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Dirnenmord am Montmartre ROTE LATERNE ROMAN Band 8 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)

Dirnenmord am Montmartre ROTE LATERNE ROMAN Band 8 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)

Titel: Dirnenmord am Montmartre ROTE LATERNE ROMAN Band 8 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Thomsern
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ich Ihnen nicht sagen. Nicht wahr, Catherine, es erfüllt uns mit Genugtuung zu wissen, dass der Anfang gemacht ist.«
    Alexandre zuckte mit einer Augenbraue. Aber er sagte nichts.
    »Das war wohl ein Schlag ins kalte Wasser«, meinte Jacques Palon, als man später wieder draußen auf der Straße stand.
    »Nicht ganz, lieber Jacques«, sagte Alexandre. »Erinnere dich bitte. Madame Deville sagte, von diesen Morden nichts gewusst zu haben. Sie sagte, sie lese keine Gazetten und sie würde auch das Haus nicht verlassen.«
    »Und weiter?«
    »Monsieur sagte, es habe sie beide mit tiefster Befriedigung erfüllt, weil sie wussten, dass der Anfang gemacht sei. Demzufolge war Madame Catherines Unwissenheit ein Schauspiel.«
    »Nun gut«, meinte Palon, »schließlich kann ihr Monsieur ja davon erzählt haben.«
    »Aber weshalb hat uns Catherine Deville dieses Wissen dann verschwiegen? Sie tat doch, als wüsste sie von nichts. Sie spielte die Ahnungslose. Ich habe mir dies nicht anmerken Lassen, weil hier in diesem Hause, Jacques, das faule Herz liegt. Hier in diesem Hause finden wir den Mörder.«
    »Du spinnst ja«, sagte Palon nun ziemlich ungehalten. »Die Beschreibung, die man abgegeben hat, trifft auf diesen Mann überhaupt nicht zu. Außerdem heißt er Robert und nicht Victor. Und mit einem Victor hat diese zwielichtige Yvette ja schließlich gesprochen, oder nicht?«
     
     

     
    »Nun bleibt uns nur noch die Möglichkeit, aufs Ganze zu gehen«, sagte Kommissar Palon zu Lilly.
    »Sie bringen sie dadurch in Gefahr, Monsieur Palon«, wehrte Marcel ab.
    Er gestikulierte, und sein Gesicht war hochrot.
    Doch Lilly lächelte. Sie war die Ruhe selbst.
    »Hör zu, Marcel«, antwortete sie. »Dies ist meine einmalige und vielleicht einzige Chance. Ich habe die Möglichkeit, hunderttausend Franc zu gewinnen. Weißt du, was das für mich bedeutet, Marcel?«
    »Natürlich weiß ich das!« rief der junge Maler etwas gereizt aus. »Aber du hast dein Leben dabei zu verlieren, Lilly.«
    »Mein Leben«, flüsterte die Dirne von Montmartre. »Was ist mein Leben schon wert, Marcel? Ich will nicht so leben wie die alte Poulette, die mit ihren sechzig Jahren noch versuchen muss, einen Freier aufzugabeln. Nein, ich will raus aus dem Hexenkessel. Mit diesen hunderttausend wird es mir möglich sein. Versteh mich doch, Marcel. Eine Dirne steht immer mit einem Bein im Grab. Jetzt habe ich die Möglichkeit, einmal etwas Richtiges und etwas Vernünftiges zu tun. Ich muss diese Chance ganz einfach ergreifen.«
    »Also, Lilly«, mischte sich Alexandre mit ernster Stimme ein. »Dann werden Sie es so machen, wie wir es abgesprochen haben.«
    Nur einen kleinen Augenblick zögerte Lilly Laforet. Dann nickte sie heftig.
    »Ja«, sagte sie, »ich werde es genau so machen, weil ich weiß, dass ich mich auf Sie verlassen kann, Alexandre.«
    »Alexandre«, höhnte Marcel. Ganz offensichtlich war er eifersüchtig. Doch diese Eifersucht aus seiner Stimme löste in Lilly ein direkt beglückendes Gefühl aus, denn sie wusste, dass Marcel sie wirklich liebte. Er liebte sie, obwohl sie eine Dirne war ...
    »Es ist alles abgesprochen«, sagte Palon. »Wir wissen, wer Victor ist. Wir müssen beweisen, was er getan hat.«
    »Gut«, meinte Lilly. »Dann auf in den Kampf, meine Herren.«
    Palon bezahlte die Rechnung in dem kleinen Straßencafé. Daraufhin trippelte Lilly zum Place de Fleur zurück und betrat kurze Zeit später das 'La voile rouge'.
    Von Yvette wurde sie sehr aufmerksam beobachtet. Das entging Lilly nicht.
    Über den Abend hinweg liefen die Geschäfte leidlich. Draußen war es regnerisch und kühl. Die Gäste blieben aus.
        »Mit mir? Worüber denn? Wenn du glaubst, ich ginge mit der Miete einen Franc hinunter, so hast du dich geirrt.«
    »Vielleicht wirst du bald gänzlich meine Miete erlassen, Yvette.«
    Die Frau mit der blonden Perücke zuckte zusammen und hielt inne.
    »Was heißt das?«
    »Ich weiß, wer diese Nathalie ist!«
    »Ach«, sagte Yvette mit hochgezogenen Brauen. »Das ist nicht besonders interessant für mich. Ich kann dir auch sagen, wer dieses Mädchen war. Nathalie Deville, aus einem guten Haus. Sie ging auf den Strich, wurde heroinsüchtig und starb am goldenen Schuss. Das ist alles. Weshalb sollte ich dir die Miete erlassen?«
    »Ich habe vieles gehört, Yvette!«
    »Gehört? Was?« Yvettes Stimme war krächzend geworden.
    »Erinnerst du dich an den Tag, an dem mir der alte Monsieur Robert auf den Hintern gepatscht hat?

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