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Dieser Weg wird kein leichter sein

Dieser Weg wird kein leichter sein

Titel: Dieser Weg wird kein leichter sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Gerald und Großmann Asamoah
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die Verdickung des Herzmuskels sein. Aber ich habe mit Doping nie etwas zu tun gehabt. In meiner Wahrnehmung wurde das Ganze immer absurder. Die gute Nachricht war, dass die Ärzte bei allen meinen Lieben nichts gefunden hatten, die schlechte, dass eine Diagnose für mich feststand: hypertrophe Kardiomyopathie.
    So wie Sie jetzt schauen, habe ich natürlich auch geguckt, als mir das Ergebnis der Untersuchung mitgeteilt wurde. Wie durch einen Nebel nahm ich zur Kenntnis, was der zuständige Arzt mir sagte: »Herr Asamoah, Sie dürfen fürs Erste nicht mehr Fußball spielen!« Urplötzlich wusste ich, dass dies keine Sache sein würde, die vorübergeht. Ich hatte einen Herzfehler, der mich mein Leben lang begleiten würde.
    Kardiomyopathie ist eine Erkrankung der Herzmuskulatur. Hypertrophe Kardiomyopathie bedeutet, dass beim Patienten eine Verdickung der Herzmuskulatur, bevorzugt der linken Herzkammer, vorliegt. Die Krankheit ist erblich bedingt und laut neuerer Befunde bei Schwarzen häufiger anzutreffen als bei Weißen. Eine große Zahl von Todesfällen von jungen Fußballern ist ursächlich darin begründet und für viele heißt diese Diagnose: kein Leistungssport mehr, vor allem kein Fußball. Warum die Empfehlungen so rigide sind, liegt in der Ausprägung der Krankheit. Je dicker die Herzscheidewand ist, desto häufiger kann das zu Engpässen in der Blutversorgung führen. Und das wiederum kann Herzrhythmusstörungen nach sich ziehen, die sofort tödlich sein können. Die Krankheit ist nicht heilbar, das Herz muss in regelmäßigen Abständen untersucht werden. In manchen Fällen schreitet die Krankheit fort, in anderen Fällen stagniert sie. Im Alter über 35 schwindet das Risiko, an HCM, so die Kurzform, zu sterben. Das ist aber keine Entwarnung. Dann nämlich nimmt die Gefahr des Herzinfarkts zu.
    Fußballkarriere oder Sozialhilfe
    Im Moment der Diagnosemitteilung wollte ich nur eines: dass es weitergeht mit mir und dem Fußball. Und an dieser Einstellung sollte sich nichts ändern. Wenige Tage später fuhr ich deshalb los. Diesmal zu einem der absoluten Fachleute, was Herz und Profisport angeht. Professor Dickhut galt damals als höchste Instanz für die Bewertung eines solchen Falles wie mich. Ich war alleine im Auto mit meinen Gedanken. Was würde werden, wenn er zum gleichen Ergebnis käme wie die Ärzte zuvor?
    Und auch bei ihm: Immer die gleichen Untersuchungen, das Lesen der Akten der Kollegen, die skeptischen Blicke. Doch am Ende stand eine neue Botschaft im Raum, eine Botschaft mit einem kleinen Hoffnungsschimmer: Ich könne vermutlich spielen. Dies jedenfalls nahm ich mit aus einer Situation, in der ich wie so oft auf mich alleine gestellt war und vielleicht, so sehe ich das im Nachhinein, auch die Nachricht hörte, die ich hören wollte. Der Brief, welcher in der Folge an unseren Vereinsarzt gesandt wurde, hatte dann leider einen ganz anderen Inhalt. Ich dürfe nie mehr spielen, stand da geschrieben. Ich war schockiert. Wenn Professor Dickhut ein Spielverbot erteilte, wer sollte sich dem widersetzen? Ich war am Boden. Und weinte bitterlich. Die übereinstimmende Empfehlung der Ärzte kam mir wie ein Todesurteil vor, denn Fußball war mein Leben.
    Das Risiko, durch diese erbliche Krankheit einen plötzlichen Herztod zu erleiden, sei so erhöht, dass ich keinen Leistungssport mehr betreiben solle – dieser ärztliche Rat war keine reine Empfehlung mehr, was schon schlimm genug gewesen wäre, sondern eine klare Botschaft mit ebenso klaren Konsequenzen. Hannover 96 musste mich erst einmal aus dem Verkehr ziehen, ich hatte Spielverbot. Für den DFB war ich nur noch ein passives Mitglied. Sollte ich jemals wieder spielen wollen, forderte der Deutsche Fußballbund von mir eine ärztliche Unbedenklichkeitsbescheinigung. Wer sollte die ausstellen? Jeder weiß, wie intensiv Ärzte auch gerade rechtlich unter Beobachtung stehen. Falsches Handeln kann den Verlust der Approbation nach sich ziehen. Einen Freundschaftsdienst hatte ich also nicht zu erwarten. Es mussten schon deutliche medizinische Argumente auf den Tisch, dass ich wieder spielen kann. Die aber waren nicht in Sicht!
    Ich hatte zu dieser Zeit bei Hannover 96 einen Profivertrag bis Juni 2000, das hieß, ab dem Moment der Krankschreibung war ich ein Arbeitnehmer mit gekürzter Lohnfortzahlung. Sollte sich daran nichts

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