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Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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Steine und grobkörniger Staub darauf ergoss.
    Schließlich beruhigte sich das Geschehen, und die letzten Nachwehen der durch die Lawine bedingten Erschütterung waren lediglich noch als weit entfernter Hall in der Tiefe auszumachen. Auch das vulkanische Beben hatte geendet und einer gänzlich gegensätzlichen, leblos anmutenden Stille Platz gemacht.
    Uchnoth war der erste, den die Geduld verließ und der sich wieder zu seiner vollen Größe aufzurichten versuchte. Allerdings kamen einige der Rückstände, welche der Steinschlag oberhalb des Verstecks der Gefährten auf der schrägen Bergseite hinterlassen hatte, gerade in diesem Moment ins Rutschen, sodass es von den dort soeben erst aufgeschütteten Schutthaufen hinabzurieseln begann. Ein Schwall von Steinchen und Körnern, die zumeist nicht sehr groß waren, aber trotzdem unangenehm schmerzhafte Folgen verursachen konnten, traf ihn und ließ ihn eilig wieder den Kopf einziehen.
    „Aua!“, stöhnte der Ashtrog, fasste sich an seinen wulstigen, grünhäutigen Schädel und duckte sich wieder zwischen die anderen.
    „Typisch Dickschädel“, kicherte Ugluk und fing sich einen wütenden Blick seines Stammesgenossen ein.
    Erst, als sich nach einigen weiteren verstrichenen Minuten nichts weiter in ihrer Umgebung ereignet hatte, hielten es die Angehörigen der Gemeinschaft für angebracht, eine Fortsetzung ihres Weges zu wagen. Hierzu waren sie gezwungen, sich zunächst durch die von vielen Steinbrocken durchsetzte Sandmasse, die sich auf dem Pfad um ihren Standort herum und insbesondere zur ihrer Rechten aufgetürmt hatte, zu wühlen und auf diese Weise den Freiraum, den sie zum Passieren benötigten, zu schaffen. Dies ging erfreulicherweise recht gut, denn das Hindernis, das sie einengte, maß zwar teilweise so hoch, dass es bis zu ihren Hüften reichte, doch handelte es sich bei ihm größtenteils um einen lockeren, pulverigen Gesteinsstaub sowie um abgebröckelte Felssplitter von nur geringem Gewicht.
    Nachdem sie sich mehr als ein Dutzend Schritt nach Osten hin vorgearbeitet hatten, wurde der Pass wieder gänzlich frei, was zeigte, dass der Abgang auf eine kurze Strecke begrenzt gewesen war. Sie atmeten gemeinschaftlich tief durch und setzten, von einigen Schlucken Wasser frisch gestärkt, ihren Abstieg fort.
    Die späteren Stunden des Abends hatten nun Einzug erhalten, und schon seit geraumer Zeit hatte sich das Sonnengestirn im Westen, jenseits des endlosen Onda Marën, hernieder geneigt. Indem die Elben, die Orks und Marcius, der junge Mensch aus dem Fürstentum Rhodrim, in den letzten Strahlen des endenden Tages dahinwanderten und dem rau beschaffenen Weg, der ihnen vorgegeben war, immer weiter in tiefere Bereiche des Gebirges folgten, gelangten sie unversehens an eine Stelle, die ihnen eine weitreichende Aussicht gestattete. Der Wust der umliegenden, hochragenden Hügel und Bergwipfel hatte sich gelichtet, und vor ihnen erbot sich ein freier Blick auf die angrenzenden Lande, welcher allerdings durch das immer dichter werdende allabendliche Dunkel getrübt wurde.
    Noch ehe sie sich jedoch näher mit demjenigen, was ihnen die ebene Erde südlich des Vulkangebirges verhieß, beschäftigten, gewahrten sie zunächst noch eine weitere Merkwürdigkeit. Vor ihren Füßen, an der steil abfallenden Seite des Weges, waren nämlich verwitterte Stufen in den grauen Fels geschlagen und führten, soweit dies nachzuverfolgen war, schnurgerade und schnörkellos in die Tiefe, möglicherweise bis zum hiesigen Niveau der Erdoberfläche hinab. Hingegen wurde der Pfad, den sie die ganze Zeit über so dankbar in Anspruch genommen hatten, im Folgenden noch ungleich schmaler als zuvor und begann von nun an wieder leicht anzusteigen, während er weiterhin stur in Richtung Osten strebte.
    „Wir befinden uns nunmehr unmittelbar unterhalb des großen Kraters des Dork-Balugs“, sagte Ugluk. „Diese Treppe gefällt mir ganz und gar nicht, da sie nicht in jene einsame Umgebung passen will. Dennoch sollten wir sie wahrscheinlich versuchen, denn sie scheint uns endlich wieder in ein Tal hinabzubringen, wohingegen unser bisheriger Weg sich offensichtlich immer weiter durch die Berge schlängelt.“
    „Ich bin auch dafür, dass wir zunächst einmal versuchen, ebenen Boden wiederzufinden und nicht darauf hoffen, in der Nähe dieses Vulkans das Gebirge nach Norden überschreiten zu können“, sagte Marcius. „Auch wenn meine Sorge darüber, wie es Ulven unterdessen ergehen mag, mit jeder

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