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Dir darf ich nicht gehören

Dir darf ich nicht gehören

Titel: Dir darf ich nicht gehören Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Balogh
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Dennoch war Pinewood Manor ein beeindruckendes Landgut aus grauem
Stein in einem ansehnlichen Park. Sogar die Ställe und das Kutschenhaus, zu dem
der Fahrweg führte, waren von nicht unbedeutender Größe.
    Eine
flüchtige Bewegung zu seiner Linken zog seinen Blick auf zwei Männer, die mit
Sensen das Gras schnitten. Erst da wurde ihm der ordentliche, gut gepflegte
Zustand des Rasens bewusst. Einer der Männer wandte sich um und betrachtete ihn
neugierig, während er beide Arme auf den langen Griff seiner Sense stützte.
    »Ist
dies Pinewood Manor?« Ferdinand deutete mit der Peitsche darauf.
    »Ja,
das ist es, Sir«, bestätigte der Mann und berührte ehrerbietig sein Stirnhaar.
    Ferdinand
ritt mit recht euphorischem Gefühl weiter. Er nahm seinen Gesang wieder auf,
sobald er sich außer Hörweite der Schnitter wähnte, wenn auch vielleicht nicht
mehr mit ganz so fröhlicher Hingabe. »Ta-ta-tanzen auf dem Gras«, sang er
das Lied an der Stelle weiter, wo er aufgehört hatte. »Fa-la-la-la-Iaaa.«
Er hielt den hohen Ton und bemerkte dann, dass sich der Rasen nicht bis zum
Gutshaus hinauf erstreckte, sondern vor einer niedrigen, ordentlich gestutzten
Buchsbaumhecke endete, die einen symmetrisch wirkenden Garten umgab. Und wenn
er sich nicht irrte, befand sich in dem Garten ein Springbrunnen. Ein
funktionierender Springbrunnen.
    Warum,
zum Teufel, war Bamber gegenüber einem offensichtlich so beträchtlichen Besitz
so gleichgültig gewesen? War das Haus hinter der ansehnlichen äußeren Fassade
nur eine leere Hülle? Es war gewiss feucht und vom Leerstand schrecklich
verfallen; aber wenn das alles war, was daran nicht stimmte, konnte er sich
wirklich glücklich schätzen. Warum sollte er sich von der Aussicht auf ein wenig
Schimmel in den Mauern die Stimmung verderben lassen? Er beendete schwungvoll
die Strophe seines Liedes.
    »La-la-la-la-laaa.«
    Vor der
Eingangstür des Gutshauses befand sich eine gepflasterte Terrasse, wie er
bemerkte, als er sich den Ställen näherte. Der symmetrische Garten, der aus
kiesbestreuten Wegen, Buchsbaumhecken und ordentlichen Blumenrabatten bestand,
lag darunter, am Fuß von drei breiten Stufen. Er war überrascht, beim Absteigen
bei den Ställen einen jungen Burschen daraus hervortreten zu sehen.
    Der
Earl of Bamber hatte niemals in diesem Gutshaus im entlegenen Somersetshire
gelebt oder es auch nur besucht, wenn man ihm Glauben schenken durfte. Er hatte
geleugnet, darüber überhaupt etwas zu wissen. Und doch schien es, als hätte er
für dessen Unterhalt gesorgt. Warum sonst arbeiteten die beiden Gärtner auf der
Wiese und ein Stallbursche in den Ställen?
    »Befinden
sich Dienstboten im Haus?«, fragte er den Burschen neugierig.
    »Ja,
Sir«, antwortete der junge und machte Anstalten, das Pferd fortzubringen. »Mr.
Jarvey wird sich um Sie kümmern, wenn Sie an die Tür klopfen. Das war ein recht
anständiger Ballwurf, wenn ich das sagen darf, Sir. Ich selbst habe nur drei
Kerzenleuchter getroffen und bei mir standen sie weitaus dichter zusammen.«
    Ferdinand
musste bei diesem Kompliment grinsen. »Mr. Jarvey?«
    »Der
Butler, Sir.«
    Es gab
einen Butler? Wirklich eigenartig! Ferdinand nickte freundlich, schritt über
die Terrasse zur zweiflügeligen Eingangstür des Gutshauses und betätigte den Klopfer.
    »Guten
Morgen, Sir.«
    Ferdinand
lächelte den korrekt in Schwarz gekleideten Diener freundlich an, der ihm mit
höflich fragender Miene die Tür geöffnet hatte.
    »Jarvey?«,
fragte Ferdinand.
    »Ja,
Sir.« Der Butler verbeugte sich ehrerbietig, öffnete die Tür weiter und trat
zur Seite. Sein geübter Blick hatte ihm offensichtlich verraten, dass er einem
Gentleman gegenüberstand.
    »Ich
freue mich, Sie kennen zu lernen«, sagte Ferdinand, trat ein und sah sich interessiert
um.
    Er
befand sich in einer hohen, quadratischen Halle mit gefliestem Boden. An den
Wänden hingen goldgerahmte, geschmackvolle Landschaftsgemälde, und eine streng
römisch wirkende Marmorbüste stand auf einem Marmorsockel in einer Nische
gegenüber der Tür. Rechts befand sich eine Eichentreppe, deren Geländer mit
Schnitzereien verziert war, und links führten Türen zu weiteren Räumen. Der
Eindruck, den die Halle vermittelte, ließ für den Zustand des übrigen Hauses
Gutes erahnen. Sie wirkte nicht nur hell und war ansprechend entworfen und
geschmackvoll ausgestattet, sondern war auch sauber. Alles glänzte.
    Der
Butler hüstelte höflich fragend, als Ferdinand in die Mitte der Halle

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