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Dieser Weg wird kein leichter sein

Dieser Weg wird kein leichter sein

Titel: Dieser Weg wird kein leichter sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Gerald und Großmann Asamoah
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die Fans nicht akzeptierten? Was, wenn man dann in Ghana über den Deutschen lästern würde, dass er besser für sein Heimatland gespielt hätte? Was, wenn ich hinterher komplett mit leeren Händen dastehen würde? Kein Nationalteam, alle Chancen verspielt. Im Rückblick weiß ich natürlich, dass Gott für mich die richtige Entscheidung getroffen hat. Aber in dieser Situation war ich mir darüber noch nicht im Klaren. Zumal ich auch noch ganz andere Baustellen zu bewältigen hatte. Denn mein Kampf mit dem Schicksal begann nicht im Januar 1998. Der alles bestimmende Tag war der 27. September 1998.

Unbestreitbar – echte Herzensangelegenheiten
    Meine Karriere in Hannover
    Drehen wir die Zeit aber erst einmal ein wenig zurück. Was war inzwischen in meinem Fußballerleben alles passiert? Offen gestanden, mein Weg zum Fußballprofi kam mir selbst schon kurios vor. 1995 absolvierte ich ein sehr erfolgreiches Jahr in der A-Jugend von Hannover 96 und so dauerte es auch nicht mehr lange, bis ich mir mit einigen meiner damaligen Mitspieler – Fabian Ernst und Rafael Schäfer waren ebenfalls unter ihnen – beim Reserveteam von Hannover 96 erste Spielpraxis auf höherem Niveau holen konnte.
    Dort ließ der erste Rückschlag nicht lange auf sich warten. In einem Spiel wurde ein Schubser von mir als Ellbogencheck ausgelegt und ich durfte vier Wochen nicht mehr auflaufen. Von dieser Zwangspause angestachelt begann ich wie verrückt zu trainieren, um die vier Wochen wenigstens sinnvoll zu nutzen. Ich staunte deshalb nicht schlecht, als mir der damalige Trainer der Profis, Reinhold Fanz, mitteilte, dass ich ab sofort zum 18er-Kader der ersten Mannschaft gehören sollte. Ich durfte nun mit Spielern wie Torwartlegende Jörg Sievers, Otto Addo, Jens Rasiejewski und Carsten Linke auf dem Platz stehen.
    Vor dem Derby in der Regionalliga gegen Ricklingen sagte mir der Trainer, dass ich zwar zum Kader für das Spiel gehöre, aber nicht von Beginn an spielen würde. Ich glaube, er wollte mich mit dieser Maßnahme beruhigen, weil er merkte, wie nervös ich war. So setzte ich mich einigermaßen beruhigt, locker und entspannt auf die Bank. In der zweiten Halbzeit meinte Fanz ohne jegliche Ankündigung: »Du kommst rein.« Zuerst dachte ich, er meinte jemand anderen, aber er wollte tatsächlich mich einwechseln. Nachdem ich endlich mein Trikot gefunden hatte – ich hatte es in der Kabine liegen lassen, da ich nicht mit einem Einsatz meinerseits gerechnet hatte –, betrat ich also das Spielfeld und sorgte später sogar mit einem Kopfball zum 2:0-Endstand für den Sieg im wichtigen Derby.
    Als ich am folgenden Mittwoch gegen die 60er aus München in der Startelf spielen durfte, war ich innerhalb weniger Tage zum Medienereignis der niedersächsischen Sportszene geworden. So etwas nennt man Shootingstar. Ich erzielte in der Saison 22 Tore. Wahnsinn, gefühlt gerade noch in Ghana und jetzt schon Dauertorschütze in der deutschen Fußballwelt. Ich muss­­te mich manchmal kneifen, um wirklich zu merken, dass ich nicht träumte.
    Es folgte die Meisterschaft in der Regionalliga und das Skandalspiel gegen Energie Cottbus. Wir ließen uns aber nicht unterkriegen und dachten uns: Jetzt erst recht! Ein Jahr später wurden wir wieder Meister der Regionalliga und spielten ein weiteres Mal um den Aufstieg in den bezahlten Fußball.
    Und wieder sah es so aus, als würden wir den Aufstieg in die zweite Liga verpassen: In Berlin gegen Tennis Borussia Berlin unterlagen wir im Hinspiel mit 0:2. Tatsächlich aber schafften wir es im Rückspiel – auch dank eines Tores von mir –, die Berliner nach dem Elfmeterschießen mit einer Niederlage nach Hause zu schicken und den Aufstieg doch noch klarzumachen. Es war der 24. Mai 1998, exakt 22:57 Uhr, als der entscheidende Elfmeter im Tor des Gegners einschlug. Endlich zweite Liga!
    Für mich schien sich eine Bilderbuchkarriere anzubahnen, zumal unsere erste Zweitligasaison sehr vielversprechend begann. Wir schlugen den KSC und gewannen gegen Bielefeld. Leider gab es dann zwei Niederlagen gegen Unterhaching und Gütersloh. Aber wir waren dennoch zufrieden, denn die zweite Liga war schon ein anderes Kaliber. Und dann kam so ein »Sahne­tag« für einen Stürmer: Wir spielten im eigenen Stadion gegen den 1. FC Köln und gewannen mit 6:1. Ich schoss zwei Tore, eines davon war mein

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