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Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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Feind ihre Worte verstehen konnte. „Ich werde das Seil holen, das Telorin bei sich trägt. Anschließend werde ich gemeinsam mit Ugluk versuchen, den Golem zu Fall zu bringen. Ihr beide müsst ihn derweil dazu bringen, Euch anzugreifen und uns nicht zu beachten.“
    Ein gemeinsames Nicken segnete den Plan des Lindars ab. Wie ein dahinhuschender Schattensprang dieser im Folgenden hinfort, um einen großen Bogen um den Angreifer zu schlagen, der mittlerweile mit nach vorne gerichteten Armen auf Illidor und den Nolori zuhielt. Diese wiederum verhöhnten die herannahende Wesenheit, bearbeiteten sie in einem fort mit Steinen und sandten ihr sogar einige Pfeile entgegen, um sicher zu gehen, dass sie sich ihrer auch tatsächlich annehmen würde.
    Als der von einem Zauber beseelte Wächter seine Gegner im östlichen Bereich der Kaverne erreicht hatte, fackelte er nicht lange und setzte zum Angriff an. Wild hieb er um sich und führte Schläge auf verschiedene Arten und in verschiedene Richtungen aus, wobei jedes Mal ein Rauschen wie von einer starken Windböe durch den Raum pfiff. Die beiden Elben waren jedoch weitaus zu schnell für die abgehackten, früh erkennbaren Bewegungen des massigen Geschöpfs und wichen stets rechtzeitig aus. Dabei gingen sie kein gesteigertes Risiko ein und bemühten sich zu keinem Zeitpunkt darum, selbst in Schlagdistanz zu gelangen.
    Indessen hatte Eldorin das abgesprochene Vorgehen in die Wege geleitet. Telorin, der mit der Hilfe von Marcius mittlerweile auf die Beine gekommen war, hatte seinem engen Freund und Artgenossen sein seidig-glänzendes Seil übergeben, und Ugluk war in den Plan rasch eingeweiht worden.
    Elb und Ork schlichen sich nunmehr auf leisen Sohlen von hinten an das steinerne Ungetüm heran und warteten auf die rechte Gelegenheit, in welcher sie aus diesem toten Winkel heraus zuschlagen konnten.
    Ausdauernd narrten Nurofin und Illidor den Golem weiter. Erneut gab dieser einen schwerfälligen Schlag ins Leere ab und brauchte danach wie gewohnt einige wertvolle Sekunden, um das für ihn enttäuschende Ergebnis seiner Bemühung zu erfassen.
    In diesem Moment huschte Eldorin an der Vorderseite der Kreatur von rechts nach links vorüber und spannte das dünne, aber höchst widerstandsfähige Elbenseil vor deren Beinen, indem er sich hernach in die entgegengesetzte Richtung bewegte. Mit all ihren Kräften bemühten sich der Sohn Ganúviels und der Befehlsgeber der Ashtrogs, die das Tau an dessen Enden gepackt hielten, daraufhin, den massigen Leib ihres Feindes nach hinten zu ziehen.
    Der Golem hatte das Anbringen des Seils zwar als verstohlene Bewegung wahrgenommen, doch wurde seine Aufmerksamkeit sogleich wieder von einem Pfeil Nurofins gefesselt, der ihn geradewegs in einer seiner Augenhöhlen traf und anschließend dort stecken blieb.
    In Wahrheit dienten jene Einkerbungen – was seine Gegner nicht wussten – allenfalls kosmetischen Zwecken und waren einer Laune Keluras’ heraus entsprungen. Seine Wahrnehmung nämlich zog er aus einem gänzlich anderweitigen Empfinden. Dieses war auf den auf ihn gesprochenen Zauber zurückzuführen und konnte allenfalls mit der gesteigerten Sinneskraft eines blinden Lebewesens verglichen werden. Dennoch versetzte ihn der erlittene Treffer aus irgendeinem Grund in so etwas wie Wut und Erregung, sodass er dem Urheber des Schusses augenblicklich mit großer Vehemenz nachzusetzen suchte.
    Während das offensichtlich kaum zerstörbare Wesen einen Fuß vor den anderen setzte und sich wunderte, dass dies mit einem Mal so schwierig war, zogen Eldorin und Ugluk noch fester an dem Strang. Zunächst fühlten sie, dass sie trotz ihrer Bemühungen Elle für Elle nach hinten mitgeschleift wurden, sodass sie schon fürchteten, dass ihr zähes Ringen vergeblich sein würde. Sie schlossen nicht einmal aus, dass das Seil sogar reißen könnte angesichts jener Urgewalt, der es ausgesetzt war und gegen welche die Gefährten sich stemmten. Dann aber erlosch der Gegendruck plötzlich und sie vernahmen hinter ihrem Rücken eine Erschütterung, wie sie gemeinhin von einem kleinen Erdbeben hervorgerufen wurde.
    Wie eine gefällte Eiche oder vielmehr ein Berg, der durch das Wirken irgendeiner noch mächtigeren Naturgewalt in sich zusammengestürzt war, schlug der Wächter Dson Baldurs mitenormer Wucht auf dem kalten Boden der Kaverne auf und kam schließlich der Länge nach zum Liegen.
    Beglückt betrachteten Eldorin, Nurofin, Illidor und Ugluk ihren Erfolg, den sie

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