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Die Zweitfrau

Die Zweitfrau

Titel: Die Zweitfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriele Ploetz
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sehr gefehlt während der Tage. Ich habe so oft an dich gedacht, was du wohl gerade machst, wie es dir geht. Das war nicht so angenehm für mich, vor allen Dingen, weil immer jemand um mich herum war, der meine Aufmerksamkeit wollte“
    Ich muss schwer schlucken, ehe ich ihm antworten kann.
    „Hör mal, du sagst doch immer, dass du der geborene Familienmensch bist. Dass du alles für deine Lieben tun würdest. Dass du fest verwurzelt bist in der Heimat, dass deine Ehe gut ist. All diese Dinge erzählst du mir immer wieder. Hin und wieder hab ich schon das Gefühl, du erzählst das nicht nur mir, sondern vor allen Dingen dir selber. Damit du bei Laune bleibst. Ist es so?“
    Peter überlegt kurz, dann antwortet er:
    „Das alles ist richtig und auch wieder nicht. Alles scheint sich zu ändern für mich, seit ich dich kenne. Ich verstehe es nicht mal selbst.“
    „Dann sollten wir vielleicht damit aufhören, uns zu sehen?!“
    „Möchtest du das denn wirklich?“
    „Nein, eigentlich nicht“, muss ich zugeben, „aber es ist ein wenig gefährlich, wenn du so denkst. Nicht für mich, mehr für dich.“
    „ Du hast mir immer noch nicht gesagt, ob ich dir gefehlt habe. Ich, nicht nur unsere Gespräche.“
    Ich winde mich innerlich, will doch nicht darüber reden und merke, dass ich Farbe bekenne n muss. Wie ich so etwas hasse!
    „Ach, jetzt hör aber auf. Du musst doch gemerkt haben, dass ich natürlich gerne mit dir zusammen bin. Nicht nur wegen der Gespräche, sondern deinetwegen. Es geht hier um deine Person. Aber sag ehrlich, wohin soll das alles führen? Das hat doch keinen Sinn, dass wir die wenige Zeit, die wir miteinander verbringen, damit vergeuden, über Sachen zu reden, die völlig außerhalb des Möglichen liegen.“
    „ Du hältst es also für möglich?“
    „Was mich betrifft schon. Aber ich habe so meine Zweifel was dich angeht. Und ich bin nicht geeignet zur „Zweitfrau“. Ich bin nämlich die Nummer Eins!“
    „Das sowieso“, murmelt er.
    Endlich lässt er meine Hand wieder los, die die ganze Zeit, wie selbstverständlich, in seiner gelegen hat.
    Es ist lange still zwischen uns. Beide richten wir unsere Blicke auf die um uns herum sitzenden Menschen. Es ist alles gesagt, was zu sagen war. Was gibt es nun noch zu reden?
    „Wann musst du wieder zur Arbeit?“
    „Eigentlich gar nicht. Wir haben ja Betriebsferien, es ist also außer mir niemand da.“
    Endlich wird das Essen serviert, das hervorragend schmeckt. Während des Essens sprechen wir über belanglose Dinge und versichern uns gegenseitig, dass es uns gut schmeckt.
    „ Möchtest du noch etwas Nachtisch?“, werde ich von Peter gefragt.
    Ich überlege kurz, dann schlage ich vor:
    „Lass uns im Center etwas Kuchen kaufen, dann können wir den bei einer Tasse Kaffee bei mir essen, ehe du wieder gehen musst.“
    Wir sehen uns nach dem Ober um und verlangen die Rechnung. Nachdem Peter bezahlt hat, verlassen wir das Lokal und fahren direkt zu mir nach Hause. Dort gebe ich ihm meinen Wohnungsschlüssel, damit er nicht zum Kuchenkauf mit muss. Es ist für mich Ehrensache, den selbst zu kaufen und auch zu bezahlen.
    Als ich das Center verlasse, sehe ich, dass es große Flocken schneit. Der Schnee bleibt bereits liegen, denn es weht ein empfindlich kalter Wind. Ich bin froh, als ich ins Haus schlüpfen kann und in Sicherheit bin.
    In der Wohnung angekommen, sehe ich, dass Peter schon - wie selbstverständlich - die Kaffeemaschine gestartet hat und auch bereits dabei ist, den Kaffeetisch zu decken.
    „Das lobe ich mir aber“, sage ich fröhlich zu ihm, während ich das Kuchenpaket auspacke.

Kapitel 8

    „Möchtest du etwas Wasser trinken?“
    „Das wäre schön, Champagner wäre mir allerdings lieber. Haben wir nicht noch etwas da?“
    „Du hast Glück, ich war noch vor Weihnachten einkaufen und hab eine Flasche besorgt“, lache ich, hole auch die entsprechenden Gläser und platziere sie ebenfalls auf dem Tisch.
    Endlich sitzen wir da und können beginnen. Es ist eine eigenartige Atmosphäre zwischen uns. Nicht unangenehm, mehr …. ungewohnt. Wir versuchen beide unser Bestes, um so zu tun, als sei alles wie immer. Es will uns nicht gelingen. Wie unbeabsichtigt berühren sich unsere Hände hin und wieder. Jedes Mal habe ich das Gefühl, mir wird immer wärmer. Und dann nimmt Peter plötzlich einfach meine Hand, hält sie fest und zieht mich näher an sich heran. Ich lasse das willig geschehen. Dann beugt er sich zu mir und küsst mich

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