Diplomatische Beziehungen (German Edition)
bis es Zeit zum Aufstehen war.
D IE Trauung hatte an diesem Morgen im Haus eines Freundes in den Hamptons stattgefunden. Es war eine zwanglose Zusammenkunft, eine kleine Feier mit ihren engsten Freunden barfuß am Strand.
Mark, jetzt mit Zanna verheiratet, die ein Kind erwartete, war Jacks Trauzeuge.
Liz war im Smoking und mit einem glitzernden Zylinder aufgetaucht und wirkte wunderbar androgyn, wenn man einmal von ihrem gerundeten Bauch absah, dem Beweis ihrer glücklichen Beziehung zu Rodrigo, einem Brasilianisch-Portugiesischen UN-Dolmetscher, mit dem sie tatsächlich am Wochenende nach Jacks und Lucas‘ Silvesterparty durchgebrannt war.
Anschließend hatten sie sechs und Ann Elise und Liz‘ beide Söhne bei einem aufwendigen Picknick am Strand gesessen und auch Sean mit seiner Freundin und Maria mit ihrem „Ärzte ohne Grenzen“-Freund hatten nicht gefehlt. Die Atmosphäre war entspannt und fröhlich gewesen, und auch wenn sich der Alkoholkonsum wegen der schwangeren Frauen in Grenzen gehalten hatte, gab es viele Ansprachen und gutmütige Hänseleien ihrer Freunde, die Zeuge der verschiedenen Ereignisse in ihrem Leben geworden waren, die sie zueinander geführt hatten.
Und jetzt, in den frühen Morgenstunden des nächsten Tages, liebten sie sich in dem Bett, das immer ihr Zufluchtsort gewesen war.
Sie ließen sich Zeit, tauschten langsame Küsse und Berührungen, rieben sich aneinander. Sie kannten sich gut, wussten, was sich für den anderen gut und was sich himmlisch anfühlte, und diese Vertrautheit gab ihnen ein Gefühl der Wärme und Sicherheit.
Jack sah hoch in Lucas‘ dunkle, lusterfüllte Augen, als sein Liebster sich langsam auf seinem Schwanz niederließ. Er spürte die wundervoll warme Enge, als Lucas sich an den willkommenen Eindringling gewöhnte.
Als Lucas begann, sich zu bewegen, konnte Jack bereits erkennen, dass der junge Mann nicht lange durchhalten würde.
„Komm für mich, Luke. Komm für mich, mein Ehemann.“
Das Wort „Ehemann“ brachte Lucas zum Lächeln und seine Bewegungen wurden immer drängender. Er beugte sich vor, legte seine Hände an Jacks Kopf und flüsterte: „Bitte komm mit mir, Jack.“
Jack fiel es schwer, nicht die Augen zu schließen, als das vertraute Gefühl der Ekstase seine Lenden durchzuckte, doch er wollte nicht den wunderschönen Gesichtsausdruck seines Mannes versäumen, als sie beide von ihrem gemeinsamen Höhepunkt überwältigt wurden.
Ein paar Stunden später wurden sie von den Strahlen der aufgehenden Sonne geweckt, die durch die nur halb zugezogenen Vorhänge hereinschien.
„Ich bin froh, dass du dem Präsidenten gegenüber abgelehnt hast“, gestand Lucas träge.
„Ich fand unser Leben einfach ziemlich perfekt, und zwar genau so, wie es war“, flüsterte Jack und küsste Lucas‘ Haar. „Mir gefällt die Anonymität. Mir gefällt es, dass wir heiraten konnten, ohne einen großen Skandal zu verursachen. Und mir gefällt es, dass Ann Elise mit Freunden aufwächst, die sie seit dem Kindergarten kennt.“
Lucas lächelte nur, kuschelte sich dichter an Jack und schlief wieder ein. Ja, ihr Leben war ziemlich perfekt, und zwar genau so, wie es war.
Author
Z AHRA O WENS wurde kurz vor Woodstock und der Mondlandung in Europa geboren und erhielt von ihren nicht englischsprachigen Eltern einen wesentlich schwerer auszusprechenden Namen. Als typischer Wassermann war sie nicht dazu geboren sich anzupassen und die Menschen in ihrer Umgebung lernten, das Unerwartete zu erwarten.
In der ersten Klasse begann sie, Märchen zu schreiben. Noch im selben Jahr kam sie mit ihren ersten englischsprachigen Freunden in Berührung, und im Laufe der Jahre sollten immer mehr von ihnen aus der ganzen Welt hinzukommen. Äußerlich war sie das typische Einzelkind, das daran gewöhnt war, seine Zeit mit Erwachsenen zu verbringen. In ihrem Innern suchte sie nach Wegen, ein Ventil für ihre wilde Fantasie zu finden.
Als Krankenschwester für Intensivmedizin war sie nicht lange glücklich, ebenso wenig wie als Computerspezialistin. Laut ihrer Mutter ist es ihr Hobby, Hochschulabschlüsse zu sammeln, doch ihre wahre Berufung fand sie erst, als sie bereits dreißig war. Damals verdiente sie sich tagsüber ihren Lebensunterhalt und verfeinerte abends ihre Schreibkünste. Natürlich verfasste sie ihre Texte in englischer Sprache, in der sie auch am liebsten las. Dann fand sie das letzte Teil, das ihr zum Puzzle ihrer Karriere als Schriftstellerin noch fehlte,
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