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Dietz, William C. - Mass Effect 4 - Blendwerk

Dietz, William C. - Mass Effect 4 - Blendwerk

Titel: Dietz, William C. - Mass Effect 4 - Blendwerk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C. Dietz
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Deshalb hatte er eine andere Verkleidung gewählt, die seinen Haaransatz nach hinten verlegte, seine Nase flacher erscheinen ließ und seine Wangenknochen betonte. Es war ein hart aussehendes Gesicht und durchaus passend für jemanden, der sich in Bars herumtrieb. Auf einige Frauen mochte es anziehend wirken, denn es dauerte nicht lange, bis Leng spürte, wie jemand seinen Arm berührte. „Hi, Honey, schön, dich wiederzusehen.“
    Leng hatte diese Frau noch nie zu Gesicht bekommen, und sie beide wussten das, doch er ließ sich auf das Spiel ein. „Dich auch … Mir gefällt das, was dein Kleid sein soll.“
    Das Haar der Frau war von einem unnatürlichen Grün, und ihr Kleid bestand aus zwei schmalen Streifen elastischen Stoffs. Einer dieser Streifen umgab ihre Brüste, und der andere bedeckte die Hüften. Der Stoff glitzerte, als das Licht darauf fiel. Lengs Kompliment wurde mit einem Lächeln quittiert. „Weniger ist mehr.“
    „Wie wahr! Darf ich dir etwas bestellen?“
    „Ja, bitte. Eine Nova wäre schön.“
    Leng ließ die Unbekannte an dem hüfthohen Tisch stehen und begab sich zur Bar des Casinos. Als der Barkeeper sich ihm zuwandte, aktivierte Leng sein Universalwerkzeug und zeigte dem Bediensteten ein Bild von McCann. „Haben Sie vielleicht meinen Kumpel gesehen? Wir wollten uns hier treffen.“
    Der Volus schüttelte den Kopf. „Nein, tut mir leid.“
    „Okay, danke. Ich hätte gern eine Nova und einen Sake. Honzo, wenn Sie den haben.“
    Die beiden Drinks in den Händen, ging Leng an den Tisch zurück, an dem die Grünhaarige auf ihn wartete. Sie hieß Marcy, und er ließ sie eine Weile über ihren Job als Friseuse reden, bevor er ihr das Bild von McCann zeigte. „Dieser Typ schuldet mir zweihundert Credits. Hast du ihn vielleicht hier gesehen? Er spielt gern und kommt wahrscheinlich ab und zu ins Casino.“
    Marcy schaute sich das Bild einige Sekunden lang an und schüttelte schließlich den Kopf. „Nein, habe ich nicht.“ Als sie zu ihm aufblickte, bemerkte Leng, dass die Farbe ihrer Augen zu ihrem Haar passte. „Was willst du mit ihm machen?“
    „Ich quetsche ihn so lange aus, bis mein Geld aus ihm rauskommt“, antwortete Leng.
    „Ausquetschen kann schön sein.“
    Leng grinste. „Wir sind offenbar füreinander geschaffen. Bist du morgen auch hier?“
    Marcy blickte enttäuscht drein. „Vielleicht …“
    „Gut. Bis dahin habe ich meine zweihundert Credits eingetrieben, und du kannst mir helfen, sie auszugeben.“
    Marcys Gesicht hellte sich wieder auf. „Das klingt nach einer Menge Spaß.“
    „Ganz sicher“, versprach Leng, bevor er seinen Drink in einem Zug leerte. „Sei vorsichtig da draußen.“ Mit diesen Worten machte er sich auf den Weg.
    Der nächste Ort auf seiner Liste war die Dark Star Lounge. Sie lag im achtundzwanzigsten Stock und bot eine spektakuläre Aussicht auf den Präsidiumsring. Als Leng an dem schicken Restaurant vorbeikam und in die auffallend ruhige Bar ging, wurde ihm klar, dass die Dark Star Lounge kein Lokal war, das ein Arbeiter wie McCann aufsuchen würde. Da er jedoch nun einmal dort war, schlenderte er unauffällig zwischen den Spieltischen umher und beobachtete die elegant gekleideten Gäste. McCann war nirgends zu sehen. Plötzlich erscholl gedämpfter Applaus, der einem soeben erfolgten großen Gewinn galt.
    Nach der Dark Star Lounge suchte Leng eine Bar auf, in der er mehr Glück zu haben hoffte. Es handelte sich um eine üble Spelunke namens Choras Nest. Die Fahrt dorthin dauerte gute zwanzig Minuten, und als Leng die Bar betrat, wusste er sofort, dass Orte wie dieser McCann magisch anzogen. Um die zentral gelegene Bar waren Separe’es angeordnet. Jede dieser Kabinen war mit einem Terminal ausgestattet, der virtuelle Spiele aller Art offerierte.
    Langsam, um keinerlei Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, durchstreifte Leng den Raum. Zu seiner großen Enttäuschung konnte er McCann nirgends entdecken.
    Es gab andere Bars in großer Zahl. Doch statt das nächste Etablissement auf seiner Liste aufzusuchen, beschloss Leng, seinem Bein ein wenig Ruhe zu gönnen und eine Weile hierzubleiben. Er setzte sich an einen Tisch, von dem aus er einen ungehinderten Blick auf den Haupteingang hatte, und bestellte ein Bier.
    So manche Bar wurde von einer sehr speziellen Klientel bevorzugt, doch Choras Nest hatte eine bunt gemischte Kundschaft. Obwohl Leng die meisten Außerirdischen nicht mochte, konnte er nicht bestreiten, dass die Asaritänzerin, die sich

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