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Die zweite Stufe der Einsamkeit

Die zweite Stufe der Einsamkeit

Titel: Die zweite Stufe der Einsamkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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nur ein einziger Mann zurück, und der war hysterisch. Er und sein Partner waren im Nebel getrennt worden, und plötzlich hörte er einen Schrei, der ihm das Blut gerinnen ließ. Als er seinen Freund fand, war der tot. Und etwas kauerte über der Leiche.
    Der Überlebende beschrieb den Mörder als menschenähnlich, acht Fuß groß und irgendwie substanzlos. Er behauptete, als er daraufgeschossen habe, sei der Laserstoß einfach direkt hindurchgegangen. Dann hatte das Wesen geschwankt und war in den Nebeln verschwunden.
    Gregor schickte weitere Teams aus, um nach dem Ding zu suchen. Sie bargen den Leichnam, aber das war alles. Ohne spezielle Instrumente war es schwer, denselben Ort in den Nebeln zweimal zu finden. Ganz zu schweigen von so etwas wie dem beschriebenen Wesen.
    So wurde die Geschichte nie bestätigt. Aber trotzdem stellte sie eine Sensation dar, als Gregor zur Erde zurückkehrte. Ein weiteres Schiff wurde geschickt, um eine gründlichere Suche durchzuführen. Es fand nichts. Aber eines seiner Such-Teams verschwand spurlos.
    Und die Legende von den Nebelgeistern war geboren und begann zu wachsen. Andere Schiffe flogen Geisterwelt an, und ein sickernder Strom von Kolonisten kam und ging, und eines Tages landete Paul Sanders und errichtete das Wolkenschloß, damit die Öffentlichkeit den geheimnisvollen Planeten der Geister sicher besuchen konnte.
    Und es gab weitere Todesfälle und weiteres Verschwinden, und viele Leute behaupteten, kurze Blicke auf Geister, die durch die Nebel schlichen, erhascht zu haben. Und dann fand jemand die Ruinen. Heute nur noch ein Wirrwarr aus Steinblöcken. Aber einst eine Art Bauwerk. Die Heimstatt der Geister, sagten die Leute.
    Da waren die Beweise, dachte ich. Und einige davon waren schwer zu leugnen. Aber Dubowski schüttelte heftig den Kopf.
    „Die Gregor-Sache beweist nichts“, sagte er. „Sie wissen genausogut wie ich, daß dieser Planet nie gründlich erforscht worden ist. Besonders im Gebiet der Ebenen, wo Gregors Schiff landete. Wahrscheinlich war das, was den Mann getötet hat, eine Art Tier. Ein irgendwie in dieser Gegend heimisches, seltenes Tier.“
    „Was ist mit der Aussage seines Partners?“ fragte Sanders.
    „Hysterie, schlicht und einfach.“
    „Die anderen Sichtungen? Es gab eine ziemliche Menge davon. Und die Zeugen waren nicht immer hysterisch.“
    „Beweist nichts“, sagte Dubowski und schüttelte den Kopf. „Daheim, auf der Erde, behaupten noch immer eine Menge Leute, Gespenster und fliegende Untertassen gesehen zu haben. Und hier in diesen verdammten Nebeln sind Fehlurteile und Halluzinationen naturgemäß noch leichter.“
    Er stieß mit dem Messer, das er dazu benutzt hatte, einen Biskuit mit Butter zu bestreichen, Richtung Sanders. „Es sind diese Nebel, die alles verderben. Der Gespenster-Mythos wäre ohne die Nebel schon längst gestorben. Bis jetzt hatte niemand die Ausrüstung oder das Geld, um eine wirklich gründliche Nachforschung durchführen zu können. Aber wir haben beides. Und wir werden es schaffen. Wir werden ein für allemal die Wahrheit herausfinden.“
    Sanders verzog das Gesicht. „Wenn Sie nicht vorher umgebracht werden. Vielleicht mögen es die Geister nicht, erforscht zu werden.“
    „Ich verstehe Sie nicht, Sanders“, sagte Dubowski. „Wenn Sie eine solche Angst vor den Geistern haben und so davon überzeugt sind, daß sie da unten sind und dort herumschleichen, warum haben Sie dann so lange hier gewohnt?“
    „Wolkenschloß wurde mit Schutzvorrichtungen gebaut“, sagte Sanders. „Die Broschüre, die wir potentiellen Gästen schicken, beschreibt sie. Hier ist niemand in Gefahr. Einmal, weil die Geister nicht aus den Nebeln herauskommen. Und wir sind den größten Teil des Tages im Sonnenlicht. Aber unten in den Tälern – da ist es eine andere Geschichte.“
    „Das ist abergläubischer Unsinn. Wenn ich raten müßte, würde ich sagen, diese Nebelgeister von Ihnen sind nichts anderes als von der Erde hierher transportierte Geister. Aber ich will nicht raten – ich werde abwarten, bis wir die Ergebnisse haben. Dann werden wir sehen. Wenn sie real sind, werden sie sich nicht vor uns verbergen können.“
    Sanders schaute zu mir herüber. „Was ist mit Ihnen? Stimmen Sie ihm zu?“
    „Ich bin Journalist“, sagte ich vorsichtig. „Ich bin nur hier, um über das zu berichten, was passiert. Die Geister sind berühmt, und meine Leser sind interessiert. Deshalb habe ich keine Meinungen. Oder jedenfalls keine, die

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