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Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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stattdessen sogar ein Zufriedenheit verkündendes Lächeln abzeichnete, gab er seinen Widerstand auf.
    „Ich war stets stolz darauf, mich deinen Freund und Gefährten nennen zu dürfen, und werde dies immer bleiben“, sprach der Sohn Ganúviels, während er seine Hand sanft auf Telorins Schulter wie zu einem letzten Gruß legte.
    „Du warst es, der mein Leben unsäglich bereichert hat, Eldorin, denn es gibt kein Wesen, das besser ist als du. Fühl keine Trauer, denn ich bin mir sicher, dass ich dich und Euch alle wiedersehen werde, irgendwann an einem anderen Ort in Munda, der vielleicht ebenso schön sein wird wie Aím Tinnod oder Aiura und keine Bedrohung kennt. Lebt alle wohl!“
    Dann wandte der Elb mit den rötlichen Haaren sich um und zog seine schlanke Klinge, um seiner letzten Herausforderung entgegenzutreten.
    Denjenigen hingegen, welche die ganze Zeit über seine Gefährten gewesen waren, fiel die Flucht, die sie nunmehr ohne ihn antreten mussten, unbeschreiblich schwer. Nurofin und auch die Menschen und die Orks hatten ihn und seine immerzu freundliche und unbekümmerte Art mittlerweile überaus liebgewonnen und weigerten sich daher zu glauben, dass sein Leben nunmehr so abrupt enden sollte. Nichtsdestotrotz gingen sie schließlich weiter, in südlicher Richtung noch tiefer in den Berg hinein, wohl wissend, dass auch ein Teil von ihnen für immer in Dson Baldur zurückbleiben würde.
    „Er hat mir das Leben gerettet“, sagte Ugluk traurig.
    „Da sieht man wieder, was man davon hat, wenn man dir hilft“, sagte Uchnoth. Seine etwas zögerliche Stimme verriet, dass auch ihm das Herz schwer war.
    „Ich hoffe, Euer Gefangener war all dies wert gewesen“, sagte Marcius bitter und sah Illidor Nachtbringer dabei aus den Augenwinkeln heraus verächtlich an.
    Der schwarzhaarige Elb erwiderte den Blick zunächst mit einem herausfordernden Funkeln seiner kalten Pupillen, und für einen Augenblick drohte sich ein Konflikt anzubahnen. Dann aber besannen sich beide und hetzten im schwachen Schein der Fackeln, die ihre Begleiter trugen, weiter voran, einem möglichen Ausweg aus dem dunklen Höhlenlabyrinth entgegen.
    Telorin war allein am Anbeginn des Gangs zurückgeblieben und wartete mit dem Schwert in der Hand regungslos auf den nahenden, scheinbar übermächtigen Gegner. Der Golem ließ sich in seinem Eifer derweil durch nichts beeindrucken, sondern erhöhte seine Geschwindigkeit noch, da er sah, dass die meisten der Eindringlinge mitsamt dem einen, den er bewachen sollte, zur Flucht ansetzten. Als er den schmächtig erscheinenden Elben beinahe erreicht hatte, setzte dieser ein Stück in den breiten Tunnel zurück.
    „Es wird Zeit, dass dieser Zauber endet und Stein wieder zu nichts anderem als Stein wird“, sagte der Lindar und nahm mit seinem Körper Schwung, indem er sein Gewicht auf sein gesundes Bein verlagerte.
    Gerade als der Wächter im Begriff war, die Schwelle des Durchlasses zu überqueren und den Elben mit seinen ausgestreckten Armen zu attackieren und wie eine lästige Fliege zu zerquetschen, warf sich dieser mit einem überaus kraftvollen Satz gegen den linken der beiden Türpfosten. Wie er längst zuvor, noch als Marcius ihm zur Seite stand, erkannt hatte, dienten die Pfeilernicht nur zur Befestigung der Pforte, sondern ebenso als Stütze der Gewölbedecke. Durch Uchnoths vorangegangene Einwirkungen war der ältliche Stein der Säulen bereits so brüchig geworden, dass er zahlreiche tiefe Risse aufwies. Die Wucht, mit welcher die Schulter des Lindar nunmehr dagegen prallte, tat somit das übrige.
    Ein Grollen, das nichts Gutes verhieß, rollte durch das Innere des Berges, als die Strebe barst und in sich zuammenfiel. Zunächst hagelten nur ein wenig Erdreich und kleinere Felsbrocken auf den Boden herunter, doch dann breitete sich mit rasender Geschwindigkeit ein ganzes Netz aus Rissen über weite Bereiche der Decke aus. Schließlich stürzten in der Umgebung des Durchgangs, der einst von irgendjemandem aus dem Fels gehauen wurde, das steinerne Dach der Kammer auf der einen und die Tunneldecke auf der anderen Seite des Türsturzes ein. Ein gewaltiges Krachen wie ein Donnerhall ertönte dabei. Die ins Rutschen und Fallen gekommenen Gesteinsmassen türmten sich rasch in dem Schacht und drängten sich auch bis weit in die Kaverne hinein. Zuletzt, als der ungewohnte Lärm und die Bewegungen verebbten, legten sich dunkle Wolken aus Steinmehl und Staub über das Geröll und begruben das Geschehen

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