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Dietz, William C. - Mass Effect 4 - Blendwerk

Dietz, William C. - Mass Effect 4 - Blendwerk

Titel: Dietz, William C. - Mass Effect 4 - Blendwerk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C. Dietz
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Unbekannten. Es war die Erinnerung daran, dass Leng noch immer unter Beobachtung stand. Er wandte sich dem Holopad des Apartments zu. „Anruf annehmen.“
    Ein Schwärm von Lichtpunkten materialisierte sich in der Luft. Sie flogen aufeinander zu und bildeten ein Bild des Unbekannten. Diesmal stand Lengs Vorgesetzter vor einem rostroten Planeten. Es schien Leng, als müsste er bald einige Dinge erledigen, deren Zweck ihm unbekannt bleiben sollte. „Ich bin erleichtert, dass Sie sicher angekommen sind“, sagte der Unbekannte.
    „Danke.“
    „Hendel Mitra, Kahlee Sanders und David Anderson sind bereits auf Omega oder werden in Kürze dort eintreffen.“
    Leng zuckte mit den Schultern. „Das war zu erwarten. Sie suchen Nick Donahue und Gillian Grayson. Ich töte sie, wenn ich die Zeit dazu finde.“
    Der Unbekannte hielt eine Zigarette in der Hand, die noch nicht angezündet worden war. Er bewegte sie zwischen den Fingern der rechten Hand hin und her. „Kurz bevor sie die Citadel verlassen haben, wurden Kahlee und Anderson zum Ratsmitglied Dia Oshar bestellt.“
    „Interessant!“
    „Sehr interessant! Die Frage, die mich beschäftigt, ist, warum sie zu ihm gerufen wurden. Bevor wir die Antwort nicht kennen, möchte ich, dass Sie sie in Frieden lassen.“
    „Ich verstehe.“
    Ein Moment der Stille trat ein, als der Unbekannte an der Kamera vorbeischaute. Einige Sekunden später richtete sich der Blick seiner stahlblauen Augen wieder auf Leng. „Gillian Grayson will mich töten. Ich glaube, dass Oshar und andere Ratsmitglieder das durchaus begrüßen würden.“
    „Vielleicht, aber ich werde Gillian finden. Dann ist dieser Teil des Problems gelöst.“
    „Nachdem Sie Ihre anderen Aufträge erfüllt haben, können Sie Ihre Aufmerksamkeit darauf richten“, antwortete der Unbekannte und entzündete die Zigarette. „Es muss noch eine Menge Arbeit erledigt werden, Kai. Kümmern Sie sich darum, so schnell es geht.“ Mit diesen Worten verschwand er wieder.
    Nachdem die Verbindung abgebrochen war, verbrachte Leng einige Minuten am Computerterminal des Apartments, bevor er die Schrotflinte lud und wieder auf die Straße ging. Das Gewehr diente ihm dazu, sich die Straßendiebe vom Leib zu halten und ihm Halt zu geben, wenn er gezwungen sein sollte, sich gegen eine Gang zu verteidigen.
    Die Kroganer standen noch immer dort, wo sie bereits bei seinem Eintreffen gestanden hatten, und alles sah unverdächtig aus, als Leng loszog, um den Bettlerkönig zu besuchen. Hobar, ein Volus, war so etwas wie eine Institution auf Omega. Er betrieb ein weit gespanntes Netzwerk aus professionellen und semiprofessionellen Bettlern, die ihm zehn Prozent ihrer täglichen Einnahmen abgaben. Dafür bekamen sie etwas, das er „Managementservice“ nannte: die Zuweisung einer bestimmten Ecke oder anderen Örtlichkeit, wo der jeweilige Bettler seinem Broterwerb nachgehen durfte, das „Schutzgeld“, das an die verschiedenen Gangs gezahlt werden musste, um in ihren sich stets verändernden Territorien arbeiten zu dürfen, und eine rudimentäre medizinische Versorgung.
    Hobarbetrieb jedoch noch ein weiteres Geschäft, denn seine Bettler waren allgegenwärtig und bekamen alles mit, was von Bedeutung war. Einige Leute waren bereit, gute Credits für Informationen über ihre Gegner, Geschäftspartner und in einigen Fällen auch Freunde zu zahlen. Diesen Informationsdienst Hobars wollte Leng ausgiebig nutzen.
    Hobars Hauptquartier lag im hinteren Bereich eines Lokals, das eine Mischung aus einem Restaurant und einem Cafe war und wo eher die Menge der servierten Speisen denn deren Qualität von Bedeutung war. Der Laden war eine Goldgrube, da die meisten Bewohner Omegas diese Geschäftspolitik durchaus schätzten. Weil Hobar und seine Bettler langjährige Kunden waren, die täglich dort einkehrten, war Hobars Stammlokal sowohl seinem dicken Bauch als auch dem elektrisch betriebenen Rollstuhl entsprechend umgestaltet worden, der ihm die fehlenden Beine ersetzte.
    Niemand wusste, wie oder warum die beidseitige Amputation vorgenommen worden war. Es kursierten Gerüchte, die besagten, dass dem Volus die Beine entfernt worden waren, um größeres Mitleid zu erregen. Wenn das zutraf, war diese Strategie ein voller Erfolg gewesen, und Hobar hatte jeden Credit, den ihm mitleidige Passanten gegeben hatten, äußerst gewinnbringend in den Aufbau seines schäbigen, aber ausgesprochen erfolgreichen Imperiums investiert.
    Leng, der die Dienste des

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