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Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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Umgebung Pír Cirvens ausgebreitet hatte. Auf diese Weise entfachte er Furcht und Lähmung auf Seiten derFeinde und Mut und Zuversicht in den kalten, neiderfüllten Herzen der Kreaturen, die ihm zu Diensten waren.
    Sanae, die Nichte des getöteten engat lumischen Königs Benelot, sah derweil ganz aus der Nähe mit an, wie der Zerk-Gur, von mehreren Crefilim in respektvollem Abstand abgeschirmt, geradezu vibrierte, während er mit seinen Lippen unhörbare magische Laute flüsterte. Der Ork wirkte fürwahr wie von einer fremdartigen, unbegreiflichen Energie beseelt, und zweifellos war er es, der für das große Verhängnis, das in diesen Augenblicken über die Welt der Menschen und der freien Völker kam, mehr als jeder andere verantwortlich zeichnete. Es bereitete ihr einen wahrlich unbeschreiblichen Schmerz, dass sie, deren Seele es noch mehr wohl als die der meisten anderen Menschen nach Tat und Vergeltung verlangte, zu Untätigkeit gezwungen war, währenddem die bitterlichen Todesschreie der Verteidiger und das ungezügelte, aus Hass und Siegessicherheit geborene Gekeife der Ghuls zu ihr herüber drangen.
    „Ich muss mir die Füße vertreten“, sagte sie, als sie das Herumsitzen, welches man ihr aufgetragen hatte, nicht mehr ertragen konnte und deshalb eine Art wagemutigen Plan ersonnen hatte.
    Sogleich nachdem sie sich auf die Beine erhoben hatte, was nicht einfach war, da ihre Hände mit einem soliden Strick hinter ihrem Rücken gefesselt waren, stürmten zwei der großgewachsenen Crefilim von zwei Seiten her auf sie zu und schalten sie und drohten ihr mit brüllenden Lauten, deren Sinn unschwer zu erahnen war. Schroff packte derjenige, der von vorne her auf sie zutrat, sie an einer ihrer Schultern und stieß sie mit einem Teil seiner immensen Körperkraft zu Boden. Dies jedoch war genau das, was die blondhaarige Frau beabsichtigt hatte. Während sie nach hinten fiel, achtete sie nämlich darauf, unmittelbar vor den Füßen der zweiten der grauschwarzen Kreaturen zu landen. Dann, während sie sich, scheinbar vor Schmerz und aufgrund der Wucht, die auf sie eingewirkt hatte, herumwälzte und dabei gegen das Bein des Crefilim stieß, erfasste sie mit einer flinken Bewegung den Dolch, den sie aus dem Stiefel des Feindes hervorragen gesehen hatte. Glücklicherweise waren ihre Wächter weitaus zu einfältig und sich ihrer Überlegenheit zu sehr gewiss, als dass sie dies bemerkt oder hinter ihrem ungeschickt anmutenden Manöver eine tiefere Absicht vermutet hätten.
    Sanae kauerte sich wieder hin, so wie man es ihr aufgetragen hatte, und wartete, bis sich die Aufmerksamkeit ihrer Widersacher von ihr abgewendet hatte. Dann endlich befleißigte sie sich, mit der Messerschneide das Tau, das sie band, allmählich zu zersägen, ohne dabei auffällig zu erscheinen. Als ihr Werk gelungen war und sie wieder über Bewegungsfreiheit und zudem eine Waffe verfügte, entschied sie sich, sich noch für eine Weile still zu verhalten und ihre Wachsamkeit auf die rechte Gelegenheit für ein rasches Handeln zu richten.
    Zu ihrer eigenen Überraschung musste sie nicht sehr lange warten.
    Urplötzlich verfiel der Schamane, der die ganze Zeit über nichts als einen leisen Sprechgesang getätigt hatte, in ein erbarmungswürdiges Heulen, das sich wie das Tosen eines nahenden Orkans bald zu einer ohrenbetäubenden Lautstärke steigerte. Gleichzeitig wand er sich, so als ob ein unsichtbarer Peiniger ihn mit großer Kraft an der Kehle würgte und er im Todeskampf gegen das Versiegen seines Atems rang. Die ansonsten dunkelgrüne Haut des Orks war nunmehr ein Mosaik aus Braun und Gelb und erglühte vor Hitze, wie wenn sie innerlich Feuer gefangen hätte. Seine Glieder, die unaufhörlich wie im Fieberwahn zuckten, bewegten sich anfangs ruckartig und heftig, dann aber wurden sie zusehends matt und schlaff.
    Angesichts jener für alle Anwesenden unfassbaren Änderung der Dinge wichen die etwa ein Dutzend Crefilim, die zur Bewachung ihres Herrn und der Gefangenen von der Schlacht zurückgeblieben waren, angstvoll zurück. Einige von ihnen stolperten sogar und fielen über die eigenen Füße, und zwei oder drei von ihnen machten sich sogar eilig davon, um das sich anbahnende Inferno aus sicherer Entfernung zu betrachten.
    Dann verharrte Zarr Mudah mit einem Mal und spie einen Fluch in seiner eigenen Sprache aus. Trotzdem er dabei schweißgebadet, unsäglich verkrampft und nach wie vor mit einem Feind, der ihm wohl bewusst war, zu ringen schien,

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