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Dinner for One auf der Titanic

Dinner for One auf der Titanic

Titel: Dinner for One auf der Titanic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Koglin
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energisch den Kopf.
    »Glauben Sie einem alten Seebären, es gibt keinen Grund zur Beunruhigung.«
    »Was macht Sie so sicher?«, setzte Finch-Meyers nach.
    »Wenn es etwas Wichtiges gäbe, würde in diesem Augenblick ein Adjutant durch die Tür treten und Meldung machen.«
    Smith blickte triumphierend zur Eingangstür der ersten Klasse. Diese wurde unverzüglich aufgestoßen, und der Erste Offizier Lightoller trat an den Tisch. Er flüsterte dem Kapitän etwas ins Ohr, der daraufhin ausdruckslos ins Leere starrte. Ein kalkige Blässe breitete sich aus.
    »Es ist nichts, es ist wirklich nichts. Wenn Sie mich kurz entschuldigen!«
    »Welch trostlos verwaiste Geburtstagsparty«, lamentierte Miss Sophie.
    »Auch die Schiffsmaschinen sind nicht mehr zuhören. James, würden Sie bitte auf dem Deck nachsehen, ob wir mit Rat und Tat einer armen Seele zur Seite springen können?«
    Im Saal der ersten Klasse schien niemand etwas bemerkt zuhaben. Zumindest zeigte sich keiner der Passagiere besonders beunruhigt.
    Miss Sophie lächelte James an, als wäre sie nicht gerade drauf und dran gewesen, ihn ans Messer zuliefern.
    James öffnete die Tür zur A-Deck-Promenade und ging zum Bug des Schiffes. Ein eisiger Wind schnitt ihm ins Gesicht. Die Eisstücke auf dem Welldeck bemerkte er zu spät, der Länge nach schlug er hin. James fluchte. Das war typisch. Dieser Versager Smith hatte die Titanic an den Nordpol gesteuert!
    Mit ein wenig Verwirrung hatte James nach seiner »Arbeit an der Ruderanlage« durchaus gerechnet. Er hatte den Seilzug ein klein wenig angesägt und die Verankerung gelöst. Wäre doch lustig gewesen, wenn die Titanic plötzlich im Kreis gefahren wäre. Und dann der Spaß mit dem Magneten am Kreiselkompass. Die Nadel war wie festgenagelt. Sah komisch aus. Aber wer konnte ahnen, dass der Kapitän sich wegen solcher Kleinigkeiten völlig verfahren würde? Ein Spielverderber war dieser Mann. Schließlich hatte er ihn mit seiner Unfähigkeit um einen harmlosen Spaß gebracht. Himmelherrgott, was für einer Niete vertraute man die Verantwortung über ein solches Schiff an?
    Eisberge! Hier ging es niemals nach Amerika. Ausgeschlossen. Vielleicht würden gleich noch ein paar Pinguine übers Deck watscheln. Oder gab’s die nur am Südpol? Würde ihn jetzt auch nicht mehr wundern, wenn dieser blinde Maulwurf, der sich Kapitän nannte, völlig falsch abgebogen war.
    Ganz sicher gab es keinen Zusammenhang mit seinem harmlosen Scherz. Es war das nackte Unvermögen dieses Gigolos von Smith. Der Mann musste die Seekarte verkehrt herumgehalten haben.
     
    * * *
     
    »James, was haben Sie mit dem Schiff angestellt?«
    »Aber, Miss Sophie ...«
    »Ich denke, das bedarf einer dringenden Klärung. Später«
    James knotete ein Band um den Stiel der Pfanne und befestigte alles an seinem Körper. Nein, die würde er nicht zurücklassen. Nicht nach all dem, was sie mitgemacht hatte. Mit ihr hatte er diese Reise begonnen, mit ihr würde er sie beenden. Da konnte Miss Sophie ihren Spott ruhig kübelweise über ihm ausschütten.
    »James, wo befinden sich die Rettungsboote der ersten Klasse?«
    »Miss Sophie, ich fürchte, wir werden keine Gelegenheit haben, den Schrankkoffer in eines der Rettungsboote zu wuchten.«
    »Platzprobleme?«
    »Nun, es sind nicht genügend Rettungsboote vorhanden.«
    »Räumen Sie trotzdem die Kleider in den Koffer. Wir wollen hier keine Unordnung hinterlassen. Selbst unter Wasser macht sich das nicht gut.«
    Eine Parfüm-Flasche rollte über den Boden. Die Titanic legte sich allmählich auf die Seite. Wie eine schnell gealterte, müde Frau, die all der Hetze überdrüssig war. Ein Kerzenhalter rutschte vom Tisch, eine Hutschachtel prallte gegen den Bettpfosten.
    »Eine äußerst unvorteilhafte Situation«, sagte Miss Sophie.
    »James, wir haben noch etwas zu erledigen.«
    Heftig wurde an die Tür geklopft.
    »James, sehen Sie bitte nach, wer sich da die Ruhe nicht hat rauben lassen.«
    Die Tür wurde aufgerissen, und vor ihnen baute sich Jessup Finch-Meyers auf. Seine pulsende Ader auf der Stirn war zur Dicke eines Bleistifts angeschwollen. Er streckte ihnen den gefärbten Mob und den Durchschlag eines Telegramms ent-gegen.
    »Miss Sophie, James McMullen?«
    »Fein, dass Sie sich an uns erinnern. Besonders in dieser Situation. Was schleppen Sie da für ein totes Tier in meine Kabine?«
    »Das ist eine gefärbter Staubmob, der als Perücke missbraucht wurde.«
    »Hochinteressant. Und in der Hand halten sie die

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