Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die zweite Frau des Arztes (Contoli-Heinzgen-Krimi)

Die zweite Frau des Arztes (Contoli-Heinzgen-Krimi)

Titel: Die zweite Frau des Arztes (Contoli-Heinzgen-Krimi) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Misko
Vom Netzwerk:
grünen Design mit der schwarzen Aufschrift „Eva Seitz“ und murmelte: „Danke“.
    „Eines noch Herr Kollege Heinzgen. Auf der Tatwaffe, ein Fleischmesser, Sie wissen schon, lange Klinge und spitze Schneide, wurden ihre Fingerabdrücke gefunden. Deutlich und jede Menge. Außerdem hatte sie Schnittverletzungen in der rechten Hand, die von der Messerklinge herrühren. Das Messer lag zusammen mit dem abgeschnittenen Geschlechtsteil ihres Mannes im Küchenmülleimer unter der Spüle.“
    Wolf wurde es bei Professor Sanders Worten etwas blümerant. 
    „Als ich das erfahren habe“, erzählte der Professor weiter, „hatte ich spontan die Vision, dass sie andere behandelt wie sich selbst.“
    „ Sie meinen, sie könnte sich selbst als Müll betrachten? In ihrem Leben wie dieser behandelt worden sein?“
    „ Ich sagte doch, nur eine Vision.“
    „ Wahrscheinlich hat sie in geistiger Umnachtung den Mord begangen, denn sonst hätte sie sicherlich nicht die Mordwaffe so offensichtlich beseitigt.“
    „ Sie haben recht, das war auch einer der Gründe, warum sie so schnell hierher eingewiesen wurde. Was auch immer mit dieser Frau los ist, finden Sie es heraus. Richten Sie sich, wenn es Ihnen möglich ist, auf drei Sitzungen die Woche ein.“
    Professor Sanders führte ihn in einen kleinen Raum, der mit hellen Möbeln eingerichtet war.
    „Ich lasse sie jetzt holen.“
    „ Moment noch.“ Wolf sah sich um. Ihn fröstelte beim Anblick des Raumes. Und sie würde auch frösteln. „Führen Sie mich lieber zu ihr.“
    „ Das geht nicht.“ Der Professor deutete mit dem Zeigefinger zur Decke in die Ecke. „Wegen der Aufzeichnungen.“
    Wolf erblickte an der Decke eine kleine Kamera. Er schüttelte den Kopf.
    „Hier werden wir beide nicht auftauen. Kein Wunder, dass sie in diesem Raum ihre Therapeuten angefallen hat. Außerdem habe ich einen kleinen Recorder in der Tasche. Und nebenbei bemerkt, die Aufzeichnungen sind nur für mich.“
    Professor Sanders atmete tief ein, sah seinen jüngeren Kollegen irritiert an.
    Wolf tat so, als würde er das nicht bemerken und erklärte unbefangen. „Herr Professor, glauben Sie mir, das bringt hier nichts.“ Er unterstrich seine Worte mit kreisenden Blicken. „Da könnte ich eigentlich gleich wieder gehen.“
    „ Sie haben sich nicht geändert“, schmunzelte der Professor, „sind immer noch so eigenwillig wie eh und je.“
    „ Also kann ich zu ihr aufs Zimmer? Wenigstens die ersten Male, bis sie etwas aufgetaut ist, dann können wir ja weitersehen.“
     
    Professor Sanders nickte den beiden korpulenten Männern vor der Tür kurz zu. Sie setzten sich hinter ihnen in Bewegung. Wolf sah sich verhalten nach ihnen um.
    „ Glauben Sie, Professor, dass ich die brauche?“, flüsterte er.
    „ Ihre Kollegen haben sie gebraucht. Und um ehrlich zu sein, ich übertreibe jetzt etwas, will ich nicht verantwortlich für ihren möglichen Tod sein.“
    „ Hammerhart“, murmelte Wolf in seinen Schnauz und drückte die untergeklemmte grüne Akte etwas fester an seinen Körper.
    „ Ich war noch nie bei einer Sitzung in Lebensgefahr, Herr Professor.“
    „ Das könnte Ihnen aber bei ihr passieren. Sie ist unberechenbar wie ein Rassepferd. Glauben Sie mir, auch wenn Sie das, nachdem Sie sie gesehen haben, kaum für möglich halten. Glauben Sie es mir trotzdem. Ich muss Sie warnen. Sie ist eine der Frauen, bei denen einem die Luft wegbleibt, wenn sie den Raum betreten. Sie glauben, Sie haben eine Erscheinung. Ein Engel habe sich auf die Erde verirrt. Aber das bestätigt nur wieder einmal: 'Unterschätze nie, was du siehst. Was unter der Oberfläche sein kann. Ein wildes Tier bei ganz normalen Menschen, das plötzlich an die Oberfläche kommt und über dich herfällt.'“
    Wolf seufzte resigniert, während der Professor die Fahrstuhltür im dritten Stock aufstieß. Sie gingen den öden Flur entlang. Aus einigen Zimmern drangen Laute zu ihnen heraus. Wolf schüttelte sich innerlich. Grauenhaft. Niemals könnte er in einer Geschlossenen arbeiten. Vor der letzten Tür am Ende des Flures blieb der Professor stehen. Die sie begleitenden Pfleger hielten sich in gebührendem Abstand.
    „Viel Glück, Kollege.“
    Der Professor reichte Wolf die Hand und entfernte sich mit einem Kopfnicken. Wolf schaute zu den beiden Pflegern, die auf ihn zukamen. Einer postierte sich neben die Tür, der andere gesellte sich neben Wolf. Er klopfte, wartete. Nichts rührte sich.
    „Sie brauchen nicht zu klopfen, die

Weitere Kostenlose Bücher