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Die zweite Invasion - Legenden der Zukunft (German Edition)

Die zweite Invasion - Legenden der Zukunft (German Edition)

Titel: Die zweite Invasion - Legenden der Zukunft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank W. Haubold
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verlegen oder sogar anbieten, die Waffen zu strecken ...«
    »Das werden Sie nicht tun, Admiral!«, sagte der Anzugträger mit unerwarteter Schärfe und hielt plötzlich einen metallischen Gegenstand in der Hand. Doch noch bevor er die Waffe in Anschlag gebracht hatte, zuckte sein Körper wie unter einer Reihe elektrischer Schläge zurück, sein Arm sank herab und etwas schlug hart auf dem Boden auf. In der nächsten Sekunde verlor der Mann das Gleic hgewicht und fiel mit einem gurgelnden Geräusch vornüber.
    »Danke, Major«, sagte Haig und nickte seinem A djutanten freundlich zu. »Bringen Sie unseren Freund jetzt in Gewahrsam. Captain Wolkov wird ihnen behilflich sein.«
    »Zu Befehl, Sir«, bestätigte Kravitz und steckte seine Schockwaffe ein. Dann bedeutete er dem ve rwirrt dreinschauenden Techniker mit einem Kopfnicken, ihn zu begleiten.
    Als die beiden Offiziere mit dem Verhafteten den Raum verlassen hatten, aktivierte Admiral Haig sein Compad und wartete, bis sich der diensthabende Nachrichtenoffizier meldete.
    »Lieutenant, wir haben einen C1«,  sagte der Admiral mit sorgfältiger Betonung. »Verbinden Sie mich bitte mit dem Chef vom Dienst und halten Sie eine gesicherte Verbindung zum Büro des Generalsekretärs in Bereitschaft.«
    »Zu Befehl, Sir!«
     
    Die Nachricht aus der Zentrale erreichte die Patres von Agion Oros nach Tagen ungeduldigen Wartens in einem versiegelten Umschlag, den ein Kurie rschiff des Föderationsrates überbrachte.
    Generalabt Anselm di Torino bezähmte seine U ngeduld und erbrach das Siegel erst nach der Abendandacht im Beisein seiner Vertrauten. Beunruhigt beobachteten die Patres, wie sich das Gesicht des Abtes beim Lesen verfinsterte, bevor er sich mit einer Anstrengung, die seine Wangenmuskeln hervortreten ließ, zu einem Kommentar durchrang.
    »Vielleicht musste es so kommen«, sagte er leise, wie zu sich selbst, und reichte das Dokument an Pater Federico weiter. »Unser Kleinmut ist bestraft worden, denn es gibt keinen Weg außer dem des Herrn.« Er neigte den Kopf und bewegte die Lippen in einem stummen Gebet.
    Als er fortfuhr, klang seine Stimme fester: »Der Föderationsrat unterrichtet uns über einen Vertrag mit den KIs der Exosphere zur Regelung der beiderseitigen Beziehungen. Das Militär wird angewiesen, sämtliche Operationen gegen den KI-Verbund einzustellen und die vorhandenen Daten zu löschen. Im Gegenzug verpflichten sich die Intelligenzen der Exosphere die von ihnen kontrollierten Waffensysteme zu vernichten und jegliche Infiltrationsversuche in föderale Datennetze zu unterlassen. Aber das ist leider noch nicht alles ...« Der Abt räusperte sich und zitierte wörtlich: »Die Vertragsparteien missbilligen das für den Konflikt ursächliche Verhalten des Ordens der Heiligen Madonna der letzten Tage und unternehmen alle notwendigen Schritte, um eine Wiederholung zu verhindern.«
    »Diese erbärmlichen Verräter!« Pater Federicos Gesicht lief rot an. »Was soll denn das heißen?«
    »Das bedeutet, dass sich die Föderation von uns lossagt, Bruder Federicus«, erklärte der Abt mit einem bitteren Lächeln. »Und möglicherweise mehr als das ...«
    »Was denn noch?«, wollte Pater Theodorus wi ssen, der die Diskussion mit zunehmenden Unbehagen verfolgt hatte.
    »Die KIs könnten zu dem Schluss gekommen sein, dass wir ihren Plänen nur im Wege stehen, deshalb der Hinweis auf die ›notwendigen Schritte‹. M aschinen kennen keine Nachsicht und erst recht keine Barmherzigkeit, selbst wenn sie Gott spielen.«
    »Das ist nicht Euer Ernst, Vater.« Pater Theod orus war blas geworden. »Ihr meint tatsächlich ...« Er brach ab und starrte mit offenem Mund auf die Dielen zu seinen Füßen. Der bläulich schimmernde Lichtkreis hatte einen Durchmesser von einem knappen Meter, und schien in seinem Zentrum leicht zu pulsieren. »Wa ... was ist das?«
    »Wir werden es erfahren«, sagte Abt Anselm di T orino mit brüchiger Stimme und bekreuzigte sich. Sancta Maria, Mater Dei, ora pro nobis peccatoribus ...
    Dann gab der Boden unter ihren Füßen nach.
     
    Es war ausgerechnet Pater Benedict vorbehalten, die sterblichen Überreste der Oberen zu entdecken. Nur wenige Funktionsträger der Societas Custodum hatten Zutritt zu dem Sicherheitsbereich, in dem Abt Anselm und seine Ratgeber die letzten Tage verbracht hatten. Nachdem die im Vorraum bereitgestellten Speisen über 24 Stunden unberührt geblieben waren, hatte Pater Lacertes, der Cellerar, Verdacht geschöpft und

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