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Dietz, William C. - Mass Effect 4 - Blendwerk

Dietz, William C. - Mass Effect 4 - Blendwerk

Titel: Dietz, William C. - Mass Effect 4 - Blendwerk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C. Dietz
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die Standarte und deine Pistolen. Spiel nicht mit deinem Gegner herum, sondern töte ihn schnell.“
    Alle möglichen Gedanken und Gefühlen bemächtigten sich Nicks. Anfänglich war er begeistert, dass Zon seinen Namen kannte, doch dann kam die plötzliche Erkenntnis, dass sie plante, Tactus auszutricksen, indem sie ihren jüngsten statt ihren schwächsten Gefolgsmann in den Kampf schickte. Sie ging offenbar davon aus, dass der Turianer irrtümlich Alter mit Stärke gleichsetzte. Und schließlich war da noch das quälende Wissen, dass er jemanden töten sollte. Das war eine wichtige Sache. Unvermittelt wurde ihm klar, dass er das nicht wollte. „Los, hol ihn dir, Killer“, sagte Kim, als sie das Wappen entgegennahm. „Mach keinen Mist. Das ist kein Spiel!“
    Eine Minute später befand sich Nick an dem einen Ende des Raums, der die beiden Tische voneinander trennte. Ihm unmittelbar gegenüber stand eine gertenschlanke salarianische Frau statt des Turianers, den er erwartet hatte. Während Nick noch darüber nachdachte, was das zu bedeuten hatte, riss seine Gegnerin ihn in die Höhe und warf ihn gegen das stählerne Schott. Die Luft wurde aus seinen Lungen herausgepresst. Um Atem ringend stürzte er auf das Deck.
    Tosender Beifall stieg von den Skulls auf, als Nick wieder aufzustehen versuchte. Er hörte, wie Kim „Töte die Schlampe!“ rief. Unablässig mühte er sich darum, sich zu konzentrieren. Es fühlte sich an, als wäre jeder Knochen in seinem Körper gebrochen, doch sein Verstand sagte ihm, dass dem nicht so sein konnte, da er auf seinen Füßen stand. Doch so schmerzhaft der Überraschungsangriff auch gewesen war, machte er ihn extrem wütend, was sehr hilfreich war. Zugleich war er erschrocken über die Kraft der Salarianerin. Wäre sie nur etwas stärker gewesen, dessen war er sich sicher, wäre er bereits tot. Nun hatte er zwei, maximal drei Sekunden, in denen er reagieren musste, oder sie würde ihn erneut angreifen.
    Also hob Nick die Hände, sammelte die Energie, die notwendig war, um die Skullfrau vom Boden hochzuheben und einen Moment in der Luft zu halten. Als ihre Füße nutzlos umherstrampelten, ließ er sie wieder hinunterkrachen. Die Salarianerin stieß einen Schmerzensschrei aus und war offensichtlich verletzt. Nachdem sie sich wieder erhoben hatte, konnte sie eines ihrer Beine nicht mehr belasten. Nichtsdestotrotz riss sie ihre Arme hoch, und Nick war klar, dass er nur wenige Sekunden hatte, um einen weiteren Angriff abzuwehren.
    Ein solider „Wurf“ hätte vielleicht ausgereicht. Doch Nick war voller Zorn und sich der Tatsache nur allzu sehr bewusst, dass die Leute ihm zusahen. Deshalb schleuderte er der Salarianerin eine Schockwelle entgegen. Schnelle dunkle Energiewellen rasten durch den Raum, prügelten auf die Biotikerin ein wie Fausthiebe und warfen sie von den Beinen. Es gab ein widerwärtiges Geräusch, als die Salarianerin mit dem Kopf auf dem metallenen Deck aufschlug.
    Ein Skull ging zu ihr hinüber, um ihren Puls zu überprüfen, blickte Tactus erschrocken an und schüttelte den Kopf. Der Turianer verzog das Gesicht. „In Ordnung, ein Deal ist ein Deal. Wir teilen fifty-fifty.“
    Das war noch nicht das Ende der Gespräche, denn als die tote Skull-Frau mit den Füßen voran aus dem Raum gezogen wurde, waren Tactus und Zon bereits wieder in eine Diskussion darüber verstrickt, wann und wo die Beute geteilt werden sollte.
    Nick, dessen Magen Probleme machte, wurde angewiesen, seine Aufgabe als Standartenträger wieder zu übernehmen. Das, was er getan hatte, lastete schwer auf ihm, als Zon ihre Delegation auf die belebte Straße zurückführte.
    Doch statt in Ruhe gelassen zu werden, um mit seinen Gefühlen fertig zu werden, wurde Nick mit anerkennenden Klapsen auf den Rücken und gut gemeinten Umarmungen bedacht. Zudem erfolgte ein ausdrückliches Lob von Kim. „Gute Arbeit, Zwei-Schuss. Beim nächsten Mal solltest du aber als Erster zuschlagen.“
    Irgendwie gefiel ihm das, doch nichts konnte die düsteren Gefühle tief in seinem Innern fortzaubern. Es war eine Sache, sich gegen Straßendiebe zu verteidigen, aber ein ganz andere, jemanden zu töten, um seinen Leuten einen größeren Teil der Beute zu sichern, die in Aussicht stand.
    Nachdem die Gruppe in ihrer Unterkunft eingetroffen war, ging Nick in sein Zimmer und verschloss die Tür. Auf dem Bett liegend starrte er an die Decke und dachte an seine Eltern. Er sollte sie kontaktieren. Und Kahlee ebenso. Oder vielleicht

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