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Dir darf ich nicht gehören

Dir darf ich nicht gehören

Titel: Dir darf ich nicht gehören Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Balogh
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aus den Nadeln
gelöst hatte, ließ sie letztendlich als langen Zopf den Rücken hinabhängen. Sie
war erhitzt und glücklich. Sie konnte sich nicht erinnern, wann sie sich jemals
besser vergnügt hatte.
    »Achtung!«,
rief sie und trat auf eine Seite der Reihe Kinder. »Fertig, los!«
    Mehr
als die Hälfte der Teilnehmer stürzten schon beim ersten Sprung, die Beine und
Füße in den Säcken verheddert. Sie bemühten sich, begleitet von gutmütigem
Gelächter und ermutigenden Zurufen von Verwandten und Nachbarn, wieder
aufzustehen. Aber es war unvermeidlich, dass schließlich ein Kind wie ein
Grashüpfer über den Anger hüpfte und die Ziellinie überquerte, bevor sich
einige seiner weniger vom Glück begünstigten Mitbewerber von ihrem Sturz erholt
hatten.
    Viola,
die fröhlich lachte, merkte plötzlich, wie sich ihr Blick mit dem des
geheimnisvollen, gut aussehenden Fremden verband, der an der Ziellinie stand
und dessen Lachen seine außerordentliche Attraktivität noch betonte. Er
betrachtete sie offen von Kopf bis Fuß, bevor sie sich abwandte, aber sie
erkannte angenehm überrascht, dass sie sein abschätzender Blick eher erfreut,
wenn nicht gar erheitert, als abgestoßen hatte. Sie eilte zur Preisverleihung.
    Anschließend
lief sie rasch ins Gasthaus, wo sie mit Reverend Prewitt und Mr. Thomas
Claypole den Pastetenbackwettbewerb beurteilen sollte.
    »Pasteten
essen macht durstig«, erklärte der Pfarrer eine halbe Stunde später, nachdem
sie alle Pasteten probiert und einen Gewinner bestimmt hatten, lachte in
    sich
hinein und tätschelte seinen Bauch. »Wenn meine Beobachtungen richtig waren,
haben Sie den ganzen Tag noch keine Pause gemacht, Miss Thornhill. Sie gehen
jetzt zur Kirchwiese hinüber und suchen sich einen Tisch im Schatten. Mrs
Prewitt oder eine der anderen Damen wird Ihnen Tee eingießen. Mr. Claypole wird
Sie gerne begleiten, nicht wahr, Sir?«Viola wäre auch ohne die Begleitung von Mr.
Claypole ausgekommen, der ihr während des letzten Jahres mindestens ein Dutzend
Heiratsanträge gemacht hatte und anscheinend glaubte, er hätte irgendeinen
Anspruch auf sie sowie das Recht, ihr gegenüber offen über jegliches Thema zu
sprechen. Thomas Claypoles größter Vorteil war sein Reichtum. Ansonsten war er
ein gediegener Bürger, ein besonnener Verwalter seines Besitzes und ein
gehorsamer Sohn.
    Aber er
war bestenfalls langweilige Gesellschaft.
    Und
schlimmstenfalls lästige Gesellschaft.
    »Verzeihen
Sie, Miss Thornhill«, begann er, sobald sie im Schatten einer riesigen alten
Eiche an einem der Tische saßen und Hannah ihnen Tee eingeschenkt hatte. »Aber
Sie haben doch gewiss nichts gegen ein offenes Wort von einem Freund
einzuwenden. Tatsächlich schmeichele ich mir, Ihnen mehr als ein Freund zu
sein.«
    »Was
haben Sie also an diesem perfekten Tag auszusetzen, Sir?«, fragte sie, stützte
einen Ellenbogen auf den Tisch und das Kinn in die Hand.
    »Ihre
Bereitschaft, das Fest mit dem Pfarrkomitee zu organisieren und für einen
absolut glatten Ablauf zu sorgen, ist wirklich bewundernswert«, begann er,
während Violas Blick und Aufmerksamkeit zu dem Fremden schweiften, den sie an
einem Tisch vor dem Gasthaus Ale trinken sah. »Das kann nur meine höchste
Wertschätzung finden. Dennoch war ich etwas beunruhig, zu sehen, dass Sie heute
fast nicht von allen anderen Landfrauen zu unterscheiden sind.«
    »Oh,
tatsächlich?« Viola lachte. »Was für eine reizende Bemerkung! Aber sie war
nicht als Kompliment gemeint, nicht wahr?«
    »Sie
tragen keinen Hut und Ihr Haar hat sich gelöst«, erklärte er. »Außerdem tragen
Sie Gänseblümchen darin.«
    Sie
hatte es vergessen. Eines der Kinder hatte ihr vorhin einen Bund geschenkt, den
es am Flussufer gepflückt hatte, und sie hatte die Stängel über dem linken Ohr
ins Haar gesteckt. Sie berührte die Blumen leicht. ja, sie waren noch da.
    »Und
ich glaube, es ist Ihr Strohhut, der auf der hinteren Bankreihe der
Kirche liegt«, fuhr Mr. Claypole fort.
    »Ah«,
sagte sie, »da habe ich ihn also gelassen.«
    »Er
sollte Ihren Teint vor den schädlichen Sonnenstrahlen schützen«, sagte er sanft
tadelnd.
    »Das
sollte er«, stimmte sie ihm zu, trank ihren Tee aus und erhob sich. »Wenn Sie
mich entschuldigen wollen, Sir. Ich sehe gerade, dass die Wahrsagerin endlich
ihren Stand aufbaut. Ich muss nachsehen, ob sie alles hat, was sie braucht.«
    Aber Mr.
Claypole hätte eine Abfuhr nicht einmal erkannt, wenn sie mit einem Faustschlag
einhergegangen wäre, der

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