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Die Zwerge

Die Zwerge

Titel: Die Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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braunen Haaren und einem schmalen, ernsten Gesicht, nickte. Er hatte sich auf den Weg in den Palast Lothaires gemacht, um Einigkeit unter den Herrschern zu schaffen. Seit vier Stunden redete er in dem düsteren Zimmer auf ihn ein und hatte das Gefühl, kein Stück vorwärts zu kommen, während draußen die Sonne über die Berge Urgons zog und hinter den Gipfeln versank.
    »Es gibt Gerüchte, dass die magischen Barrieren nicht mehr halten. Und wenn sie brechen, müssen wir auf einen Einfall der Orks vorbereitet sein, wie es ihn bislang noch nicht gegeben hat.« Tilogorn deutete auf die Karte des Geborgenen Landes. »Die sieben Königreiche müssen sich zusammenschließen, und wenn Ihr mir zustimmt, wird es leichter, die Königinnen Umilante, Wey und Isika sowie die Könige Bruron und Nate zu überzeugen.«
    Lothaire nahm einen Schluck, schaute über den Rand des Glases und fixierte Tilogorn. »Es ist Euch ernst?«
    »Todernst«, nickte er. »Die Gemeinsamkeit entscheidet über den Fortbestand, da bin ich mir sicher.«
    »Sollten wir uns nicht zunächst auf die Kraft der Magi verlassen, ehe wir …«
    »Die Magi versuchen ihren Teil, wir stellen die Truppen«, unterbrach er ihn. »Ich habe einen Boten nach Lios Nudin gesandt, der mit dem Rat aushandeln soll, wann wir uns mit ihm treffen können. Er muss bald zurückkehren.«
    »Glaubt Ihr, dass die Zauberer sich dazu herablassen, mit uns Sterblichen zu reden? Andôkai die Stürmische beansprucht zwar einen Teil meines Landes, aber sie hat sich noch nie bei mir gezeigt.«
    Tilogorn lachte. »Andôkai ist eine außergewöhnliche Maga, der man besser aus dem Weg gehen sollte. So selten man die Zauberer sieht und so wenig sie sich in unsere Angelegenheiten einmischen, in diesem Fall machen sie eine Ausnahme, da bin ich mir sicher. Sie wissen um ihre Verantwortung.«
    Lothaire schaute auf die Zeichnung und betrachtete die Grenzen des Toten Landes, die noch keine Bedrohung für ihn darstellten. »Ich weiß nicht. In meinem Reich ist alles in schönster Ordnung …«
    »Aber wie lange noch, Prinz?«, sagte Tilogorn und bemühte sich, seine Stimme beschwichtigend klingen zu lassen. »Sicher, Euer bergiges Reich ist leichter zu verteidigen als das flache Gauragar oder Idoslân, aber die Orks, die Albae und die ganzen Kreaturen, welche das Tote Land sonst noch beherbergt, lassen sich davon gewiss nicht lange aufhalten.«
    »Ich stürze sie mit ihren schweren Rüstungen von meinen Gipfeln oder ertränke sie in meinen Seen«, blieb Lothaire bei seiner berüchtigten Überheblichkeit. »Meine Männer sind erfahren, wir kämpfen täglich gegen versprengte Trolle, die in den Bergen leben. Ich kann meine Pfade mit nur einem Mann gegen eine Hundertschaft sichern.«
    »Vergleicht die Albae nicht mit den einfältigen Trollen. Ein gut gezielter Pfeil und Euer Mann ist tot, begreift das. Ihr Nachschub, der aus dem Norden kommt, ist unerschöpflich, Euch hingegen werden nach und nach die Soldaten ausgehen.« Tilogorn deutete auf die ehemaligen Elbenreiche. »Sie alle bestanden darauf, für sich allein zu kämpfen, und gingen unter. Soll uns das nicht eine Mahnung sein? Ein riesiges Heer, das es mit den Scheusalen aufnehmen kann, das benötigen wir!«
    »Was ist mit den Kräften des Toten Landes? Die Toten sollen sich in seinem Namen erheben.«
    »Ich habe auch davon gehört und mir überlegt, dass wir die Leichen sofort verbrennen, damit sie nicht als seelenlose Kreaturen zurückkehren können. Wir stellen eigene Abteilungen zusammen, die hinter den Linien entlang gehen und sich um die Toten kümmern.« Tilogorn verstand die Frage als Zeichen, dass sich Lothaire überreden ließ. »Ihr seid mit mir im Bunde, Prinz?«
    »Ich führe das Heer«, verkündete Lothaire augenblicklich.
    »Wir teilen uns die Aufgabe«, hielt der König Idoslâns dagegen. »Wir haben genügend Kampferfahrung, die sich gut ergänzen wird. Und außerdem würden meine Männer keinem Anführer folgen, der jünger ist als sie.« Er hielt ihm die Hand hin. »Seid Ihr einverstanden?«
    Lothaire musste lachen. »Meinetwegen. Wir werden ein Heer aufstellen, wie es das Geborgene Land selten zu sehen bekam. Damit könnten wir in Dsôn Balsur einfallen und die Albae über den Steinernen Torweg jagen oder sie vollständig vernichten, was das Beste wäre«, teilte er begeistert seine Überlegungen mit. »Danach sind die Orks an der Reihe, und wir machen unsere Reiche zu friedlichen und geborgenen Ländern. Wahrlich, darauf freue

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