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Diebeswelt Sonderband: Der dunkle Held

Diebeswelt Sonderband: Der dunkle Held

Titel: Diebeswelt Sonderband: Der dunkle Held Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Offutt
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betrachte dieses Haus als verbotenes
Terrain, wenn du dich entscheiden solltest, deine… Talente
wieder einmal einzusetzen.«
    Hanse konnte nicht anders, er mußte lachen.
     
    Als er am nächsten Morgen die Augen aufschlug, dauerte es
eine Weile, bevor ihm bewußt wurde, daß er bei Arcala
geschlafen hatte. Sein dicker Kopf und das pelzige Gefühl auf
seiner Zunge machten ihm klar, was mit ihm losgewesen war. Hanse
blieb auf dem Diwan in Arcalas Empfangszimmer liegen und schwor sich
einmal mehr, nie wieder Wein zu trinken. Ich mag das verdammte
Zeug viel zu gerne. Mehr als es mich mag.
    Er setzte sich auf, unterdrückte ein Gähnen und
entdeckte Wunder auf dem Boden gleich neben seinem Sofa. Er
streichelte das weiche Fell des Katers und dachte über die
letzte Nacht nach, als Mignureal das Zimmer betrat. Sie hielt
Regenbogen in den Armen, wie sie vielleicht ein Kleinkind gehalten
hätte. Hanse zeigte ihr ein unsicheres Lächeln.
    »Oh, sieh mich nicht so an, Hanse. Schließlich hast du
eine sehr aufregende und fürchterliche Nacht hinter dir.
Und erinnere dich daran, was Arcala gesagt hat: Du und Wunder, ihr
habt Firaqa gerettet!«
    »Und du«, gab er zurück. »Und Shurina und Stricks Amulett, nehme ich an.«
    »Wie auch immer, Arcala und ich haben bereits
gefrühstückt.«
    »Oh! Ihr hättet mich aufwecken sollen!«
    »Wir waren anderer Meinung. Und was willst du jetzt tun,
Hanse?«
    »Worüber… ach, sein Vorschlag, sein Angebot. Zum
ersten Mal werde ich die Zauberei begrüßen. Er soll die
Erinnerungen seiner Leibwächter und Gaises zurechtbiegen. Ich
glaube, ich will lieber Firaqas großer unbesungener Held als
die Zielscheibe von zehn oder zwanzig wütenden Magiern
sein.«
    Sie nickte. »Das ist genau das, was Arcala und ich uns
gedacht haben. Gut!«
    Er schob die Unterlippe ein Stückchen vor. »Du und
Arcala, hmm?«
    »Ja.«
    Hanse seufzte und beschloß, nicht weiter nachzubohren. Ihre
gelassene, knappe Antwort und die Art, mit der sie ihm direkt in die
Augen sah, waren ungewöhnlich für sie, ungewohnt
selbstbewußt und beinahe herausfordernd. Er wollte heute keinen
Streit provozieren.
    Sie bückte sich, um die gescheckte Katze sanft auf die
Tischplatte zu legen.
    Es war derselbe Tisch, auf dem die beiden Münzen und die
zusammenklappbare Tafel lagen, und Hanse musterte die
Gegenstände.
    »Es ist noch nicht vorbei«, murmelte er. »Was ist
mit den beiden anderen Münzen? Wo sind diese
Männer?«
    »Oh, was…!« Wie Hanse starrte Mignureal auf
Regenbogen hinab.
    Die unnatürlichste aller Katzen kroch mit schwachen
Bewegungen auf die Tafel zu. Es war unglaublich und unheimlich zu
beobachten, wie eine ausgefahrene Kralle ein zittriges und
verunglücktes F in das Bienenwachs ritzte, dann ein R und ein E,
und dann sackte Shurina in Regenbogens Körper in sich zusammen
und lag keuchend da. Hanse fuhr sich mit einer Hand über die
prickelnden Haare in seinem Nacken.
    »Oh, mein armer Liebling, das mußt du nicht
versuchen«, sagte Mignureal mit zitternder Stimme und streckte
die Hände nach der Katze aus.
    »Mignue.«
    Sie zuckte ein wenig zusammen, erstarrte und wandte Hanse das
Gesicht und große fragende Augen zu. Sie hatte diesen
eindringlichen, warnenden Tonfall schon gehört, aber erst sehr,
sehr selten.
    Sie mochte ihn nicht, aber sie wußte, daß sie jetzt
besser vorsichtig sein sollte.
    Er nickte in Richtung der Katze. »Laß sie in
Ruhe.«
    Mignureal blickte wieder Regenbogen an, die genug Kraft gesammelt
hatte, um mit ihrer Botschaft fortzufahren. I kratzte sie, ST, und
Hanse keuchte, überzeugt davon, daß er den Rest
kannte.
    Die Katze brauchte eine weitere Minute Ruhe und mußte sich
noch mehr anstrengen, aber es gelang ihr, das einzelne Wort auf der
Tafel zu vollenden, bevor sie erneut zusammensackte.
    Hanse und Mignureal starrten es an, und ihre Hand legte sich
automatisch auf sein Bein.
    FREISTATT
    »O Scheiße.«
    »O Hanse!«
    »Das ist dasselbe.«
    »Nein, nein«, brachte sie schluchzend hervor. »Ich
meine Regenbogen! Sie hat aufgehört zu atmen!«
    »Oh«, machte er, »nein…«
    Mignureals Stimme klang wehmütig und schwankte ein
bißchen, als sie versuchte, das Weinen zu
unterdrücken.
    »Weißt du noch, als ich sie ein
S-S’danzokätzchen ge-genannt habe?«
    Wunder lief zum Tisch und stellte sich auf die Hinterbeine, um
beide Vorderpfoten auf die Tischplatte zu legen. Einen Augenblick
später ließ er sich auf den Boden fallen und stieß
einen langen Schrei aus, der klagend und

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