen Augenblick zu früh!“, sagte Uchnoth, der sich der Gefahr, die ihm gedroht hatte, mittlerweile bewusst geworden war. Dann schritt er zu dem Getöteten hin, zog Bullwais Schwert aus dessen Leib, säuberte es und brachte es seinem Clan-Führer zurück.
    „Kann man Euch beide denn keine Sekunde aus den Augen lassen? Nichts als Scherereien hat man mit Euch!“, bemerkte Ogrey nicht ganz erst gemeint, nachdem sich der Großteil der Horde am Ort des Geschehens versammelt hatte.
    „Der da mit seinen riesigen Plattfüßen ist schuld!“, sagte Ugluk und machte eine nickende Bewegung zu Uchnoth hin. „Solche Spuren kann ja sogar ein blinder Maulwurf lesen!“
    „Und ich sage, dass dein wabbeliger Schmerbauch uns verraten hat, du kleine Wanze!“, erwiderte der größere der beiden Befehlsgeber.
    „Genug jetzt!“, beschied Bullwai. „Wichtig ist für uns die Erkenntnis, dass wir ab jetzt noch vorsichtiger sein müssen. Wir haben Glück gehabt, dass es sich bei den Angreifern offensichtlich um keine gelernten Soldaten, sondern wahrscheinlich um eine Miliz – Landsknechte, Bauern und einfache Bürger – gehandelt hat. Nach dem, was wir von Nordamar wissen, ist es gut möglich, dass diese

Weitere Kostenlose Bücher