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Die Zweite Legion: Das Geheimnis von Askir 2 (German Edition)

Die Zweite Legion: Das Geheimnis von Askir 2 (German Edition)

Titel: Die Zweite Legion: Das Geheimnis von Askir 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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bestimmt. Ich bin nicht weise genug.«
    Kennard lachte leise. »Und dadurch zeigt Ihr Eure Weisheit, Maestra.«
    Ich wollte mich gerade zu erkennen geben, als Leandra weitersprach. »Weisheit? Was nützt sie mir? Aber ich bin selbst schuld. Ich war eine Närrin, meine ganze Hoffnung auf einen Haufen Ruinen zu stützen!«
    »Was für Ruinen, Maestra?«, fragte Kennard überrascht.
    »Die Ruinen von Askir, welche denn sonst.«
    »Ich sprach nicht von Ruinen, Sera. Askir existiert noch. Das Reich wurde zwar aufgegeben, aber die imperiale Stadt blüht und gedeiht noch immer.«
    Ich räusperte mich und trat um die Ecke. Leandra und Kennard standen vor dem Denkmal, das wir den tapferen Soldaten des Alten Reiches gesetzt hatten. Kennard war gekleidet in ein Gewand aus Leinen und darüber einen langen Mantel mit Kapuze. Bis auf einen kleinen Dolch in seinem Gürtel und einen stabilen Wanderstab mit stählernen Beschlägen war er unbewaffnet. Er nickte mir grüßend zu, während Leandra ihn noch immer fassungslos ansah. Dann drehte sie ihren Kopf langsam zu mir.
    »Hast du das gehört, Havald? Kennard sagt, die Stadt existiert noch!« Ich ging auf sie zu und ergriff ihre Hand. Sie drückte sie mit überraschender Kraft und schenkte mir einen Blick, bei dem mir warm wurde. Dann wandte sie sich wieder an Kennard. »Was soll mir das nützen? Das Imperium ist vergangen, so habt Ihr uns selbst berichtet.«
    Kennard nickte. »Ja, aber die sieben Königreiche stehen in einer Allianz. Sie sind zerstritten, jedes königliche Haus sucht seinen eigenen Vorteil, aber alle zusammen bilden sie das, was einst das Imperium war. Und fände sich jemand, der die Häuser dazu bewegen könnte, ihre kleinlichen Streitereien aufzugeben, wären sie sehr wohl in der Lage, Eurem Land zu helfen. Vielleicht besser noch, als Askannon es gekonnt hätte. Es wird sich auch eine Gelegenheit dazu ergeben, wenn Ihr sie nur zu nutzen versteht.«
    »Von welcher Gelegenheit sprecht Ihr, Meister Kennard?«, fragte Leandra mit Hoffnung in den Augen.
    »Einmal alle sieben Jahre, zum Frühlingsfest, treffen sich die sieben Königreiche zu einer Kronratssitzung. Diese währt drei Wochen oder länger.« Er schien amüsiert. »Denn bevor sie die Sitzung beenden können, müssen sie einen Konsens erarbeiten. Das dauert manchmal seine Zeit.«
    »Einen Konsens?«, fragte ich. »Ich hatte einmal das Pech, anwesend zu sein, als ein Staatsvertrag geschmiedet wurde. Kein Hofnarr hätte eine bessere Posse erfinden können. Mir scheint oft, dass eine Krone nicht nur aufs Haupt, sondern auch auf den Verstand drückt. Vier Wochen stritt man sich darum, wem nun eine bestimmte Insel gehörte. Kein Schaf hätte auf diesem Felsbrocken leben wollen. Er war kaum größer als ein Schiff.«
    »Ein Schiff kann sinken«, gab Kennard zu bedenken. »Ein solcher Brocken nicht. Je nachdem, wo er liegt, mag er von Wichtigkeit sein.«
    Ich lachte. »Mitten im Nirgendwo, im Meer der Stürme. Ich hörte, dass die Kartografen des Königs ihn einen Mond lang suchen mussten, bevor sie ihn fanden. Meine Frage lautet: Wer hindert diese Könige daran, das Übliche zu tun und ihren Streit mit Stahl zu schlichten?«
    Kennard sah mich an, und sein Grinsen wurde breiter. »Sie haben Angst, dass Askannon zurückkehrt. Als er abdankte, verfügte er, dass dieser Kronrat abgehalten wird, und drohte zurückzukehren, wenn sie sich nicht an dieses Edikt hielten.«
    »Und sie tun es?«
    »In gewisser Weise«, sagte Kennard, und sein Gesicht wurde wieder ernst. »Es ist kein offener Krieg, aber oft leiden die Delegationen an seltsamen Krankheiten, oder es treten andere widrige Umstände auf. Bei der letzten Sitzung erstickte der König von Northgart an einem Apfel.«
    »Ich verstehe«, sagte Leandra. »Solcherart Diplomatie kenne ich nur zu gut. Wann findet der nächste Kronrat statt?«
    »Nächstes Jahr zum Frühlingsfest.«
    »Das sind weniger als vier Monate! Und der Pass ist verschlossen!«, rief sie enttäuscht.
    Es tat mir weh, die Hoffnung aus ihren Augen schwinden zu sehen. »Wir werden es nie schaffen«, fuhr sie leiser fort. Doch dann lächelte sie schief. »Es wäre wohl ohnehin vergeblich gewesen. Ich stelle mir vor, wie ich vor diesen gekrönten Häuptern stehe und versuche sie zu überzeugen, uns beizustehen … Es wäre wahrscheinlich misslungen.« Sie ballte die Hand und drückte damit die meine noch fester. »Aber, bei den Göttern, ich hätte es gern versucht. Selbst wenn sie mich zehnmal ausgelacht

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