Diplomatische Beziehungen (German Edition)
reagierte.
„Zweitens wurde Jack vom Präsidenten gefragt, ob er wieder Botschafter werden möchte.“ Auch diese Mitteilung rief Jubel hervor, und Jack musste schließlich eine Hand heben, damit Ann Elise fortfahren konnte.
„Nach ein paar hitzigen Diskussionen beim Mittagessen …“ Sie schaute ihre beiden Väter an und legte jedem von ihnen eine Hand auf die Schulter. Beide lachten nervös und warfen einander Blicke zu. „… hat er beschlossen abzulehnen und ihnen gesagt, sie sollen noch einmal fragen, wenn ich auf dem College bin. Und das war wirklich nett, weil mir meine Schule hier so gut gefällt.“
Ein paar „Ooohs“ hallten durch den Raum, doch ihre Freunde lächelten.
Ann Elise räusperte sich und Jack fiel auf, dass es eine nervöse Angewohnheit war, die sie sich von ihm abgeschaut hatte. „Und zum Schluss … auch wenn ich dafür vielleicht ohne Nachtisch ins Bett geschickt werde …“
Ann Elise schaute zu Liz hinüber, die ihr zuzwinkerte.
„Bevor ich geboren wurde, hat Jack meinen Dad gefragt, ob er ihn heiraten möchte und er hat Ja gesagt. Nur ging es damals nicht, weil Jack noch verheiratet war.“ Sie verdrehte die Augen und Maria lächelte ihr bestätigend zu. „Und als ich dann sechs war, bei Staceys Hochzeit – für alle, die sie nicht kennen: Stacey ist die große, hübsche Frau mit den roten Lippen und den langen dunklen Haaren, die aussieht, als würde sie jede Minute ihr Kind bekommen. Auf jeden Fall hat Dad bei ihrer Hochzeit Jack gefragt, ob er ihn heiraten möchte und Jack hat Ja gesagt, aber wollte warten, bis es in ihrem eigenen Land erlaubt wäre. Und jetzt können im Bundesstaat New York endlich auch zwei Männer heiraten.“
Sie wandte sich ihren Vätern zu. „Also könntet ihr zwei endlich mal die Kurve kriegen?“
Von den Gästen im Wohnzimmer war zustimmender Jubel zu hören. Sie riefen Dinge wie „Hört hört!!“ und „Traut euch endlich“.
Jack errötete, als er Lucas ansah und ihm einen fragenden Blick zuwarf.
Lucas biss sich auf die Lippe, dann nickte er. „Es gibt schließlich nichts mehr, was uns daran hindern könnte“, flüsterte er und küsste Jack. Ihre Freunde standen auf, und als sie sich umsahen, entdeckten sie überall in die Höhe gehobene Gläser, fröhliche Gesichter und nicht das kleinste Anzeichen von Missbilligung. Selbst Maria strahlte, obwohl sie dem gutaussehenden Mann, der einen Arm um ihre Schultern gelegt hatte, zweifellos so manches erklären musste.
Mark grinste schelmisch. „Dann braucht ihr beide aber auch Trauzeugen!“
Woraufhin Liz vom anderen Ende des Raumes antwortete: „Warum sollen immer nur die Männer den Spaß haben?“
„Tja, dann suchst du dir lieber schon mal deinen Smoking aus, Liz“, neckte Lucas seine beste Freundin.
Jack und Lucas umarmten sich mit Ann Elise zwischen ihnen. „Bist du jetzt zufrieden?“, fragten sie die junge Dame.
Ann Elise strubbelte beiden durchs Haar. „Ja!“, rief sie. „Dann habe ich endlich eine vernünftige Familie! Und können wir uns jetzt endlich ums Essen kümmern? Ich verhungere gleich!“
Nachwort
„K OMM zurück ins Bett, Luke“, verlangte Jack träge. Er befand sich in dem Bett, das sie seit sechseinhalb Jahren miteinander teilten.
„Ich kann nicht“, kam Lucas‘ entschlossene Antwort von dem kleinen Balkon. Er schaute dort gerade auf die Stadt hinaus und trank aus einer Teetasse.
„Was ist los?“ Jack war sich nicht ganz sicher, ob Lucas scherzte oder nicht.
„Ich habe mir vor neun Jahren geschworen, nie wieder mit einem verheirateten Mann zu schlafen.“
Jack lachte. „Dann stell dir mal vor, wie ich mich fühle. Ich habe mir vor dreißig Jahren vorgenommen, niemals mit einem Mann zu schlafen, und jetzt habe ich mich in einen verliebt und ihn auch noch geheiratet!“
„Dann bist du immer noch in mich verliebt?“, fragte Lucas, als er ganz beiläufig seinen Bademantel öffnete, um seine langen Beine und schlanken Schenkel zu entblößen.
Jack hätte fast einen Scherz über seine gnadenlose Verführung durch einen jungen Körper gemacht, doch er hielt sich zurück. Im Augenblick wollte er einfach nur so schnell wie möglich Lucas in den Armen halten. Er wollte, dass es seine Hand war, die den flachen Bauch streichelte und Lucas‘ Glückspfad hinunterglitt. Also antwortete er: „Ja, das bin ich“, und hob die Decke an, damit Lucas darunterkriechen konnte.
Lucas‘ kühle Haut berührte seine warme und sie kuschelten sich eng aneinander,
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