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Dieser Weg wird kein leichter sein

Dieser Weg wird kein leichter sein

Titel: Dieser Weg wird kein leichter sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Gerald und Großmann Asamoah
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verhält. Das waren wirklich Trainings­einheiten, die mich gefordert haben. Und vor allem hatten sie auch noch einen guten Zweck. Sie lenkten mich ab von den immer wiederkehrenden quälenden Fragen: Was werden die Untersuchungen bringen? Was wird am Ende für mich dabei herauskommen? Werde ich jemals weiter Profifußball spielen können?
    Anfangs konnte ich mich mit Wego darüber unterhalten. Wir wohnten zusammen in einem Hotel in der Innenstadt. Die Ärzte hatten uns Mut gemacht (» it looks fine «), aber dennoch gingen wir am Abend die Tageserkenntnisse noch einmal gemeinsam durch. Vielleicht wollten sie uns ja auch nur beruhigen, dachte ich. Doch Wego machte mir Hoffnungen. Bisher lief alles gut.
    Am dritten Tag allerdings wurde ich stationär aufgenommen. Eine wichtige Untersuchung sollte stattfinden, die man nur in der Klinik durchführen kann. Ich sollte unter Narkose Adrenalin zugeführt bekommen, um auf diese Weise das Herz komplett unter Stress zu setzen. Das war für mich schon ein sonderbares Gefühl: Ich sollte einfach wegdämmern in dem Bewusstsein, dass mein todkrankes Herz wie verrückt arbeiten muss. Wie alles in der Medizin ist die Untersuchung nicht ohne Risiko, sodass ich auf jeden Fall heilfroh war, als ich wieder aufwachte und alles wie vorher war. Vorerst.
    Die Entscheidung
    Der große Tag kam am Ende der Untersuchungswoche, als in Washington das große Colloquium bevorstand. Alle Untersuchungsergebnisse sollten vorgestellt und vor allem bewertet werden. Alleine und ziemlich nervös saß ich mit mindestens sechs Ärzten in einem Raum. Es ging um meine Zukunft und ausgerechnet in diesem Moment war Wego nicht da – er war im Stau stecken geblieben.
    Also hörte ich, was die Ärzte erzählten, aber verstand nur die Hälfte. Nicht weil mein Englisch so schlecht war, sondern weil natürlich medizinische Fachbegriffe eine große Rolle spielten, die mir aber gänzlich unbekannt waren. Umso größer war meine Freude, als Wego dann doch noch auftauchte und mir als mein medizinischer Dolmetscher beistand. Immerhin hatte ich bis dahin schon mitbekommen, dass es gar nicht so schlecht für mich aussah. Denn entscheidend für die Ärzte in Washington war die Ausprägung der Krankheit unter Stress, also im Wettkampf, auf dem Platz. Und tatsächlich hatten sie keinen Anhaltspunkt gefunden, der das Risiko zusätzlich noch einmal erhöhte. Das Herz hatte auf alle Stressattacken normal reagiert und kein ungewöhnliches Verhalten gezeigt. Aber es ging uns natürlich um das Restrisiko, das auch die Ärzte in den USA nicht beseitigen konnten. Wie hoch würde das sein? Diese Prozentzahl war auch für uns entscheidend für die Einschätzung. Und würde sich damit eine Spielfähigkeit in Deutschland durchsetzen lassen?
    Es ging zu wie auf einem Basar. Alle sprachen durcheinander, Ergebnisse wurden verglichen, diskutiert, korrigiert und dann bekamen wir das abschließende Urteil: Das Restrisiko, an dieser chronischen Verdickung der Herzscheidewand unter Belastung zu sterben, liegt nach Ansicht der Ärzte im National Health Center von Washington bei einem Prozent. Und sie bestätigen mir, dass ich weiter Fußball spielen könne. Mein Risiko sei also gering. Was für eine Nachricht! Endlich Ärzte, die positiv mit meinen Befunden umgehen, die sich im Zweifel für den »Angeklagten« aussprachen. Sofort fasste ich wieder Mut, mein Leben mit Fußball weiterführen zu können. Ich dankte Gott – und Wego Kregehr. Ohne seine Bemühungen hätte es diesen Schimmer am Horizont nicht gegeben. Und seine Hilfe war noch nicht zu Ende. Schließlich war das Urteil aus Washington für deutsche Verhältnisse erst einmal völlig bedeutungslos, da die ­amerikanischen Experten mir keine Sportbescheinigung für Deutschland ausstellen konnten. Dazu war nur jemand in der Lage, der davon überzeugt war, dass diese Befunde eindeutig und auch richtig waren: Wego Kregehr!
    Ich kann wieder spielen
    Was für ein Gefühl war das, mit dieser Nachricht wieder in Deutschland zu sein! Aber noch war die Kuh nicht vom Eis. Es fehlten die Unterlagen aus den Staaten, die zudem übersetzt werden mussten, damit der DFB über das Ergebnis in Kenntnis gesetzt werden konnte. Außerdem blieb das Restrisiko, dass in den abschließenden Befunden aus Amerika dann doch noch etwas anderes stehen würde, als

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