Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
Vom Netzwerk:
Fall Gekommenen wieder auf die Beine kam. „Ich muss zugeben, dass mir ein ganz schöner Schrecken in die Glieder gefahren ist. Den Rest meines Lebens werd’ ich keinen Berg mehr erklimmen!“
    „Man könnte meinen, dass sich gerade eine Herde Wildschweine über die Klippe gestürzt hätte“, sagte Ugluk, der sich, wie auch die Elben und Marcius, nunmehr wieder hochrappelte. „In Sachen Tollpatschigkeit könnte man dich mit diesen Viechern auf jeden Fall in einen Stall sperren!“
    Immerhin gelang es den Angehörigen der Gemeinschaft, rasch festzustellen, dass sie nach jenem ungeplanten Zwischenfall allesamt unverletzt und wohlbehalten waren. Und angesichts dessen, dass manche von ihnen den hinter ihnen liegenden gefahrvollen Abstieg zuvor als beinahe unmöglich für Mensch und Ork erachtet hatten, waren eine kleine Aufregung und ein paar blaue Flecken sicherlich keine schlechte Bilanz.
    „Wo ist eigentlich ...?“, schickte sich Marcius gerade zu fragen an, als er im Rücken seiner Begleiter plötzlich Illidor erblickte.
    Alle wandten sich um und staunten, denn niemand von ihnen hatte bemerkt, wie der schwarzhaarige Lindar den Weg hinab so geschwind bezwungen hatte. Da dieser jedoch wie gewohnt seine ausdruckslose, überwiegend ernstliche Miene und seine wortkarge Art zur Schau trug, machte sich niemand daran, ihn auf seine Leistung anzusprechen. Allein Eldorin, der Fürst der Lindar, erinnerte sich bei dieser Gelegenheit insgeheim daran, für welch außergewöhnliche körperlichen Fähigkeiten der Verbannte vor langen Zeiten gerühmt wurde.
    Die Elben, die Orks und der Mensch befanden sich nunmehr allesamt auf einem schmalen Pfad, der rechts von ihnen schon bald an einer hohen steinernen Stufe endete, zu ihrer Linken aber hinab führte. Wenn sie hingegen geradeaus schauten, so erblickten sie Fetzen einer im rötlichen Licht des Abends versinkenden Landschaft zwischen den mächtigen Gebirgshängen, die ihnen weiterhin überwiegend die Sicht verstellten. Zu ihrer Überraschung enthielt das, was sie von dem weit unter ihren Füßen sich erstreckenden Erdboden sahen, reichlich grüne Farbtupfer und weitaus weniger das Gelbbraun der Wüste und das Schwarzgrau der Felsen, welche sie während des vorangegangenen Teils ihrer Reise durch Orgard, das Dantar-Mar der Orks, so hinreichend kennen gelernt hatten.
    Die sechs beschritten den abschüssigen Pass, der in östliche Richtung zeigte und sie an der südlichen Flanke des Andoluíns entlang führte. Verlief seine Neigung zunächst nur mäßig, so wurde das Gefälle schon bald stärker und schraubte sich zielsicher die zahllosen Hänge undFelsen jener zerklüfteten Landschaft hinab. Sie nahmen dies nur allzu gerne zur Kenntnis und gingen ohne größere Verzögerung, denn alle von ihnen fühlten ein großes Verlangen danach, endlich wieder tieferliegende, ebenerdige Gefilde zu erreichen. Dabei hofften sie inständig, nicht noch ein weiteres Mal in eine Sackgasse oder an eine Steilwand geleitet zu werden, vor allem, da sie Telorins Seil hatten zurücklassen müssen.
    Plötzlich setzte ein neuerliches Grollen ein, näher dieses Mal und noch lauter und lebendiger anmutend als je zuvor.
    Noch während das dem vulkanischen Krater entstammende Rumoren am Abklingen war, wurden weitere Geräusche vernehmbar, solche, die ihnen ebenso bekannt wie bedrohlich erschienen und die gemeinhin unverzüglich die Schutzinstinkte von Lebewesen erweckten.
    „Die Köpfe runter!“, rief Ugluk schrill, da er als erster von allen das weitere Geschehen erahnte.
    Eine immense Welle aus schwarzgrauem Sand und Geröll war ein gehöriges Stück über ihnen in Bewegung geraten und raste nunmehr die abfallenden Hänge in die Täler und Schluchten hinab. Die Gefährten erkannten die Ernstlichkeit der Gefahr und duckten sich und schmiegten sich an die Felswand, die ihren Weg nördlich begrenzte.
    Es dauerte nicht lange, da erreichte die Lawine die Höhe, auf der sie weilten. Glücklicherweise passierte der Großteil der schweren Massen ihre Position einige Schritt westlich von ihnen, an einer Stelle, die sie bereits unlängst hinter sich gebracht hatten. Dennoch segelte auch eine beachtliche Menge des Niederschlags geradewegs über ihre Köpfe hinweg. Zwar blieben sie, da sich ihre Deckung als sicher erwies, unversehrt, doch erfüllte es sie mit wachsender Beunruhigung mitanzusehen, dass der Pfad, der ihre einzige Hoffnung war, mehr und mehr zugeschüttet wurde, indem sich eine anschwellende Menge

Weitere Kostenlose Bücher