Dietz, William C. - Mass Effect 4 - Blendwerk
T’Loaks Streitkräfte das Gebäude angreifen und ebenso das Hauptquartier der Skulls. Also schicken wir fünfzig Leute zur Bank. Ungefähr zehn von ihnen sind Spitzentalente wie Nick Donahue.“ Diese Bemerkung brachte Nick lauten Applaus ein.
Wusste Zon von seinen Zweifeln? Wollte sie ihn motivieren? Nick wusste es nicht. Als der Blick der Asari auf ihm ruhte und sie seinen Namen nannte, spürte der Teenager jedoch einen unbändigen Stolz in sich aufsteigen, der so intensiv war, dass Nick alles für sie getan hätte. Das schloss auch einen Raubüberfall auf eine schwer bewachte Bank ein.
Das Treffen endete nach weiteren fünfzehn Minuten, in denen Zon und ihr Stellvertreter den Angriffsplan, die Kommunikationsprotokolle und den Fluchtplan nach dem Überfall durchgingen. Der Überfall war eine Sache, mit der Beute zu entkommen eine ganz andere.
Schließlich war es für die Biotiker an der Zeit, das Hotel zu verlassen und sich auf den Weg zur Bank zu begeben, die gut drei Kilometer entfernt war. Statt durch die Straßen zu marschieren und unnötige Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, wie sie es in der Vergangenheit so häufig getan hatten, teilten sich die Biotiker in drei Teams auf. Jedes dieser Teams nahm einen anderen Weg. Nick war der dritten Gruppe unter dem Kommando von Arrius Sallus zugeteilt worden.
Die zehn Stunden lange künstliche Nacht war beinahe vorüber, als Sallus seine Untergebenen durch nahezu verlassene Straßen führte und einer Route folgte, die er am Tag zuvor ausgekundschaftet hatte. Trotz der frühen Stunde waren auch einige andere Jäger unterwegs. Man sah sie hier und dort lauem, stets bereit, Betrunkene und Leute auf dem Weg zur Arbeit auszunehmen. Die schwer bewaffnete Gruppe, die durch die Morgendämmerung eilte, griffen sie jedoch nicht an.
Schließlich hatten sie den vereinbarten Punkt erreicht, und es war an der Zeit, die Skulls mit den Biotikern zu vereinen und die letzten Vorbereitungen für den Angriff zu treffen. Es gab je ein Team für jede Ecke der dreieckigen Bank T’Loaks. Das Gebäude hatte ursprünglich einen Tempel beherbergt, der von den Anhängern eines lange vergessenen Kults errichtet worden war. Auf allen drei Seiten verliefen ein Gehweg und eine Straße. Das machte es unmöglich, dass sich jemand unbemerkt an das Gebäude heranschlich, und überall herrschte ein freies Schussfeld.
Was den Überfall weiter erschwerte, waren die Geschützstellungen, die an jeder der drei Ecken des Gebäudes postiert waren. Von T’Loak vor siebzig Jahren eingerichtet, waren sie bislang nur ein Mal zum Einsatz gekommen, als eine nicht mehr bestehende Gang namens Black Jacks die „östliche“ Seite der Bank angegriffen hatte. Nicht ein einziger der Angreifer hatte es den Erzählungen nach bis in das Gebäude geschafft, was erklärte, warum keine der zahlreichen kriminellen Organisationen auf Omega einen weiteren Überfall oder einen Einbruch versucht hatte. Der direkte Weg kam nicht in Frage, ebenso wenig wie der Weg durch den Untergrund, da T’Loak auch dort unten Verteidigungsanlagen hatte errichten lassen.
Kurz gesagt, T’Loaks Schatzkammer war uneinnehmbar. Das glaubte zumindest die Piratenkönigin, obwohl diese Annahme erst bewiesen werden musste. Und Nick war Teil des Teams, das entweder da Erfolg hatte, wo die Black Jacks versagt hatten, oder bei dem Versuch, die Bank zu überfallen, starb.
„Gut“, sagte Sallus, als rund dreißig Biotiker und Skulls beisammenstanden. „Ihr kennt den Plan. Team eins und zwei werden von den gegenüberliegenden Straßenseiten auf die nordwestlichen und nordöstlichen Ecken feuern. Unser Job ist es, den „Hammer“ auf das „südliche“ Ende der Bank krachen zu lassen. Wie sieht’s aus, Skulls? Sind die Ladungen bereit?“
„Sie sind scharf und können angebracht werden“, sagte ein behelmter Skull gelassen.
„In Ordnung“, antwortete Sallus. „Aber denkt dran: Wenn wir einmal angefangen haben, unseren Plan umzusetzen, ist es wichtig, dass es schnell geht. Sollten die Geschützstellungen noch immer einsatzbereit sein, müssen wir sie ausheben. Sobald sie ausgeschaltet sind, rücken wir zum Kontrollzentrum vor. In der Zwischenzeit können die Verteidiger auf der anderen Seite des Gebäudes nichts unternehmen, ohne ihre Sektoren gegen einen möglichen Durchbruch unverteidigt zu lassen. Es wird jede Menge Widerstand geben. Also bleibt ständig in Bewegung. Na dann, auf geht’s! Folgt mir!“
Nick spürte, wie sein Herz
Weitere Kostenlose Bücher