Diebeswelt Sonderband: Der dunkle Held
gräßlich zugleich
klang.
Regenbogen war tot, und wie lange Hanse sie auch betrachtete, sie
verwandelte sich nicht in eine Frau, weder in eine schöne noch
in eine sonstwie aussehende und auch nicht in irgend etwas anderes.
Sie war und blieb ein kleines totes S’danzokätzchen.
Schließlich sagte er: »Regenbogen ist tot. Aber Shurina
wird niemals Frieden finden, bevor nicht alle zehn ihrer
Vergewaltiger tot sind.«
Mignureals blasses Gesicht war tränenüberströmt,
als sie zu ihm herumfuhr. »Was?«
Er nickte.
»Das ist es, was Corstic gesagt hat. Und das Ungeheuer hat es
ernst gemeint. Er hat sich an dieser Vorstellung geweidet, und ich
glaube ihm. Das menschliche Ka in den Katzen wird nie Frieden
finden, bevor alle zehn Vergewaltiger tot sind – unabhängig
davon, ob die Katzen am Leben sind oder nicht.«
»Oh«, schluchzte Mignureal, und sie verbarg ihren Kopf
in den Armen auf dem Tisch, berührte Regenbogen und weinte.
Hanse fuhr ihr mit der Hand über den gebeugten Kopf, ohne sie
anzusehen. Mit schmerzerfüllten Augen starrte er auf die Tafel
und das Wort, das so grob in sie hineingeritzt worden war.
Es war ein Wort, das er oft genug gesehen hatte, um es zu
erkennen, selbst wenn Mignureal es nicht hervorgekeucht hätte,
kurz bevor Shurina den letzten Buchstaben vollendet hatte.
»Freistatt«, sagte er. »Verdammt. Freistatt! Die Münzen sagen, daß zwei der Vergewaltigerschweine
noch leben, und offensichtlich hat uns Regenbogen – Shurina,
meine ich – gerade gesagt, wo sie sind: in Freistatt. Ich bin
ein rachsüchtiger Trottel, Mignue, und ich mag diese Katzen, und
es geht um Vergeltung und Gerechtigkeit. Verdammt! Ich… ich
muß zurück nach Freistatt, Mignue!«
ENDE
Weitere Kostenlose Bücher