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Dirty Talk

Dirty Talk

Titel: Dirty Talk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Mullany
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einen passenden BH. Beides würde er ihr schon bald ausziehen, und dann blieben ihr nur Strapshalter und Strapse. Ja, er war eindeutig ein Narr. Sein Verstand war ihm in die Eier gerutscht. Aber zur Hölle mit den Konsequenzen!
    Der Ort machte auf ihn den Eindruck eines Hotels – groß und verschnörkelt, vermutlich einst im neunzehnten Jahrhundert von einem Minenarbeiter erbaut, der zu Geld gekommen war. Er nahm Jos Hand, als sie die Treppe Seite an Seite hinaufgingen und durch eine große, mit überladenen Schnitzereien verzierte Haustür schritten, die aussah, als habe man sie in jener Zeit, als die Neureichen in Europa ausschwärmten, um Schätze der alten Welt an sich zu reißen, aus einer mittelalterlichen Burg geklaut.
    Im Innern war das Haus nicht wie ein Hotel eingerichtet, aber es war auch kein Privathaus. Eine Rezeptionistin, die eine Maske und ein enges, kurzes schwarzes Kleid trug, begrüßte die beiden, hakte ihre Namen auf einer Liste ab und händigte ihnen den Schlüssel zu ihrem Zimmer aus. Es war ein echter Messingschlüssel, nicht bloß eine Schlüsselkarte. „Die Cocktails werden in der Bibliothek serviert, das Dinner beginnt um acht. Sir, Sie werden eine Krawatte brauchen.“
    Ein anderer Bediensteter, ein schlanker Mann mit krausen, dunklen Haaren, nahm ihm den Schal und Jo den Mantel ab. Er nahm sich auch der Rucksäcke an und ließ sie so schnell verschwinden, als könnten sie die makellose Eleganz des Vestibüls mit den Antiquitäten und den teuren Teppichen beschmutzen.
    Patrick zog seine Krawatte aus der Tasche.
    „So gefällst du mir viel besser. Wenn man dein Brusthaar sieht.“ Jo berührte ihn dort, wo sein Hemd offen stand. Ihre Fingerspitze fühlte sich auf seiner Haut kühl an.
    Er band die Krawatte um und klappte den Kragen hinunter. „Benimm dich. Ich habe für diese Krawatte eigentlich andere Pläne. Ich bezweifle, dass sie einem hier Handschellen zur Verfügung stellen.“
    „Sei dir da nicht so sicher.“ Ihre Augen strahlten, ihr Mund war leicht geöffnet. Sie rückte seine Krawatte zurück. Eine erstaunlich besitzergreifende Geste.
    Sie folgten einigen anderen Leuten die imposante Treppe hinauf. Zu diesem Zeitpunkt hatte Patrick sich bereits daran gewöhnt, dass alle Masken trugen. Die meisten anderen Gäste (oder was auch immer sie waren), trugen schlichte schwarze Masken, die nur die Augen umrahmten und die vollen Lippen der Frauen betonten. Er hatte nicht erwartet, wie raffiniert die Masken wirkten. Oder wie die Augen dahinter funkelten, wenn man einem der anderen näher kam. Er war weitsichtig und konnte das Ganze gut überblicken. Auch wenn Jo, der er so nah wie möglich sein wollte, für ihn leicht verschwommen wirkte.
    Die Bibliothek wirkte auf ihn wie ein Filmset, aber er bezweifelte, dass die deckenhohen Regale mit den in Leder gebundenen Büchern wirklich echt waren. Kellner – ohne Masken, weil die Aushilfen anscheinend nicht dazugehörten – kreisten mit Tabletts und servierten Drinks und Häppchen. Jo blickte sich um und zuckte mit den Schultern. „Ich würde dich den Leuten ja vorstellen, aber ich kenne hier niemanden“, sagte sie. „Das ist das Problem, wenn man sich mysteriös gibt und vor allem auf einen dramatischen Effekt abzielt.“
    „Jo! Liebes! Das ist also dein Hauptmacker.“ Ein Typ mit rötlichem Haar tauchte auf und küsste Jo auf die Wange. Patrick beobachtete ihn scharf. Sollte seine Hand zu lange auf ihrer Taille ruhen, würde er sofort einschreiten. „Hi, ich bin Harry. Freut mich, dass Sie kommen konnten. Alles in Ordnung? Warte, ich besorge euch was zu trinken.“ Er nahm zwei Gläser von einem vorbeischwebenden Tablett. „Ihr habt ein großartiges Zimmer. Ich hoffe, es gefällt euch hier. Wir erwarten, in Zukunft mehr von Ihnen zu sehen, Patrick. Wir sehen uns später.“
    Patrick nahm einen Schluck und schmeckte den Alkohol in Kombination mit einem zitronigen Aroma. Keine große Überraschung. Er wog die Vor- und Nachteile ab. Was konnte schon passieren, wenn er heute eine Ausnahme machte und ein bisschen trank? Er musste nicht mehr fahren oder schwere Maschinen bedienen (er fand, Jo ging nicht als solche durch). Er wollte aber auch alle Sinne beisammenhaben, wenn er mit Jo endlich allein war (und sie nackt war und erregt wurde und endlich kam). Aber der Alkohol von ein paar Schlucken wäre vermutlich gar nicht so schlimm. Es könnte ihn sogar ein wenig bremsen. Er machte sich eigentlich keine Sorgen um seine

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