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Dieb meines Herzens

Dieb meines Herzens

Titel: Dieb meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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beizubehalten.«
    Sie lachte und spürte, wie ein Glücksgefühl sie erfasste, leicht und berauschend wie Champagner. »Alles, um dir zu positivem Denken zu verhelfen.«
    Auf ihr Lachen reagierte er mit seinem wölfischen Lächeln und zog sie in den glitzernden Kreis der Tanzenden.
    »Ich liebe dich, meine schöne Zauberin«, flüsterte er ihr zu.
    »Ich liebe dich, Thaddeus. Du bist der Mann, auf den ich gewartet habe …«
    Sie hielt mitten im Satz inne, als sie merkte, dass Thaddeus nicht zuhörte. Seine Aufmerksamkeit galt der anderen Seite des Raumes.
    »Was zum Teufel …?« Er blieb mitten auf der Tanzfläche stehen.
    Unwillig ob der Unterbrechung an einem der romantischsten Abende ihres Lebens drehte sie sich um und folgte seinem Blick.
    Ein sichtbares Wogen des Erkennens, begleitet von Raunen und Flüstern, erfasste die Menge. Köpfe wurden gedreht. Im Mittelpunkt der rollenden Woge stand ein großer, distinguiert wirkender Gentleman in eleganter schwarzweißer Abendkleidung. Das Licht der Lüster ließ sein silbernes Haar glänzen und seine diamantene Krawattennadel funkeln.
    Um sie herum schien der Raum zu wanken und zu schwanken. Zum ersten und einzigen Mal in ihrem Leben war Leona einer Ohnmacht nahe.
    Der silberhaarige Herr erreichte den Rand der Tanzfläche und sah sich erwartungsvoll und suchend um. Das letzte
Walzerpaar hielt mitten im Schwung inne. Die Musik verstummte. Schweigen senkte sich über die Gäste.
    Leona, die ihre Röcke mit beiden Händen hochraffte, bahnte sich einen Weg durch die Menge auf der Tanzfläche und flog auf den Neuankömmling zu.
    »Onkel Edward!«, rief sie. »Du lebst!«

54
    Es war kurz vor Tagesanbruch. Durch die Glaswände des Gewächshauses sah Leona das erste zarte Erröten des Morgenlichts. Sie trug noch immer ihr spektakuläres Ballkleid, dessen Satin und Seide im Licht der Gasbeleuchtung zu warmem Bernsteingold erglühte.
    Thaddeus hatte die Jacke seines schwarzen Abendanzugs abgelegt, seine Krawatte gelockert und den obersten Knopf seines gefältelten Hemdes geöffnet. An der Ecke einer Werkbank lehnend, griff er nach der Brandyflasche, die er aus der Bibliothek mitgenommen hatte, schenkte zwei Gläser voll und reichte eines Leona.
    »Auf den guten alten Onkel Edward.« Er hob sein Glas zu einem kleinen Toast. »Und auf seine staunenswerte Kraft positiven Denkens.«
    »Ich wusste, dass er eines Tages zurückkommen würde.« Leona nippte an ihrem Bandy und kostete im Nachhinein alle Freuden aus, große und kleine, die der Abend ihr bereitet hatte. »Aber um ganz ehrlich zu sein, war ich nicht sicher, dass er den Investoren ihr Geld zurückzahlen könnte.«
    Thaddeus lachte. »Ich dachte schon, die Menge würde zum wütenden Mob werden, sobald sie den Überraschungsgast
erkannte. Hätte Gabe nicht sofort die Situation in den Griff bekommen, wäre der erste Frühlingsball der Arcane Society zu einem wütenden Tumult ausgeartet. So aber liegt die Vermutung nahe, dass alle gestern Anwesenden morgen Schlange stehen werden, um sich an der nächsten Investitionsstrategie deines Onkels beteiligen zu können.«
    Nachdem sich die Erregung gelegt hatte und die Neuigkeit die Runde gemacht hatte, dass die Investition im Bergbau sich, wenn auch etwas verspätet, gelohnt hatte, suchte buchstäblich jeder das Gespräch mit Edward. Er hatte den Abend damit zugebracht, der aufmerksam lauschenden Menge, die sich um ihn geschart hatte, vorzuschwärmen, wie viel Geld mit Investitionen in Amerika zu machen wäre.
    Leona überlief ein leises Frösteln. »Im Vertrauen gesagt, kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass es Glück und nicht positives Denken war, was Onkel Edward diesmal rettete. Es hört sich an, als wäre alles, was in Amerika nur schiefgehen konnte, auch tatsächlich schiefgegangen. Eine einzige Katastrophe.«
    Als positiv Denkender hatte Onkel Edward sich bei den unangenehmen Details nicht aufgehalten, doch es war klar, dass die vergangenen zwei Jahre ihm Härten und Gefahren beschert hatten. Ein betrügerischer Banker und eine wunderschöne und charmante Frau, die sich als wenig vertrauenswürdig entpuppen sollte, fanden nur kurze Erwähnung. Angesichts einer drohenden Anklage wegen Betruges und Unterschlagung hatte Edward sich gezwungen gesehen, seinen eigenen Tod vorzutäuschen und unter fremdem Namen im Verborgenen einen anderen Investitionsplan auszuarbeiten. Sein zweites Projekt hatte sich zum Glück als überaus pofitabel erwiesen und mehr als genug Gewinn

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