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Die zweite Frau des Arztes (Contoli-Heinzgen-Krimi)

Die zweite Frau des Arztes (Contoli-Heinzgen-Krimi)

Titel: Die zweite Frau des Arztes (Contoli-Heinzgen-Krimi) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Misko
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tippst sofort auf sexuellen Missbrauch in der Kindheit.«
    Wolf wurde nachdenklich.
    „Sie kann sich angeblich nicht an den Mord erinnern, an nichts, was sie gemacht hat. Seit kurz nach der Tat sitzt sie in der Geschlossenen. Der Staatsanwalt plädiert auf Mord, während ihr Anwalt auf Schuldunfähigkeit wegen seelischer Störungen aus ist.«
    „ Tja«, Anke hob ihr Glas, „jetzt bestelle dir erst mal was.“
    Bad darauf brachte die Kellnerin ein Cognac und ein Bier.
    „Cognac? Ist dir der Auftrag des Professors so auf den Magen geschlagen?«
    „ Ich bin ein bisschen gebauchpinselt. Herrje, das hätte ich nie von ihm erwartet. Das ist schon einen Cognac wert, meinst du nicht?«
    Anke grinste nur. Den Cognac schüttete Wolf sofort hinunter, bevor er das Bierglas in die Hand nahm, es leicht anhob und sagte.
    „Ich liebe dich, Katze, gib mir die Gnade, die in deinem Namen liegt, und liebe mich genauso.«
    „ Tu ich doch.«
    „ Hast du sonst noch was herausbekommen?«
    „ Die Putzfrau hat am nächsten Morgen den Mord gemeldet. Sie sagte aus, auf ihr Klingeln hätte sich lange Zeit nichts gerührt, sie habe schon wieder gehen wollen. Aber irgendetwas sei ihr suspekt vorgekommen. Plötzlich hätte sie ein entsetzliches Schreien gehört, sei spontan über das gusseiserne Tor geklettert und ums Haus herumgelaufen, dem Schreien gefolgt, bis sie vor dem Schlafzimmerfenster gestanden habe. Durch die groß gelöcherte Gardine habe sie Frau Seitz mit dem Rücken zum Fenster stehen sehen, die immer noch schrie. Die Putzfrau hat sofort über Handy die Polizei verständigt.«
    „ Was sagt dein Bauch, hat sie ihn umgebracht oder nicht?«
    „ Mein Bauch? Du machst emotionale Fortschritte. Aber ehrlich, ich weiß es nicht. Das herauszufinden, könnte dir vielleicht gelingen.«
    Anke nahm einen Schluck von ihrem Wein. Wolf sah ihr nachdenklich dabei zu.
    „Hat die Putzfrau einen Verdacht geäußert? Ich meine, hat sie gesagt, ob sie Eva Seitz einen kaltblütigen Mord zutraut?«
    „ Laut ihrer Aussage war die Ehe harmonisch. Der Doktor hätte durch seine zweite Frau wieder Spaß am Leben bekommen. Weiter bekannt ist, dass sie erst seit gut einem Jahr verheiratet waren. Dr. Seitz war frei praktizierender Internist, sehr wohlhabend. Sie seine zweite Frau. Keine Kinder.«
    „ Was ist denn mit der Ersten. War er geschieden?«
    „ Keine Ahnung. Wenn das wichtig ist, schaue ich noch mal, was ich rausbekommen kann. Aber vielleicht erzählt deine Patientin dir das ja auch.«
    „ Wenn sie überhaupt etwas sagt. Sanders meint, ich wäre seiner Meinung nach der Einzige, der es schaffen könnte, an sie heranzukommen und weißt du warum?«, er lachte Anke spitzbübisch an, dass sein Schnauz auf und ab wippte. Anke zierte sich gekonnt.
    „ Nein, bitte, bitte erzähl es mir.«
    „ Aufgrund meiner einzigartigen Begabung, mir Vertrauen zu erschleichen. Wie findest du das?«
    „ Und ich dachte, wegen deiner beruflichen Qualifikation.«
    „ Ist das etwa keine?«
    Sie lachten und prosteten sich zu.
    „Hat er tatsächlich erschleichen gesagt? Das hört sich so negativ an, Vertrauen aufzubauen wäre besser gewesen.«
    „ Ich glaube, er hat es deshalb so ausgedrückt, weil er meint, man müsse sie überlisten.«
    „ Verstehe, so wie ein Undercover sich in der Unterwelt das Vertrauen erschleicht.«
    „ Du hast es mal wieder auf den Punkt gebracht.«
    „ Versuch es und erstelle ein rechtes Gutachten, das sie entweder hinter Gittern bringt oder lebenslänglich in die Anstalt, aber ich kann mir nur schwer vorstellen, sie jemals wieder auf freien Fuß zu sehen.«
    „ Bei guter Führung ist in unserem Staat alles möglich.«
    Wolf lachte bitter. Anke blickte ihn ernst an.
    „ Themawechsel, du könntest dir in den nächsten Tagen ansehen, wie ein Friseursalon von innen aussieht.«
    Wolf strich sich sofort schützend über Haare und Schnauz.
    „Sie wachsen ja nach, und wenn wir schon dabei sind, wie wär‘s mal mit einer neuen Brille, was Leichtes. Seit ich dich kenne, trägst du dieses schwarze Ungetüm.«
    „ Gib‘s auf.«
    „ Nun ja, ich liebe dich so oder so.«
    „ Aber mit deinem Ehemann wieder zusammenziehen willst du nicht, oder?«
    „ Nein.«
    „ O.K, das war deutlich.«
    „ Irgendwann, wenn du erwachsen geworden bist.«
    „ Das hilft mir über die Jahre hinweg.«
    Sie lächelte gnädig.
    „Sag mal, hättest du was dagegen, wenn ich einen Artikel über die Sache verfasse?, dass sie einen Psychologen von außen holen usw.,

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