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Dieb meines Herzens

Dieb meines Herzens

Titel: Dieb meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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wiederholte die Worte, die sie vor einiger Zeit zu ihm gesagt hatte. »Du musst zu mir kommen, wenn sie dich heimsuchen.«
    Es war ein Versprechen, ja, ein Gelöbnis.
    Etwas in ihrem Inneren lockerte sich.
    »Wer von diesen Männern ermordete Lord Delbridge?«, fragte Victoria.
    »Das Oberhaupt des Dritten Kreises, Lord Granton«,
sagte Thaddeus. »Als ich ihn in Trance versetzte, erklärte er, dass Delbridge zu einer ernsten Belastung geworden war. Dr. Hulsey, der Augenzeuge des Mordes war, bot Granton nicht nur mit Freuden seine Dienste an, sondern auch ein Kristallmedium, von dem er überzeugt war, dass es den Aurora-Stein aktivieren konnte.«
    »Mich«, sagte Leona.
    »Dich«, pflichtete Thaddeus ihr bei.
    »Annie Spence wird über Hulsey viel zu berichten haben«, sagte Leona.
    »Caleb befragte sie bereits«, sagte Thaddeus.
    »Apropos Annie – ich nehme an, die Society wird sie für das, was sie durchmachen musste, entschädigen«, fuhr Leona fort. »Gäbe es nicht die Formel des Gründers und die Arcane Society, wäre sie nicht entführt und als Forschungsobjekt benutzt worden.«
    »Gabe ist sich der Verantwortung der Society bewusst«, sagte Thaddeus. »Wie es aussieht, träumt Annie von einem eigenen Putzmacherladen. Gabe hat dafür gesorgt, dass ihr die zur Erreichung ihres Zieles nötigen Mittel sofort zur Verfügung stehen.«
    »Ich muss sie heute besuchen. Durch diesen irren Hulsey musste sie viel leiden. Sie soll wissen, dass sie zu mir kommen kann, wenn die Halluzinationen wiederkehren.«
    »Ich war eben erst bei ihr, um ihr die finanzielle Seite zu erläutern«, sagte Thaddeus. »Ihr Freund, der Kneipenwirt, kümmert sich rührend um sie. Als ich ging, war sie schon entschlossen, in der Gegend nach einer geeigneten Örtlichkeit für ihren Laden zu suchen.«
    Leona lächelte erleichtert. »Ich glaube, Annie wird sich gut machen. Sie lässt sich nicht unterkriegen.«
    »So wie du«, sagte Thaddeus.

    Plötzlich fühlte sie sich viel fröhlicher. Positiv denken .
    Victoria runzelte die Stirn. »Genug von dem Gerede. Ich möchte wissen, was in Sybils Truhe war.«
    »Ihr Tagebuch und einige zweihundert Jahre alte alchemistische Gerätschaften«, sagte Leona. Sie zog kühl die Brauen hoch. »Die allesamt mir gehören.«
    Victoria schien beunruhigt. »Aber meine Liebe, Tagebuch und Stein sind gefährlich.«
    Leona rümpfte die Nase. »Angesichts dieser Tatsache bin ich einverstanden, dass die Arcane Society den Aurora-Stein und den Inhalt von Sybils Truhe unter der Bedingung übernimmt, dass ich jederzeit Zutritt zu ihnen habe.«
    »Eine ausgezeichnete Entscheidung.« Victoria war sichtlich erleichtert.
    Ein Klopfen ertönte an der Tür zur Bibliothek.
    »Herein«, rief Thaddeus.
    Es war Gribbs, der nun in der offenen Tür stand. »Entschuldigen Sie die Störung. Die Schneiderin ist eingetroffen. Sie sagt, sie hätte einen Termin für die zweite Anprobe von Miss Hewitts Ballkleid.«
    Die Realität traf Leona wie ein Schlag und riss sie aus ihren angenehmen kleinen Träumereien.
    »Es besteht für mich keine Notwendigkeit mehr, den Frühlingsball zu besuchen«, sagte sie leise. »Das Kleid werde ich nicht brauchen.«
    Victoria machte den Mund auf. Leona sollte freilich nie erfahren, was sie sagen wollte, da Thaddeus aufsprang, um den Schreibtisch herumging und Befehle gab. »Sagen Sie der Schneiderin, dass Miss Hewitt in Kürze zur Anprobe kommt«, sagte er.
    »Ich sehe wirklich nicht ein …«, brachte Leona heraus. Sie verstummte, als Thaddeus vor ihr stand.

    Er umfasste unsanft ihr Handgelenk und zog sie ohne weitere Umstände auf die Beine.
    »Komm mit«, ordnete er an.
    Er ging auf die Glastüren zu und zog sie mit sich.
    Sicher konnte sie nicht sein, weil sie so durcheinander war, doch sie hätte schwören mögen, dass sie hörte, wie Victoria hinter ihr einen sehr merkwürdigen Laut von sich gab. Es war ein Geräusch, als würde sie sich ein Lachen verkneifen.

52
    Das Gewächshaus schien tagsüber ein anderer Ort zu sein. Die feuchte tropische Atmosphäre war unverändert, ebenso die exotische Vielfalt der Düfte. Doch die Flut hellen Tageslichts, das durch die Bogenfenster einfiel, raubte dem Miniaturparadies die magische Ausstrahlung, die es nachts hatte. Dahin das Gefühl, in eine verborgene Laube in einer anderen Dimension versetzt worden zu sein. Das war nun die reale Welt, wenn auch ein sehr schönes Stückchen davon. Auch Thaddeus war real. Und er war nicht bester Laune.
    Im Schatten einer

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